30.05.2018 | Kanu-Freizeit

Mit dem Kajak auf den Kanälen in Venedig unterwegs

Venedig ist Anziehungspunkt vieler Touristen unter anderem durch drei Großereignisse im Jahr: der Karneval, die Biennale und die Vogalonga, das Fest der Gondeln. In diesem Jahr fand es zum 44. Mal statt – und 15 Wanderfahrer des Wassersportvereins Rheine (WSV) waren mit ihren Booten dabei.

Die Aktion wurde einst als stiller Protest gegen den zunehmenden Motorbootverkehr und die damit hervorgerufenen Wellenbewegungen auf den Kanälen ins Leben gerufen, die gefährlich für die Stadt und die Lagunen sind. Zugelassen zur Vogalonga („das lange Ruder“) sind nämlich nur Boote, die mit Muskelkraft angetrieben werden. Mittlerweile kommen die Teilnehmer aus der ganzen Welt, und so bestand der Korso in diesem Jahr aus 8.000 Aktiven mit 2.100 Booten.

Direkt vor dem Markusplatz mit dem Markusdom versammelte sich die unüberschaubare Menge an Booten. Nach dem Startschuss, der aus einer historischen Kanone abgegeben wurde, setzte sich die Menge in Bewegung. Für die WSVer war es ein Vergnügen, inmitten der großen Anzahl unterschiedlichster Boote zu fahren. „Gleichzeitig ist es aber auch ein Kunststück, den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren“, bekannte Karl Achterkamp. „Mit einem kleinen Kajak neben riesengroßen Gondeln, die eher an Galeeren erinnern, muss man sehr konzentriert fahren.“

Die Fahrt führte durch Venedig und dann hinaus auf die Lagune, von wo aus die Stadt langsam am Horizont verschwand. Nach etwa 25 Kilometern hatte sich das Teilnehmerfeld auf einige Kilometer Länge gestreckt und zog wieder nach Venedig ein. „Auf den Brücken und an den Ufern standen die Menschen und applaudierten uns Aktiven“, gab sich Achterkamp beeindruckt. So eine Begeisterung kenne man sonst nur vom Kölner Karneval.

Die Vogalonga war aber auch eine Augenweide; die Boote geschmückt, die Ruderer in historischen Kostümen. So waren die 15 Kanuten des WSV voller tiefer Eindrücke, als sie sich mit ihren Kajaks wieder auf den langen Weg zurück zu ihrem Startpunkt machten.
Nach 45 Kilometern unter diesen besonderen Bedingungen zogen sie ihre Boote müde, aber sehr zufrieden aus dem Wasser an Land. Mit dem offiziellen Vogalonga-T-Shirt ausgestattet fanden sich die erfolgreichen Teilnehmer dann vor einem gemeinsamen Abendessen zum Gruppenfoto ein.

Es muss ja nicht gleich Venedig und seine Kanäle sein, denn auch auf der Ems lässt es sich vorzüglich paddeln. Auch in diesem Jahr bietet der WSV wieder einen Kanukursus für Erwachsene an. Für Kinder gibt es die „Paddelpiraten“, einen Kanu-Erlebnistag. Interessierte finden alle weiteren Infos dazu auf der Webseite unter www.wsv-rheine.de.

Von: Petra Nienhaus

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