In diesem Jahr wurden im Rahmen dieser Veranstaltung auch
die Deutschen Meistertitel in den Einer- und Zweier Disziplinen
vergeben.
Insgesamt 66 Einer und 15 Zweierteams aus ganz Deutschland
sowie Kanuten aus Südafrika, Spanien und der Tschechischen
Republik hatten gemeldet. Neben dem Lokalmatador Gordan
Harbrecht traten auch namhafte Sportler wie Max Hoff, Paul
Mittelstedt und Max Rendschmidt die Herausforderung eines rund
23 km langen Rennens auf der Ostsee an.
In dem drei Tage Zeitfenster waren von den Organisatoren des
HSF rund um Thomas Zachert die beiden Rennen im Einer und
Zweier jeweils bei den Surfski und den Outriggern vorgesehen.
Als mögliche Strecken war, wie schon in den letzten Jahren, der
gesamte Küstenabschnitt von Timmendorf auf der Halbinsel Poel
bis hoch nach Börgerende kurz vor Warnemünde vorgesehen. In
Abhängigkeit der Wind- und Wellenrichtungen wollte man sich die
verschiedenen Optionen offenhalten, einen möglichst optimalen
Downwind-Kurs paddeln zu können.
Pünktlich zur Anreise der Teilnehmer am Donnerstag wurde der
Wind immer heftiger und so wurde von der Rennleitung, welche
durch die Ressortleiterin Trendsport Manuela Gawehn unterstützt
wurde, entschieden, das Einer-Rennen am Freitag von Rerik nach
Börgerende zu starten.
Bei diesen sehr selektiven Bedingungen mit ordentlichen Wellen, welche auf dem nordwärts führenden Teilstück bis Kühlungsborn für die Teilnehmer im Outrigger unangenehm von schräg hinten direkt unter den Ama (Ausleger) drückte, setzten sich die über Jahre hinweg erfahrenen Paddlerinnen und Paddler durch.
So siegte Gordan Harbrecht (Rostocker KC) mit deutlichem Abstand von Nordin Sparmann (KSK Köln) und Maik Lojak (Rostocker KC). Auf den Plätzen 4 und 5 folgten dann die aktuellen Nationalmannschaftsmitglieder aus dem Kanurennsport Max Rendschmidt und Max Hoff (beide KG Essen). Dazwischen hatten sich aber mit der südafrikanischen Surfski-Legende Oscar Chalupsky und dem Düsseldorfer Michael Dobler (Rheintreue Düsseldorf) zwei Master-Fahrer gepaddelt, welche damit deutlich machten, dass bei diesen Bedingungen neben Kraft und Ausdauer auch jede Menge Erfahrungen im offenen Gewässer gefordert sind, um vorne mitzumischen.
Zwei Olympiasieger gehen fremd: @wassermaxe Hoff unf Max Rendschmidt aus @Essen_Ruhr sind bei der DM im Ocean Racing in Rerik gestartet:https://t.co/9BATEkEg8P#Kanusport #planetcanoe #ICFoceanracing #RoadToTokyo #WirfuerD pic.twitter.com/4SZZkLUIK9
— Deutscher Kanu-Verb. (@kanuverband) 2. Juli 2018
Bei den Surfski Damen war leider nur eine Starterin gemeldet
und so paddelte Julia Schatz (TiB Berlin) ein einsames Rennen
in mitten der Herren und gewann die Damenwertung bei den
Surfski mit einem 25. Platz in der Overall-Wertung.
Die gleichzeitig gestarteten Outrigger-Rennen sahen zwei Damen
am Start, welches Kartin Müller vom Hannoverschen Kanu Club vor
Jana Drewes (SV Breitling) für sich entscheiden konnte.
