Tobias Oltsch, 19-jähriger Schüler des Therapeutisch-Pädagogischen Zentrums am Lindenbühl in Hof, und Felix Krauß, gerade 18, und als Schüler der Nachmittags-Betreuung der VHS Landkreis Hof an den offenen Ganztagesklassen der Hofecker Mittelschule zur Trainingsgruppe gekommen, fahren am 21.Juli als Unified Team nach Los Angeles.
Seit einem Jahr sind sie nicht nur Trainingskollegen, sondern auch ein Team. Denn Tobias und Felix werden in Los Angeles im Kajak Zweier an den Start gehen. Dafür trainieren sie wöchentlich zusammen mit ihren Trainern Horst Schlisio vom Faltbootclub Hof und Sandra Buberl von der Schule am Lindenbühl im TPZ. Im Unified Projekt trainieren behinderte und nicht-behinderte gleichaltrige Sportler zusammen. Neben den sportlichen Aktivitäten gehören auch gemeinsame Freizeitunternehmungen dazu. Insgesamt trainieren zur Zeit zehn Jugendliche in dieser Gruppe beim Faltbootclub Hof am Untreusee.
Beide sind das einzige Unified Team der deutschen Paddler.
Sie werden im Zweier über 200m und über 500m an den Start
gehen. Tobias wird auch noch mit Sebastian Girke vom PCK
Wassersport Schwedt den Zweier über 200m fahren. Diese
Bootsbesetzung wurde erstmals beim gemeinsamen Lehrgang der
deutschen Special Olympics Kajak-Mannschaft im April in Hof
getestet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden beide gut
zusammen, und konnten bei einem weiteren Trainingslager in Kiel
nochmals zusammen trainieren. Dieses Treffen war ein ganz
besonderes Erlebnis für alle Paddler, da es anlässlich der
Kieler Woche stattfand. Dort wurden die Sportler bereits von
den Mannschaftsleitern aus Berlin, Ricarda Koch, und Holger
Suhk aus Kiel betreut. Diese fahren dann mit der gesamten
Mannschaft, drei Frauen und fünf Männern, nach Los Angeles. Sie
kommen aus Fulda, Berlin, Kiel, Heidenheim, Schwedt und
Hof.
In Kalifornien werden die Wettkämpfe auf der
Olympiaregattastrecke von 1984 stattfinden. Diese liegt direkt
am Pazifik. Neben der deutschen Mannschaft werden 62 Paddler
aus 13 Ländern an den Start gehen.
Vor dem Beginn der Spiele mit der großen Eröffnungsfeier werden die Sportler drei Tage lang das sogenannte Host Town Programm absolvieren. Dabei werden sie die Städte Alhambra, Monterey Park und Lincoln Heights besuchen, um Land und Leute etwas kennen zu lernen. Denn auch dies gehört zu den Weltspielen: den behinderten Sportlern die einzigartige Möglichkeit zu geben fremde Länder und Kulturen zu sehen.
Insgesamt werden zu den Weltspielen fast 7000 Athleten aus
177 Ländern in 25 Sportarten erwartet. Special Olympics
Deutschland e.V. allein schickt 138 Sportler und Unified
Partner aus 64 Einrichtungen und Vereinen nach Los Angeles. In
neun Sportarten werden Unified Teams an den Start gehen.
Von Christel Schlisio
Auf dem Foto:
Ricarda Koch, Teamleader aus Berlin
Tobias Oltsch, Hof
Jaqueline Kondla, Berlin
Alexander Schneider, Heidenheim
Ulrike Schleising, Kiel
Andre Walter, Fulda
Michaela Arndt, Berlin
Sebastian Girke, Schwedt
Felix Krauß, Hof, Unified Partner
Holger Suhk, Coach, Kiel