13.09.2014 | Kanu-Segeln

Kanu-Segel-WM in San Francisco - Zeit für eine Zwischenbilanz

Nach vier von neun geplanten Wettfahrten schlagen sich die deutschen Teilnehmer der Weltmeisterschaft der Kanu-Segler vor San Francisco unter höchst anspruchsvollen Bedingungen sehr respektabel.

Peter Ullmann konnte sich mit seiner „Amok“ als bester Deutscher am ersten Wettkampftag auf Rang 4 positionieren, wurde aber kurz vor dem Ziel noch von dem Briten Alistair Warren überholt. Arne Stahl und Frederik Steimann belegten respektable Plätze 15 und 16. Roger Regitz und Eckhard Pagel zollten den bemerkenswert schwierigen Segelbedingungen Respekt und mussten vorzeitig das Rennen abbrechen.

Am zweiten und dritten Wettkampftag sollten sich die Bedingungen nochmals verschärfen. Aufgrund der starken Winde von bis zu 7 bft und einer steilen Welle, die sich durch den Wind gegen die Strömung aufbaute, mussten ca. ein Drittel der Segler das Rennen aufgeben. "Heute geht's ja noch mehr ums Überleben als gestern", meinte Ressortleiter Arne Stahl, nachdem er wegen eines Schadens an der Ruderanlage in den Hafen einlief.

Roger Regitz legte einen sehr guten Start hin und konnte sich über das komplette dritte Rennen ganz vorne unter den ersten Dreien halten. Zudem konnte er sich mit dem amtierenden Weltmeister Chris Maas messen, musste jedoch nach einer packenden Zielkreuz mit dem immer noch sehr guten siebten Platz vorlieb nehmen.

Eckhardt Pagel prophezeite für den noch am selben Tag angesetzten vierten Lauf: "Das gibt Kleinholz!" Nach einer unglücklichen Startkreuz im vierten Rennen kämpfte sich Peter Ullmann stetig wieder nach vorne, sodass er als bester deutscher Starter zur Zeit auf Gesamtrang 9 platziert ist. Sein Statement für das vierte Rennen: "Zwischen den Kenterungen war ich verdammt schnell."

Arne Stahl hatte auch im vierten Lauf Pech. Nach Schaden an der Ruderanlage im zweiten Lauf, musste er nun mit einem armlangen Riss im Segel frühzeitig nach Hause segeln. "Wenn es kommt, dann dicke. Bei einer Kenterung ist mir ein anderer Teilnehmer übers Segel gefahren. Sehr ärgerlich, aber der hiesige Segelmacher kann es bis zum nächsten Start wieder flicken", war Arnes Kommentar.

Die Geschichten, die die Teilnehmer nachher erzählten sprechen für sich. "Ein komisches Gefühl, wenn die Ruderanlage auf einmal in der Luft schwebt und der Bug in einer Welle stecken bleibt!" Youngster Frederik Steimann wurde vom Boot geschleudert und selbst mit Schwimmweste, laut eigener Aussage, einen Meter unter Wasser gedrückt. "Ein anderer Teilnehmer sah wie mein Boot senkrecht in der Welle stand!" Trotzdem hat alles gehalten. Und Frederik kämpfte sich nicht nur durch Wind und Welle, sondern war auch im dritten und vierten Lauf bester deutscher Teilnehmer.

Alle hier vor Ort haben den größten Respekt vor denen, die durch gekommen sind, aber auch vor allen Teilnehmern, die gestartet sind oder ihre Kraft richtig eingeschätzt haben!

Diverse Mastbrüche und Löcher im Rumpf durch Kollisionen mit anderen Teilnehmern sind zu verzeichnen. Der Lay Day kommt genau richtig um Reparatur und Pflege von "body and boat " vorzunehmen.

Ergebnisse nach 4 von 9 geplanten Wettfahrten:

1. Mikey Radziejowsky (USA)
2. David Clark (USA)
3. Alistair Warren (GBR)
9. Peter Ullmann (GER)
13. Frederik Steimann (GER)
23. Arne Stahl (GER)
29. Roger Regitz (GER)
33. Eckhard Pagel (GER)

Von Ulrike Prätz

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