14. März 2024

Einsatzübersicht - Wofür brauche ich was?

Wer weiß, welche Ausrüstung mit auf Tour muss, ist sicherer unterwegs. (Foto: Redaktion)

In brenzligen Situation ist schnelle Hilfe gefragt. Doch welche Ausrüstung brauche ich für welches Vorhaben? Der bestens motivierte Paddler hat ja gerne 'für den Notfall' immer alles dabei. Doch nicht immer ist jedes Teil unbedingt notwendig. Eine grobe Übersicht, was man für welchen Einsatz beim Retten, Schleppen und Bergen dabei haben sollte.

 

Von Christian Dingenotto

 

Manöver / Technik: Zug und Druck

 

TYP: Rettungstechnik
WANN: Teilnehmer ist manövrierunfähig (Paddel zerbrochen, unsicher etc.)
TECHNIK: Push & Pull, Teilnehmer wird schnell aus der Gefahrenzone gebracht
MATERIAL: KEINES
WO: Überall wo es eng ist und eine „Parkmöglichkeit” wenige Meter entfernt ist


 

 

 

Manöver / Technik: Kurzschlepp

 

TYP: Unterstützungstechnik
WANN: Teilnehmer ist manövrierunfähig (Paddel zerbrochen, unsicher etc.)
TECHNIK: Kurzschlepp mit Verbinden beider Boote
MATERIAL: Contact-Tow
WO: Großgewässer, große Flüsse, sicherer Bereich max. 1km vom Ufer entfernt

 
 

 

 

Manöver / Technik: Einzel- oder Reihenschlepp

 

TYP: Fahrtechnik
WANN: Teilnehmer kann das Tempo nicht halten, was für die Fahrt geplant ist. Zeitrahmen muss aber eingehalten werden z.B. Tidenkipp, Wetterwechsel etc.
TECHNIK: Einzel- oder Husky/Reihenschlepp
MATERIAL: Schleppleine (Großgewässer) Gut ist eine größere Tasche, in die sich die         Schleppleine einfach verstauen lässt)
WO: Großgewässer, große Flüsse, Bereich wo ein Anlegen nicht möglich ist

 

 

 

Manöver / Technik: Päckenschlepp

 

TYP: Unterstützungstechnik
WANN: Teilnehmer kann nicht mehr paddeln (erschöpft, seekrank, etc.)
TECHNIK: Päckchenschlepp ggf. in Reihe
MATERIAL: Schleppleine (Großgewässer) optional Sichern des Päckchens mit Contact-Tow
WO: Großgewässer, große Flüsse, Bereich wo ein Anlegen nicht möglich ist

 

 

 

Manöver / Technik: Ankerschlepp

 

TYP: Sicherungstechnik
WANN: Ein Teilnehmer macht eine Partnerrettung mit einem Gekenterten. Der 3. nimmt den Retter „auf den Haken” und hält die Position (dass sie nicht abtreiben) bzw. zieht die beiden in einen nächstmöglichen sicheren Bereich.
TECHNIK: Ankerschlepp
MATERIAL: Schleppleine (Großgewässer)
WO: Großgewässer, große Flüsse, Bereich wo ein Anlegen nicht möglich ist

 

 

Manöver / Technik: Wurfsackwurf

 

TYP: Rettungstechnik
WANN: Teilnehmer ist gekenntet und schwimmt
TECHNIK: Wurfsackwurf
MATERIAL: Wurfsack

 


Hinweis: Im Gegensatz zu den anderen Geräten ist dieser ein Rettungsgerät er wird entsprechend geprüft und ist sorgsam zu warten – dein Leben kann daran hängen!
Bevor man ab Stufe 3 im Wildwasser den Wurfsack wirklich braucht, kann man auch schon auf Stufe 2 im Zahmwasser üben. Zuerst werden ca. 2m Seile aus dem Wurfsack entnommen und festgehalten. Der Sack mit dem restlichen Seil wird dem Gekenterten entgegen geworfen. Dieser fängt die Leine und lässt sich darüber ans Ufer ziehen, mehr dazu in anderen Artikeln.
 

 

 

Manöver / Technik: Retten aus Felsspalte

 

TYP: Rettungstechnik
WANN: Teilnehmer ist manövrierunfähig
TECHNIK: Retten aus Felsspalte, Engstelle
MATERIAL: Throw-Tow (Spezialgerät für Felsreviere. Wer diese benutzt sollte mit dem Umgang vertraut sein, und die Mitpaddler auch.
WO: Felsrevier / Seekajakrevier

 


Hinweise zum Throw-Tow: Wichtig: alle diese meist für den Großgewässerbereich genutzten Leinen und Gurte sind Hilfsmittel und keine Rettungsgeräte!         Natürlich sind sie solide gebaut und meist ist auch der Zug auf den Seilen und Gurten geringer als man meint. Doch werden sie nicht offiziell sicherheitstechnisch geprüft, und die Hersteller übernehmen keine Garantie. Ein Throw-Tow mag vielleicht einem Wurfsack ähneln ist aber keiner und auf keinen Fall im echten Wildwasser zu

 


 

 

 


Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 6/2022:

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