Eine knappe zwei Drittel Mehrheit stimmte für den Antrag, das Präsidium um einen weiteren Vizepräsidenten zu erweitern. Das Ergebnis lautete: Zwei gleichgestellte Vizepräsidenten im Leistungssport.
„Wir haben festgestellt, dass das Aufgabenvolumen für eine einzelne Person zu hoch ist und deswegen beim Kanutag diesen Antrag gestellt“, so Präsident Jens Perlwitz (Kassel). „Ich freue mich sehr, dass diese Mehrheit zustande gekommen ist und künftig die Aufgaben im Präsidium auf mehrere Schultern verteilt werden können. Das gibt uns eine sehr gute Perspektive für die Zukunft. Natürlich haben wir auch die kritischen Stimmen gehört und wollen, gerade was die Aufgabenverteilung betrifft baldmöglichst Klarheit schaffen.“
Nach der Satzungsänderung stellten sich die ehemaligen Ressortleiter Karl Hauck (Flein) und Joachim Schwarzrock (Essen) zur Wahl. Beide wurden einstimmig durch das höchste Gremium des Verbandes gewählt. „Mit Karl und Jojo haben wir nun unser Präsidium komplett und können uns auf die gestiegenen Aufgaben konzentrieren“, so Perlwitz weiter. „Beide harmonieren sehr gut miteinander und werden wichtige Arbeit für den Verband leisten. Aus meiner Zeit als Vize im Leistungssport weiß ich noch sehr gut, wie viel Arbeit anfällt. Daher Danke ich auch dem Kanutag für diese Entscheidung.“
Karl Hauck der Rennsport-Experte
Mit Karl Hauck hat das Präsidium einen echten Rennsport-Experten in seinen Reihen. Hauck paddelte selbst im Kanu-Rennsport in den 80er Jahren und arbeitete parallel als Trainer in mehreren Kanu-Vereinen in Süddeutschland. In den späten 80er Jahren begann Hauck zudem als Ehrenamtler im Verein, später auch im Bayerischen Kanu-Verband und aktuell im Kanu-Verband Baden-Württemberg (unter anderem als Vizepräsident Leistungssport). Auf DKV-Ebene begann der 64-jährige Dipl.-Ing. (FH) Elektrotechnik und Informatik seit 1999 ehrenamtlich tätig zu sein. Seitdem hatte er - mit einer Pause - 17 Jahre das Amt der Kanu-Rennsport Ressortleitung inne. „Im Präsidium des DKV mitarbeiten zu können, stellt eine riesige Herausforderung dar “, so Hauck. „Wir haben viele Fragen gerade im Nachwuchsbereich zu klären und dürfen hier nicht auf der Stelle treten. Kinder und Jugendliche in unsere Vereine zu bringen, Talente zu entdecken und sie mit all unserem Know-How durch unsere engagierten Trainer zu fördern - Das wird die große Aufgabe für die Zukunft sein.“
Joachim Schwarzrock – der Internationale kommt nach Hause
Neben Hauck wird Joachim Schwarzrock sich um die strategischen Fragen des Leistungssports im Präsidium kümmern. Seine Wurzeln hat Schwarzrock im Kanu-Polo. Seit 1977 paddelt Schwarzrock bei den Wanderfalken in Essen und war schon früh in diversen Ehrenämtern (Jugendwart, Rennsportwart, Polowart, Breitensportwart) aktiv. Als Ressortleiter im Kanu-Polo war Schwarzrock zwischen 1995 - 2004 und 2014 – 2016 tätig. Als Team- und auch Veranstaltungsleiter zeichnete sich aber früh die internationale Karriere des Bauingenieurs für Wasserbau ab. Schwarzrock arbeitete sowohl beim Europäischen Kanu-Verband (ECA) als auch in der Internationalen Kanu-Föderation (ICF) in Schlüsselpositionen mit und wurde dabei viermal bei den World Games als Competition Manager und als Wettkampfleiter eingesetzt. „Die internationale Arbeit hat riesigen Spaß gemacht“, erklärte Schwarzrock. „Aber es fühlt sich sehr gut an, wieder beim DKV zu Hause zu sein. Schon im nächsten Jahr warten mit den Kanu-Slalom Weltmeisterschaften in Augsburg, mit dem Kanu-Rennsport bei den European Championships in München und auch mit den Finals in Berlin spannende Kanu-Wettkämpfe in Deutschland auf uns. Dort gilt es, in allen Bereich zu glänzen. International darf es aber auch 2022 weitergehen. Ich blicke mit großer Vorfreude auf die World Games in den USA.“
Viel Zeit zum „Verschnaufen“ blieb dem Präsidium des Deutschen Kanu-Verbandes ohnehin nicht. Direkt nach dem Kanutag fand man sich für eine erste Sondierung noch Sonntagvormittag im Tagungshotel zusammen. Für den 9. Dezember 2021 ist direkt das nächste informelle Online-Treffen geplant, um die letzten Abstimmungen in diesem Jahr zu treffen. Die erste offizielle Tagung mit Jens Perlwitz an der Spitze und dem neuen Präsidium mit seinen zwei Vizepräsidenten im Leistungssport findet Mitte Januar 2022 statt.
Text und Bild: Oliver Strubel