05.06.2010 | Kanu-Rennsport

3. Weltcup Duisburg: DKV-Boote am zweiten Wettkampftag in vier Disziplinen ganz vorn

In den 1000m-Finals am zweiten Wettkampftag des Weltcups in Duisburg erkämpften K1-Champion Max Hoff (Köln), das neu formierte Canadier-Duo Erik Leue (Magdeburg) und Thomas Lück (Neubrandenburg) und der Gold-Zweierkajak der Herren von Peking Martin Hollstein (Neubrandenburg) und Andreas Ihle (Magdeburg) sowie auch der Damen-Vierer über 500m weitere vier Weltcupsiege für den DKV. Silber gab es für Sebastian Brendel im C1 und Franziska Weber (beide Potsdam) im K1 der Damen über 1000 Meter.
Max Hoff: über 1000m weiter ungeschlagen

 

Max Hoff, bereits Sieger des ersten Weltcuprennens in Vichy, behielt auch in Duisburg wieder die Oberhand über den 500m-Sieger des zweiten Weltcups von Szeged Adam van Koeverden (CAN) und Aleh Yurenia (BLR), der in Szeged die 1000m gewonnen hatte. Der Kölner fuhr die erste Streckenhälfte zunächst im Feld mit und erarbeitete sich dann auf der zweiten Streckenhälfte einen am Schluss ungefährdeten Sieg mit über eineinhalb Sekunden Vorsprung. „200 Meter vor dem Ziel war ich mir nicht so sicher, dass ich das durchstehe. Aber hinten raus ging es dann doch ganz gut. Der Antritt zum Schluss muss aber noch besser werden, auch am Streckentempo muss ich noch etwas arbeiten“, analysierte der weiterhin ungeschlagene Weltmeister des vergangenen Jahres sein Rennen.

Einen souveränen Sieg fuhren auch Martin Hollstein und Andreas Ihle heraus. Mit knapp zwei Sekunden Vorsprung verwiesen die Olympiasieger das tschechische Duo Horsky/Sterba sowie das belgische Boot Cauwenbergh/Maesen auf die Plätze und präsentierten sich damit zurück auf dem Weg zu alter Stärke: „Dass wir jetzt die Weltcuprennen in Vichy und hier in Duisburg gewonnen haben, gibt uns zunächst erstmal Sicherheit. Aber bis zum Saisonhöhepunkt wird noch etwas passieren müssen, wir müssen schon noch etwas schneller werden“, meinte Andreas Ihle mit Blick auf die in Duisburg fehlenden Konkurrenten z. B. aus Ungarn und Spanien.

In guter Form und mit gegenüber dem Weltcup in Vichy deutlich besserem Ergebnis präsentierte sich auch der C2 mit Erik Leue und Thomas Lück. Beide setzten sich vor den Aserbaidschanern Bezugliy/Prokopenko und den Rumänen Dumitrescu/Mihalachi durch. „Wir haben nach Vichy in der Vorbereitung in Kienbaum noch etwas am Abstand und an der Trimmung im Boot gebastelt. Dies und die gemeinsamen Trainingskilometer haben sich nun ausgezahlt. Aber es gibt auch noch Reserven, z. B. am Start“, schätzte Thomas Lück die Leistung von Duisburg ein. Das zweite DKV-Boot mit Chris Wend (Magdeburg) und Erik Rebstock (Neubrandenburg) kam in diesem Finalrennen auf Rang sieben. Im C1 hatte zuvor der 1000m-Sieger von Vichy Sebastian Brendel (Potsdam) Silber hinter dem amtierenden Weltmeister Vadim Menkov (UZB) geholt und sich dabei gegen seinen lange Zeit in aussichtsreicher Position liegenden Klubkameraden Ronald Verch durchgesetzt, der am Ende Rang vier belegte.

Den vierten Sieg fuhr zum Abschluss der Finals der K4 der Damen über 500m mit Fanny Fischer, Katrin Wagner-Augustin (beide Potsdam), Nicole Reinhardt (Lampertheim) und Tina Dietze (Leipzig) vor dem Quartett Chinas und dem Boot aus Weißrussland heraus. Danach zeigte sich auch Schlagfrau Fanny Fischer, am Tag zuvor noch ihrer Bootskollegin Nicole Reinhardt im 200m-Einer unterlegen,  wieder mit dem Wettkampf versöhnt: „Das Rennen hat Riesenspaß gemacht“, meinte sie und verwies allerdings auf starke Konkurrenz wie z. B. Ungarn, die in Duisburg noch gefehlt hat. Ihr pflichtete auch die viermalige Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin mit einem Kompliment an ihre Klubkameradin bei: „Wenn es drauf ankommt, dann passt es bei uns, dann ist jede von uns bereit, auch wirklich hundert Prozent zu geben. Und Fanny ist als Schlagfrau derzeit unbestritten Nummer eins.“

Alle Medaillengewinner auf den vier olympischen Strecken erfüllten damit auch die Qualifikationsnorm für die diesjährigen Europameisterschaften in Trasona (Spanien) und die Weltmeisterschaften in Posen.

Im nichtolympischen K1 der Damen über 1000m erkämpfte Vizeweltmeisterin Franziska Weber (Potsdam) hinter Rachel Cawthorn (GBR) Silber. Das zweite deutsche Boot mit Friederike Leue (Essen) kam auf Platz fünf.

Chefbundestrainer Reiner Kießler unterstrich als Fazit des zweiten Finaltages, „die als Maßstab gesetzten Leistungen haben wir erreicht, allerdings müssen wir uns auf noch stärkere Konkurrenz wie z. B. Ungarn, Spanien und Russland gefasst machen. Insofern ist das hier Erreichte mit einer kritischen Sichtweise einzuordnen. Wichtig ist aber erstmal, dass der Qualifikationsdruck für einen Teil der Athleten weg ist und wir nun in Ruhe die Vorbereitung auf die Europameisterschaften angehen können.“

 

In den Vor- und Zwischenläufen der 4x200m Einerstaffeln zum Abschluss des zweiten Wettkampftages  konnten sich alle drei DKV-Staffeln für die Finals am morgigen Sonntagnachmittag qualifizieren.

 

Komplette Ergebnisse: www.kanuduisburg.de

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