01.07.2007 | Kanu-Slalom

Kanuslalom-Weltcup - Silberstreif in Prag

Beim ersten Weltcup der Saison in Prag im Kanuslalom konnten die deutschen Slalom-Asse nicht voll stechen. Nur Fabian Dörfler (Kanu Schwaben Augsburg) gelang mit einem zweiten Platz im K 1 der Herren der Sprung aufs Treppchen bei dieser hochkarätigen Veranstaltung.

Die Qualifikation hatten alle deutschen Boote problemlos am Freitag überstanden – also mit der gesamten Armada ins Halbfinale. Der Samstag brachte einige Überraschungen mit sich – nicht der angenehmsten Art. Der Kurs war sehr selektiv und schwierig gehangen, es ging hin und her auf dem ehemaligen Flößerkanal von Prag-Troja. Fundierte Kenntnis dieser Wettkampfstrecke sollte sich dann auch als Trumpf in den Händen der Tschechen erweisen, die 3 Sieger stellten und zahlreiche Podestplätze einheimsten.

Die Damen im K1 traf es ganz hart: Unsere silberne EM-Mandy (Planert – LKC Leipzig) verpasste Tor 15, Jenny Bongart (WSF 31 Köln) war mit ihrem 20. Halbfinalplatz ebenso alles andere als zufrieden. Einzig „Kücken“ Jasmin Schornberg (KR Hamm) war mit dem 6.Platz im Finale, das sie als Fünfte (ihre wohl bisher beste Weltcupplatzierung) abschloss. Es gewann Altmeisterin und Lokalmatadorin Stepanka Hilgertova.

Zwei unserer C1 Herren mussten ebenso passen – waren als 11. (Nico Bettge, KCF Magdeburg) und 12. (Jan Benzien, LKC Leipzig) knapp am Finale vorbeigefahren. In selbigen war Stefan Pfannmöller (BSV Halle) als Zweiter auf verheißungsvoller Position. Der Wind blies ihm im direkten und übertragenen Sinne stark entgegen. Mit einer Berührung unter diesen Bedingungen blieb nur Platz 5, ganze 5 Zehntelsekunden vom Dritten entfernt. Furios unterwegs der Kenner dieser Strecke, Stanislav Jezek (CZE), der knapp die Legende Michael Martikan (SVK) auf Platz 2 verweisen konnte.

Der zweite Wettkampftag begann besser. Alle 3 K1-Herren fuhren auf den Plätzen 2-4 ins Finale, das – was Wunder – eine junger Tscheche (V. Hradlilek) mit 3 Sekunden Vorsprung vor unseren Musketieren anführte. Probleme auf der Strecke (Alex Grimm, Kanu Schwaben Augsburg) oder flüchtige Berührungen (Erik Pfannmöller, BSV Halle) wurden mit den Plätzen 8 und 9 hart bestraft. Einzig Fabian Dörfler konnte – zwar mit einer „2“ belastet – mit dem zweiten Platz in die tschechische Phalanx einbrechen. Der junge Hradilek rettete seine Vorsprung ins Ziel, Pisvejc (ebenfalls CZE) wurde Dritter.

Im C2 - große Überraschung: ein chinesisches Boot mischte die Konkurrenz auf (Hu-Shu), führte lange, ehe die Hochschorner Brüder (SVK) souverän die Führung übernahmen. Die Boote Becker/ Henze (BSV Halle) und Michel/ Piersig (SG Einheit Spremberg) waren mit den Plätzen 12 und 15 enttäuscht, das Finale nur von außen zu sehen. Auf dem 6. Platz schafften es die Simon-Zwillinge (BSV Halle), aber konnten den Wettkampf dann doch nur als Zehnte abschließen. Standesgemäß gewannen die Hochschorner Brüder, vor den Tschechen Jiras-Mader und den überraschend starken Chinesen. Den Weltmeistern Volf/ Stepanek (CZE) blieb nur Platz 4

Bundestrainer Köhler: „Die Weltcups sind für uns eine wichtige Durchgangsstation und Standortbestimmung auf dem Weg zur WM (September Brasilien). Wir wissen jetzt – auch nach der EM – dass noch einiges an Arbeit auf uns wartet. Es gibt viel zu tun – packen wir es an. Beim Weltcup in Augsburg wollen wir anders aussehen.“
 

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