22.08.2012 | Kanu-Polo

Der Göttinger PC wird Deutscher Meister 2012

Am heißesten Wochenende des Jahres krönt das neuformierte Team rund um Nationalspieler Lukas Richter auf dem Essener Baldeneysee die konstante Saisonleistung mit dem ersten Herren-Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Wer hätte das gedacht? Die Wassersportfreunde aus Liblar, ihres Zeichens Deutscher Meister 2011 und mit nur einer Niederlage in der regulären Bundesliga-Spielzeit, scheiden überraschend in nur zwei Halbfinalspielen gegen Rothe Mühle aus. Ähnliches gilt für die Überraschungsteams der Saison – KG Wanderfalke Essen und RSV Hannover. Auch sie mussten sich bereits frühzeitig von ihren Titelambitionen verabschieden. Besonders hart traf es die motivierten Jungs aus Hannover. In der Rückrunde ungeschlagen und als einziges Team mit einem Sieg gegen die sonst unbezwingbaren Wassersportfreunde aus Liblar, sollte der strauchelende Vizemeister des letzten Jahres (KCNW Berlin) als Viertelfinalgegner eigentlich zu einer lösbaren Aufgabe werden. In zwei hochspannenden und knappen Spielen, von denen eins erst durch Golden Goal entschieden wurde, zog jedoch Nord-West Berlin ins Halbfinale ein. Ähnlich erging es dem Team der Kanu-Gesellschaft Wanderfalke. Im Essener Derby gegen Rothe Mühle war ebenfalls nach zwei Spielen in der Best-of-3-Serie Schluss und die Träume vom Gewinn der zweiten Meisterschaft (nach 2007) beendet.

Die Chance der schwächelnden Mitfavoriten nutzten neben Rothe Mühle vor allem die Jungs aus Göttingen. Das Team vom Kiessee, verstärkt mit zwei Spielern aus Dänemark, schlägt Berlin zwar nicht unbedingt deutlich, aber bestimmt in zwei Spielen (5:3 und 4:2) und zieht verdient ins Endspiel ein.

In einem packenden Finale im Kampf um die Deutsche Meisterschaft schenkte sich sowohl das Team der KRM Essen als auch des Göttinger PC nichts. Nach zwei Spielen, von denen beide Teams je einmal mit 2 zu 1 gewinnen konnten, hatte jedoch das Team aus Göttingen in Spielansetzungen Nummer drei einfach mehr Energie. Durch eine frühe Führung begünstigt, spielten sich die Göttinger in einen Rausch, erzielten zwei weitere Treffer und ließen dem Team des Ausrichters keine Chance. Am Ende gewinnt Göttingen verdient und darf sich zu Recht über den ersten Deutschen Meistertitel in der Herren Bundesliga freuen.

Wie auch die Göttinger Herren hatte ebenfalls das Damen Team mit den gelben Booten die realistische Chance auf einen Sieg in der Bundesliga. Nach einer soliden Saison mit Platz 3 nach Hin- und Rückrunde schien die Verteidigung des Titels aus dem letzten Jahr mehr als nur möglich zu sein. Doch bereits im Halbfinale war Schluss. Sie unterlagen den Damen aus Hauptstadt in zwei von drei Spielen. Der andere Finalteilnehmer – die SKG Hanau – knüpfte sowohl im Viertel- als auch Halbfinale an die souveräne Ligazeit an und schickten die Teams von Mülheimer KSF und KG List Hannover auf die Ränge. Nachdem aus Hanauer Sicht das erste Finale trotz 2 Führung mit 2 Toren noch abgegeben wurde, zeigte das Team im zweiten Spiel eine eindrucksvolle Präsentation ihrer Stärke. Mit einem klaren 4 zu 1 Sieg schienen auch die Weichen für die dritte Kurz-Begegnung (2 x 5 Minuten) bereits auf Sieg der Meisterschaft gestellt. Die routinierten Berlinerin ließen sich von den Umständen nicht aus der Fassung bringen und brachten nach je einem Tor für beide Mannschaften das Spiel bewusst in das alles entscheidende Penaltywerfen. Wie vor zwei Jahren zahlte sich die taktische Entscheidung aus und die Berlinerinnen dürfen sich nach ihren Siegen 2009 und 2010 über ihren dritten Titel freuen.

Alle Ergebnisse, Tabellen und Spielstände auf http://bundesliga.kanupolo.de
Ein ausführlicher Ergebnisbericht mit den Meldungen aus dem Nachwuchsbereich in der Septemberausgabe des KANU-SPORT .

Von Sebastian Bonk

Zurück zur Liste