27.05.2023 | Kanu-Rennsport

Zwei zuckersüße deutsche Medaillen an Tag 1 beim Kanurennsport-Weltcup in Poznan

17-jährige Nachwuchsathletin trumpft ganz groß auf
Zwei verschiedene Generationen, ein gemeinsamer Erfolg: Youngster Hedi Kliemke (17) und Lisa Jahn (29) holten Silber im Canadier.

Von Ludwig Degmayr

Die ersten Medaillen wurden beim zweiten Weltcup im Kanurennsport vergeben und das Kanurennsport-Team Deutschland war direkt Stammgast bei den Podiumsfeiern. Zweimal Edelmetall gab es für die Nationalmannschaft zu bejubeln.

Zunächst war es der K4 der Damen, der die im Training erzielten Verbesserungen umsetzte und nach Platz vier beim ersten Weltcup in Szeged nun mit Rang drei und Bronze die gewünschte Steigerung erreichen. Nicht nur das, der Abstand auf den Weltcup-Sieg betrug nur etwas mehr als eine halbe Sekunde für das Quartett bestehend aus Lena Röhlings (SC Berlin-Grünau), Enja Rößeling (KG Essen) sowie Katinka Hofmann und Sarah Brüssler (beide Rheinbrüder Karlsruhe) . „Das Ergebnis ist erstmal hervorragend. Bei der Rennstruktur konnten wir große Fortschritte erkennen, sodass man darauf langfristig aufbauen kann. Auch nach einer schon jetzt langen Wettkampfsaison erwartet man sich, immer einen draufzusetzen. Das bedeutet, eine bessere Struktur und letztlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Das ist in diesem Fall sicherlich gelungen“, freut sich Bundestrainer Arndt Hanisch über die Verbesserung, die mit Blick auf die Heim-WM in Duisburg im August Hoffnung machen.

Extrem stark präsentierte sich auch das neu formierte C2-Duo bestehend aus Lisa Jahn und der erst 17-jährigen Hedi Kliemke. Auf der Sprintdistanz von 200 Metern sorgte das Zweigespann mit Silber direkt für einen Paukenschlag beim ersten gemeinsamen Auftritt. Nach bereits gut verlaufenen Messbootfahrten konnten die beiden das gute Gefühl auch in den Wettkampf übertragen und dürfen sich über den zweiten Platz freuen. „Vorbereitet haben wir uns auf die olympische 500-Meter-Distanz. In diesem Fall haben wir einfach von unseren Erfahrungen im Einer profitiert. Wir sind in unseren Altersklassen die 200-Meter-Fahrerinnen. Wenn man die Strecke gut kann, bekommt man es auch zusammen hin“, bilanziert Schlagfrau Lisa Jahn. Am Sonntag sind Jahn und Kliemke noch auf den 500 Metern gemeinsam im Einsatz.

Neben den arrivierten Kräften sind auch viele Youngster Teil des Teams beim zweiten Weltcup. Die mitgereisten U23-Athleten konnten sich dabei gut in Szene setzen. Sowohl für das Duo Tim Bechtold/David Tölpel sowie für David Bauschke führte der Weg bis ins A-Finale. In der international hochwertigeren Konkurrenz auf den 200 Metern im K1 konnte Tillmann Sommer (SC Magdeburg) mit Rang vier im B-Endlauf auf sich aufmerksam machen. „Wenn ich an den Tillmann Sommer denke, hat er sich mit Platz vier im B-Finale behauptet, damit können wir mehr als zufrieden sein“, erklärt Arndt Hanisch. Die Maßnahme mit dem Start der U23 stuft er auch insgesamt als Erfolg ein: „Es war wichtig und richtig, die jungen Sportler hier einmal Weltcup-Luft schnuppern zu lassen, statt sie nur in U23-Wettkämpfen an den Start zu schicken. Gegen die älteren, schnelleren und erfahreneren Gegner zu fahren, wird alle hier Teilnehmenden weiterbringen.“

Lob gibt es von Hanisch abschließend für Jakob Thordsen (HKC Hannover), der sich mit Platz fünf auf 1000 Metern im K1 immer mehr an die Medaillenränge heranrobbt: „Jakob Thordsen ist Teil der Weltspitze auf der olympischen Distanz. Meiner Meinung nach eine gute Leistung von ihm auch mit Blick auf die zu vergebenden Quotenplätze.“

Am Sonntag gibt es in Poznan weitere Medaillenentscheidungen, bei denen das Kanurennsport-Team Deutschland die Chance auf Medaillen hat. Darunter etwas die beiden K1 über 500 Meter sowie die K2 auf der 500-Meter-Distanz. Bei beiden Geschlechtern gibt es jeweils prominente deutsche Beteiligungen.

Mitten im Mix der Weltspitze: Der K4 der Damen verpasste die Sensation knapp, aber auch Platz drei ist ein kräftiges Ausrufezeichen.
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