Bei den Outrigger-Herren gab es nach dem Ergebnis des im Mai
dieses Jahres vor toskanische Küste stattgefundenen
ALLWAVE-Cups nur einen Favoriten. So zeigte Marton Buday (ESV
Wuppertal Ost) einmal mehr sein paddlerisches Können im Umgang
mit bewegten Wasser und Wellen und siegte mit mehr als 6
Minuten Vorsprung vor Benny Paries (VfK Wuppertal). Da beide
aber in unterschiedlichen Altersklassen unterwegs waren (Buday
in der Masterklasse sowie Paries in der Leistungsklasse) waren
die weiteren Platzierungen äußerst interessant.
So wurde in der Leistungsklasse Viktor Kraus (KC Dillingen)
Zweiter und Daniel Winter (1.OCC) paddelte auf den dritten
Rang.
In der Masterklasse wurde Gero Jacob (Preussen-Kanu)
Vizemeister vor Thomas Grimmer (FV03 Ladenburg).
Der ebenfalls mit an den Start gegangene Stand-Up Paddler Jonas Pauldrach aus Berlin musste den immer heftiger werdenden Bedingungen auf der Ostsee Rechnung tragen und beendet das Rennen kurz hinter Kühlungsborn. Hier machte sich die Verwendung der Tracker, welche beim Hawaiian Sports Festival seit mittlerweile drei Jahren zur Standortbestimmung der Teilnehmer eingesetzt wird, bezahlt. So konnte die Rennleitung immer kontrollieren, wo sich die einzelnen Teilnehmer befanden und traf so auch die Entscheidung, den SUP nach mehr als 3 Stunden auf dem Wasser aus dem Rennen zu nehmen. Beim Transport zurück zum Startpunkt meinte Pauldrach, dass er froh war, dass die Rennleitung ihm die Entscheidung, aufzuhören, abgenommen habe.
In der Nacht von Freitag auf Samstag nahm dann der Wind ordentlich an Stärke zu und die Wellen rund um die Seebrücke wurden immer höher und ein Start des Zweier Rennens drohte zu scheitern.
Bei einer gemeinsamen Besprechung der Rennleitung mit den
Teilnehmern wurde dann entschieden, dass der Start nicht auf
dem Stand stattfinden würde, sondern parallel zu einem der
Sicherungsboote 200 Meter vor der Küste außerhalb der
Brandungszone. Diese Startart war erfolgreich und so konnten
alle Teams den erneuten Ritt über die Wellen antreten. Da sich
die Windrichtung nicht wesentlich geändert hatte, blieb es bei
der Streckenführung von der Seebrücke in Rerik vorbei an
Kühlungsborn und Heilgendamm nach Börgerende.
Hier setzten sich dann bei den Herren Outrigger das
Wuppertaler Duo aus Marton Buday und Benny Paries durch und
siegten vor Peter Abrecht und Ernö Miklos (WSAP Hamburg) sowie
Gunnar Laabs und Gero Jacob (Preussen-Kanu).
Bei den Surfski Zweiern kam es zu dem erwarteten Duell
zwischen den Booten Hoff-Rendschmidt; Harbrecht-Mittelstedt und
Dobler-Sparmann. Letztendlich setzte sich dann die norddeutsche
Crew mit Gordan Harbrecht und Paul Mittelstedt vor den Teams
aus NRW Max Hoff und Max Rendschmidt auf Platz 2 und Michael
Dobler und Nordin Sparmann auf Platz 3.
Bei der abschließenden Siegerehrung wurde von allen
Teilnehmern deutlich gemacht, dass es harte Bedingungen für
diesen Wettkampf gewesen seien, aber sie genau dem entsprächen,
was von einer Deutsche Meisterschaft zu erwarten sei.
Leider konnte kein Veranstaltungsort für die nächste Deutsche
Meisterschaft im Ocean Sport benannt werden, da es bisher keine
Bewerbung dem Ressort vorliegt.
Bilder von der Veranstaltung sind unter https://www.facebook.com/events/159834318058846/ zu finden