29.05.2016 | Kanu-Rennsport

Weltcup Racice: DKV-Boote toppen mit neun Medaillen das Ergebnis vom Vortag

Gold für beide Vierer und für Ronald Verch auf der Langstrecke, dazu fünfmal Silber und einmal Bronze – mit dieser Bilanz am zweiten Finaltag von Racice beendet das DKV-Team ein insgesamt erfolgreiches Weltcup-Wochenende.
Überzeugend: Olympia-K4 der Herren © Ute Freise

Besonders im Fokus standen am heutigen Wettkampftag die Vierer-Rennen. Im Kajak der Herren über 1000m absolvierte die designierte Olympiabesetzung mit Max Rendschmidt, Max Hoff (beide Essen), Tom Liebscher (Dresden) und Marcus Groß (Berlin) ihr erstes internationales Finalrennen. Das deutsche Quartett ging die Aufgabe offensiv an, erarbeitete sich kontinuierlich eine ungefährdete Führungsposition, verteidigte diese bis ins Ziel und gewann mit fast zwei Sekunden vor den Booten aus Australien und der Slowakei. Schlagmann Max Rendschmidt konstatierte nach dem Erfolg: „Wir konnten das Boot super ’runterfahren. Es gibt zwar noch ein paar Sachen, die wir ausmerzen müssen, wo wir zwischendurch Probleme hatten, ich denke aber, das kriegen wir in ein paar Trainingseinheiten hin und dann können wir hoffentlich noch ein bisschen zulegen.“

Gleichermaßen erfolgreich startete der K4 der Damen auf der olympischen 500m-Strecke in die internationale Saison. Das neuformierte Quartett mit Franziska Weber (Potsdam), Sabrina Hering (Hannover), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig) gewann knapp vor dem Boot aus der Ukraine, Platz drei erkämpfte das Quartett aus Neuseeland. Über 200m holte das Damen-Flaggschiff des DKV hinter der Ukraine Silber.

Silber erkämpfte auch Ronald Rauhe (Potsdam) im K1 über 200m hinter dem Sieger Liam Heath (GBR) und vor Maxime Beaumont (FRA) und meldete sich damit im Sprint-Einer wieder in der Weltspitze zurück: „Ich bin selbst überrascht. Es war ja mein erstes internationales Rennen seit London, an das ich ja schlechte Erinnerungen habe. So wie das hier lief, vom Vorlauf über den Zwischenlauf bis zum 2. Platz im Finale, bin ich super zufrieden. Ich habe jetzt wieder Blut geleckt und werde versuchen, bis Rio noch einen draufzusetzen“, meinte der 34-Jährige.

Für eine weitere Silbermedaille sorgten Sebastian Brendel und Jan Vandrey (beide Potsdam) in ihrem ersten Weltcuprennen im C2 über 1000m. Sie mussten sich lediglich dem Sieger-Duo Serghei und Oleg Tarnovschi aus Moldawien beugen. Einen Achtungserfolg verzeichnete auch Stefan Kiraj (Potsdam), er holte im C1 über 200m Bronze, Stefan Holtz kam im selben Finale auf Rang acht.

Chefbundestrainer Reiner Kießler betonte vor den abschließenden Langstreckenrennen zu den Erfolgen der DKV-Boote und insbesondere zur Premiere des Herren-K4: „Das Rennen war in Ordnung, wir hatten ja noch nicht viel trainiert. Wichtig ist, wir haben gesehen, dass es funktioniert und das ist eine gute Grundlage. Deutschland ist im Vierer wieder da und das freut uns. Auch das Ergebnis im K4 der Damen mit dem glücklichen Ende für unser Quartett zeigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Allerdings fehlten hier mit Ungarn und Weißrussland noch starke Boote. Insgesamt bin ich mit dem Abschneiden zufrieden, aber wir müssen aufpassen und dürfen nicht selbstzufrieden werden. Es gibt genügend Konkurrenz, es ist alles sehr eng und Richtung Olympia wird es mit Sicherheit noch enger. Die Arbeit geht weiter“, so der Chefcoach.

In den Langstreckenrennen über 5000m zum Abschluss des Weltcups konnten die DKV-Athleten die Medaillenbilanz noch um dreimal Edelmetall aufstocken. So holte im C1 der Silbermedaillengewinner von Duisburg Ronald Verch (Potsdam) diesmal Gold vor Erik Rebstock (Neubrandenburg). Im K1 der Herren paddelte Max Hoff hinter Weltmeister Ken Wallace (AUS) ebenfalls zu Silber, Kai Spenner (Essen) kam auf Rang sieben.

In den B-Finals am heutigen Sonntagvormittag gingen die DKV-Athleten durch Conny Waßmuth (Potsdam) im K1 der Damen sowie durch Erik Rebstock (Neubrandenburg) im C1 über 500m jeweils als Sieger her vor. Conny Waßmuth wahrte damit ihre Chance, als fünfte Athletin im Damen-Team für die Spiele in Rio nominiert zu werden. Im K1 der Herren über 500m beendete Martin Hollstein (Neubrandenburg) das B-Finale auf Rang sechs, Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) entschied das C-Finale für sich.

Text: H.-P. Wagner 

Die Gesamt-Medaillenbilanz der DKV-Athleten in Racice im Überblick:

Gold: K4 1000m Max Rendschmidt, Tom Liebscher, Max Hoff & Marcus Groß

Gold: K2 200m Ronald Rauhe & Tom Liebscher

Gold: K2 1000m Max Rendschmidt & Marcus Groß

Gold: K4 500m Franziska Weber, Sabrina Hering, Steffi Kriegerstein & Tina Dietze

Gold: C1 1000m Sebastian Brendel

Gold: C1 5000m Ronald Verch

Silber: K4 200m Franziska Weber, Sabrina Hering, Steffi Kriegerstein & Tina Dietze
Silber: K2 500m Franziska Weber & Tina Dietze

Silber: K1 200m Ronald Rauhe
Silber: K1 1000m Max Hoff

Silber: K1 5000m Max Hoff
Silber: C2 1000m Sebastian Brendel/Jan Vandrey

Silber: C1 5000m Erik Rebstock

Bronze: C1 200m Stefan Kiraj 

Weitere Stimmen der DKV-Athleten unter https://www.youtube.com/channel/UCNlUA-_AVL4g0udydqJXcWA  

Komplette Ergebnisse: http://www.canoeracice.com/en/race/start-list

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück zur Liste