02.07.2018 | Ocean-Sport

3. Deutsche Meisterschaft im Kanu Ocean Sports

Am Wochenende den 21.-24. Juni 2018 war es mal wieder soweit, die Surfski- und Outrigger Kanuten trafen sich zum jährlichen Hawaiian Sportsfestival in Rerik an der Ostsee.

In diesem Jahr wurden im Rahmen dieser Veranstaltung auch die Deutschen Meistertitel in den Einer- und Zweier Disziplinen vergeben.
Insgesamt 66 Einer und 15 Zweierteams aus ganz Deutschland sowie Kanuten aus Südafrika, Spanien und der Tschechischen Republik hatten gemeldet. Neben dem Lokalmatador Gordan Harbrecht traten auch namhafte Sportler wie Max Hoff, Paul Mittelstedt und Max Rendschmidt die Herausforderung eines rund 23 km langen Rennens auf der Ostsee an.

In dem drei Tage Zeitfenster waren von den Organisatoren des HSF rund um Thomas Zachert die beiden Rennen im Einer und Zweier jeweils bei den Surfski und den Outriggern vorgesehen. Als mögliche Strecken war, wie schon in den letzten Jahren, der gesamte Küstenabschnitt von Timmendorf auf der Halbinsel Poel bis hoch nach Börgerende kurz vor Warnemünde vorgesehen. In Abhängigkeit der Wind- und Wellenrichtungen wollte man sich die verschiedenen Optionen offenhalten, einen möglichst optimalen Downwind-Kurs paddeln zu können.
Pünktlich zur Anreise der Teilnehmer am Donnerstag wurde der Wind immer heftiger und so wurde von der Rennleitung, welche durch die Ressortleiterin Trendsport Manuela Gawehn unterstützt wurde, entschieden, das Einer-Rennen am Freitag von Rerik nach Börgerende zu starten.

Bei diesen sehr selektiven Bedingungen mit ordentlichen Wellen, welche auf dem nordwärts führenden Teilstück bis Kühlungsborn für die Teilnehmer im Outrigger unangenehm von schräg hinten direkt unter den Ama (Ausleger) drückte, setzten sich die über Jahre hinweg erfahrenen Paddlerinnen und Paddler durch.

So siegte Gordan Harbrecht (Rostocker KC) mit deutlichem Abstand von Nordin Sparmann (KSK Köln) und Maik Lojak (Rostocker KC). Auf den Plätzen 4 und 5 folgten dann die aktuellen Nationalmannschaftsmitglieder aus dem Kanurennsport Max Rendschmidt und Max Hoff (beide KG Essen). Dazwischen hatten sich aber mit der südafrikanischen Surfski-Legende Oscar Chalupsky und dem Düsseldorfer Michael Dobler (Rheintreue Düsseldorf) zwei Master-Fahrer gepaddelt, welche damit deutlich machten, dass bei diesen Bedingungen neben Kraft und Ausdauer auch jede Menge Erfahrungen im offenen Gewässer gefordert sind, um vorne mitzumischen.



Bei den Surfski Damen war leider nur eine Starterin gemeldet und so paddelte Julia Schatz (TiB Berlin) ein einsames Rennen in mitten der Herren und gewann die Damenwertung bei den Surfski mit einem 25. Platz in der Overall-Wertung.
Die gleichzeitig gestarteten Outrigger-Rennen sahen zwei Damen am Start, welches Kartin Müller vom Hannoverschen Kanu Club vor Jana Drewes (SV Breitling) für sich entscheiden konnte.

Bei den Outrigger-Herren gab es nach dem Ergebnis des im Mai dieses Jahres vor toskanische Küste stattgefundenen ALLWAVE-Cups nur einen Favoriten. So zeigte Marton Buday (ESV Wuppertal Ost) einmal mehr sein paddlerisches Können im Umgang mit bewegten Wasser und Wellen und siegte mit mehr als 6 Minuten Vorsprung vor Benny Paries (VfK Wuppertal). Da beide aber in unterschiedlichen Altersklassen unterwegs waren (Buday in der Masterklasse sowie Paries in der Leistungsklasse) waren die weiteren Platzierungen äußerst interessant.
So wurde in der Leistungsklasse Viktor Kraus (KC Dillingen) Zweiter und Daniel Winter (1.OCC) paddelte auf den dritten Rang.
In der Masterklasse wurde Gero Jacob (Preussen-Kanu) Vizemeister vor Thomas Grimmer (FV03 Ladenburg).

Der ebenfalls mit an den Start gegangene Stand-Up Paddler Jonas Pauldrach aus Berlin musste den immer heftiger werdenden Bedingungen auf der Ostsee Rechnung tragen und beendet das Rennen kurz hinter Kühlungsborn. Hier machte sich die Verwendung der Tracker, welche beim Hawaiian Sports Festival seit mittlerweile drei Jahren zur Standortbestimmung der Teilnehmer eingesetzt wird, bezahlt. So konnte die Rennleitung immer kontrollieren, wo sich die einzelnen Teilnehmer befanden und traf so auch die Entscheidung, den SUP nach mehr als 3 Stunden auf dem Wasser aus dem Rennen zu nehmen. Beim Transport zurück zum Startpunkt meinte Pauldrach, dass er froh war, dass die Rennleitung ihm die Entscheidung, aufzuhören, abgenommen habe.

In der Nacht von Freitag auf Samstag nahm dann der Wind ordentlich an Stärke zu und die Wellen rund um die Seebrücke wurden immer höher und ein Start des Zweier Rennens drohte zu scheitern.

Bei einer gemeinsamen Besprechung der Rennleitung mit den Teilnehmern wurde dann entschieden, dass der Start nicht auf dem Stand stattfinden würde, sondern parallel zu einem der Sicherungsboote 200 Meter vor der Küste außerhalb der Brandungszone. Diese Startart war erfolgreich und so konnten alle Teams den erneuten Ritt über die Wellen antreten. Da sich die Windrichtung nicht wesentlich geändert hatte, blieb es bei der Streckenführung von der Seebrücke in Rerik vorbei an Kühlungsborn und Heilgendamm nach Börgerende.
Hier setzten sich dann bei den Herren Outrigger das Wuppertaler Duo aus Marton Buday und Benny Paries durch und siegten vor Peter Abrecht und Ernö Miklos (WSAP Hamburg) sowie Gunnar Laabs und Gero Jacob (Preussen-Kanu).
Bei den Surfski Zweiern kam es zu dem erwarteten Duell zwischen den Booten Hoff-Rendschmidt; Harbrecht-Mittelstedt und Dobler-Sparmann. Letztendlich setzte sich dann die norddeutsche Crew mit Gordan Harbrecht und Paul Mittelstedt vor den Teams aus NRW Max Hoff und Max Rendschmidt auf Platz 2 und Michael Dobler und Nordin Sparmann auf Platz 3.
Bei der abschließenden Siegerehrung wurde von allen Teilnehmern deutlich gemacht, dass es harte Bedingungen für diesen Wettkampf gewesen seien, aber sie genau dem entsprächen, was von einer Deutsche Meisterschaft zu erwarten sei.
Leider konnte kein Veranstaltungsort für die nächste Deutsche Meisterschaft im Ocean Sport benannt werden, da es bisher keine Bewerbung dem Ressort vorliegt.

Bilder von der Veranstaltung sind unter https://www.facebook.com/events/159834318058846/ zu finden

Die kompletten Ergebnisse hier

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