09.12.2020 | Sportinfos

#DKVNachwuchsChallenge2020 im Kanu-Rennsport und Kanu-Slalom

Videokonferenz mit der Kanu-Nationalmannschaft für die Gewinner! - Neuauflage in 2021?
Videokonferenz mit der Kanu-Rennsport Nationalmannschaft

Die Challenge, die Idee, die Herausforderungen und die Meinung der Kinder.

Nicht nur die Verschiebung der Olympischen Spiele stellte die Profi-Sportlerinnen und -Sportler des Deutschen Kanu-Verbandes in der Saison 2020 vor ungewohnte Herausforderungen. Gerade auch für unsere jungen Nachwuchstalente war die Saison 2020 mit sehr wenigen Wettkämpfen eine ganz besondere. Sowohl die zwei Hauptpreisgewinner im Kanu-Rennsport als auch die elf Hauptpreisgewinner im Kanu-Slalom haben herausragende Leistungen bei der Challenge gezeigt und sich gegen 122 Konkurrenten und Konkurrentinnen durchgesetzt.

"Wir haben die Challenge unter dem Motto 15 Wochen, 15 Challenges gestartet" erklärt Bundetrainer Marco Hoppstock, der das gesamte Projekt leitete. "Im Rahmen der Challenge mussten verschiedene Trainingseinheiten an Land und auf dem Wasser absolviert werden, wobei die Reihenfolge der Challenges freigestellt war, sodass sie in den individuellen Trainingsplan bestmöglich integriert werden konnten. Es standen z.B. 40-50km Grundlagenausdauertraining 1 innerhalb einer Woche oder Paddelkoordinationstraining im Boot auf dem Trainingsplan. Aber eben auch die wichtigen allgemein-athletischen Trainingsinhalte wie das z.B. das Lauftraining. Hier sollte ein Halbmarathon innerhalb einer Woche gelaufen werden, in einer anderen Woche standen dann wiederum 100 Klimmzüge auf dem Trainingsplan. 
Zusammengefasst sind die beiden Gewinner bei der Kanurennsport-Challenge auf insgesamt 90 absolvierte Challenges im vorgegebenen Zeitraum gekommen, Sven hat 27 Challenges absolviert und Liv Grete 63."

„Der Spaß muss bei Kindern immer im Vordergrund stehen. Dazu gehören auch Wettkämpfe, bei denen die Kinder auf Gleichaltrige treffen und sich mit diesen messen können“, beschreibt Hoppstock seine Grundidee. "Um den Ausfall vieler Wettkämpfe im Jahr 2020 zumindest ein wenig zu kompensieren, haben wir in enger Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen vom DKV und dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig die #DKVNachwuchsChallenge2020 organisiert."

Für alle Athletinnen und Athleten war und ist die Saison 2020 eine ganz spezielle, mit vielen Besonderheiten im Training und Wettkampf, die gemeistert werden müssen. Und genau deshalb hat der Deutsche Kanu-Verband die #DKVNachwuchsChallenge2020 organisiert. Man hat sich intensiv Gedanken gemacht, wie Nachwuchstalente in dieser schwierigen Zeit unterstützt, aber auch gefordert werden könnten. Dabei hat der DKV eng mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft aus Leipzig zusammengearbeitet. Hier besonders hervorzuheben sind Dr. Matthias Englert, Thorsten Warnke und Gerd Lehmann, die das Bundestrainerteam sowohl auf die Idee gebracht hat als auch bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt hat. Die Challenge ist auf der Plattform des IAT organisiert worden, auf der auch die Trainingsdatendokumentation aller Bundeskader verpflichtend stattfindet. Durch die Challenge war es uns möglich, Kinder bereits spielerisch an die Plattform heranzuführen. Weiterhin gilt der Dank allen Trainerinnen und Trainern, Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie Eltern, die bei der Durchführung der Challenge in den Vereinen oder auch zu Hause mitgewirkt haben.

Außerdem geht ein großer Dank an Finn Eidam, der medial in den Sozialen Netzwerken bei der Verbreitung und Erläuterung der einzelnen Challenges unterstützt hat. Weiterhin kann ein großer Dank an die Nationalmannschaft ausgesprochen werden. Sie haben toll mitgewirkt und Videos zur Erläuterung der Challenges gedreht. Die Nationalmannschaft hat die Challenge durch die Vorführung der einzelnen Herausforderungen in den Sozialen Medien sowie auf der DKV-Homepage und durch die Bereitstellung vieler Preise und Preisgelder gerade zu dem gemacht, was sie jetzt geworden ist. Das bestätigt auch der Onlinefragebogen:

78% aller Befragten wünschen sich eine Neuauflage der Challenge im nächsten Jahr und nahezu alle fanden das Format und die mediale Aufbereitung der Challenge klasse.

Die Ziele der Challenge waren dabei vielfältig: Zunächst ging es darum, den Kindern zu zeigen, dass auch ohne Wettkämpfe an sie gedacht und ihre Trainingsarbeit als äußerst wichtig empfunden wird. Denn Olympiasieger, auch mit herausragendem Talent wird man nicht ohne Trainingsfleiß und nicht über Nacht. Früher galt die 10.000-Stunde-Regel als das Maß aller Dinge. Diese besagte, dass mit 10.000 Stunden Übung/Training eine Weltklasseleistungsfähigkeit erzielt werden kann. Umgerechnet wären dies täglich zwei Stunden und 44 Minuten Training über zehn Jahre. Auch wenn die 10.000 Stunden Regel laut neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen überholt zu sein scheint (vgl. https://www1.wdr.de/wissen/mensch/zehntausend-stunden-regel-100.html), so war es den Bundestrainern wichtig, eine Challenge zu planen, die sowohl qualitativ als auch quantitativ den Ansprüchen an einen leistungssportlich orientierten Karriereweg gerecht wird.

„Die Idee, eine Online-Challenge in Zeiten des Lockdowns zu organisieren, kam von Matthias Englert, Fachgruppenleiter Kanu, IAT", so Marco Hoppstock abschließend. "Diese Idee habe ich gerne aufgegriffen, da ich durch die Einbindung der Sozialen Medien eine große Chance gesehen habe, die Kinder in der modernen Welt generell besser erreichen zu können. Damit sie sich mit den Herausforderungen identifizieren konnten, haben wir jede Herausforderung von einem Sportler/einer Sportlerin der Nationalmannschaft auf Video erklären und vorführen lassen. Das kam sehr gut an. Insgesamt hatten wir eine Reichweite der Videos mit insgesamt 73.035 interessierten Zuschauern. „Es hat einen großen positiven Einfluss auf die Motivation der Kinder, ihre Vorbilder mit ihren eigenen Trainingsinhalten in Verbindung bringen zu können. Das halte ich auch über die Zeit des Lockdowns hinaus in einer „normalen“ Saison für sehr wichtig.“ 

 



An der Videokonferenz mit den Gewinnern nahmen von Seiten des Kanu-Team Deutschland zahlreiche Athleten Teil:
Danke an Sebastian Brendel, Tina Dietze, Jule Hake, Lisa Jahn, Yul Oeltze, Ophelia Preller, Ronald Rauhe, Max Rendschmidt und an den Moderator Kai Spenner.

 

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