5.1. Verwaltung und Organisation
Der Bundesverband und die Landesverbände müssen bei dem Thema Klimaschutz als Impulsgeber vorangehen. Nur Sportverbände haben die Möglichkeit, einerseits Ideen zu entwickeln und andererseits auch als Multiplikator gegenüber einer größeren Allgemeinheit (den Vereinen) aufzutreten. Der DKV und die Landesverbände müssen daher ständig als Impulsgeber, Motivator und Kommunikator auftreten. Dazu gehört auch, dass im Bundesverband und in den Landesverbänden Ansprechpartner zum Klimaschutz zu benennen sind.
Ziel muss eine klimaneutrale Gestaltung von Gremiensitzungen und Tagungen im Deutschen Kanu-Verband und seinen angeschlossenen Landes-Kanu-Verbänden sein.
Alle dem DKV angeschlossenen Einrichtungen wie z.B. die DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH werden aufgefordert, ihre Bereiche kritisch zu hinterfragen, Konzepte zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz zu entwickeln und umzusetzen.
Für den Deutschen Kanu-Verband muss eine ständige Komission zur Begleitung und die Weiterentwicklung des Projektes KanuMorgen eingesetzt werden, um die langfristige Umsetzung von erforderlichen Maßnahmen sicherzustellen.
5.2. Kompetenzen
Die Schaffung von Kompetenzen für klimabewusstes und nachhaltiges Handeln im Kanusport muss ein Ziel im Bundes- und in den Landesverbänden sein. Deshalb sollten kompakte Angebote zur Kompetenzbildung geschaffen werden, die nachhaltig Wissen und Fähigkeiten bei den Mitgliedern aufbauen, um die Herausforderungen der Klimaauswirkungen erfolgreich zu meistern und damit die Zukunft des Kanusports zu sichern.
Die Angebote sollen zum einen als integrativer Bestandteil in bestehende Qualifizierungsmaßnahmen aufgenommen werden und finden sich somit in den Rahmenrichtlinien der DKV-Ausbildung wieder.
Darüber hinaus können zusätzliche Formate in der Fortbildung aktuelle und punktuelle Themen aufgreifen.
5.3. Digitalisierung
Die Digitalisierung im Verwaltungsbereich der Verbände muss weiterentwickelt werden. Eine wesentliche Maßnahme zum Klimaschutz muss die Verminderung des CO2 -Ausstoßes sein. Zu diesem Zweck müssen Bundesverband und Landesverbände sich dem “Digitalen und Mobilen Büro” annähern.
Dazu gehört, den Papierverbrauch drastisch zu senken und zur Ablage von Dokumenten Cloudlösungen zu bevorzugen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Verwaltungsbereich arbeiten und regelmäßige Fahrten in Verbandsbüros haben, muss eine zeitgemäße Möglichkeit geschaffen werden, mindestens innerhalb einer 50%-Lösung mobil bzw. in Präsenz zu arbeiten. Ebenso ist kollaborative Software zum gemeinsamen Arbeiten, zur Videotelefonie und zur gemeinsamn Dokumentenablage zu verwenden.
In diesem Zusammenhang sind auch digitale bzw virtuelle Gremiensitzungen vorzuziehen. Zu diesem Zweck eignen sich für das gesamte Jahr mehrere kürzere Online-Tagungen wesentlich mehr als eine lange Tagung in Präsenz.
5.4 Mobilität
Insgesamt sind die Reisetätigkeiten klimaneutral auszurichten. Dazu gehört, auf die Benutzung von Einzelfahrten im PKW zu verzichten und alternative Möglichkeiten zu nutzen. Der ÖPNV, Bahnfahrten, Car-Sharing und Mitfahrgelegenheiten stehen in jedem Fall vor der Wahl einer PKW-Einzelfahrt.
Es ist zudem darauf hinzuarbeiten, dass Bahnfahrten gefördert werden und die Erstattung von PKW-Fahrten nur in Ausnahmefällen bezuschusst wird. Entsprechend ist auch die Freiwilligkeit der im DKV initiierten Klimaabgabe bei PKW-Fahrten zu hinterfragen. Es muss daher offen darüber nachgedacht werden, ob eine generelle Klimaabgabe zu etablieren ist.
Der Deutsche Kanu-Verband unterstützt die Empfehlungen des DOSB: https://klimaschutz.dosb.de/mobilitaet
5.5 Motivation
Der Deutschen Kanu-Verband sieht sich als Impulsgeber für Ideen zum Klimaschutz. Gleichzeitig hat er die Rolle eines Motivators zu diesem Thema inne. Daher verfolgt der DKV die Klimaschutz-Strategie die Landesverbände, Bezirke und Vereine neben den Handlungsempfehlungen, durch Auszeichnungssysteme und Wettbewerbe zu motivieren. Die Auseinandersetzung und das Eigenengagement soll damit belohnt und herausgestellt werden.
Zwei Motivations-Ansätze zum Klimaschutz für Kanu-Vereine sind dazu angedacht. Zum einen soll der Deutsche Kanu-Verband künftig ein Auszeichnungssystem für Vereine schaffen, bei dem der sogenannte “Kanu-Verein Klimafair" prämiert wird und durch den Verband ein entsprechendes, digitales Gütesiegel erhält. Zum anderen soll der DKV einen Vereinswettbewerb installieren, bei dem Vereine für nachhaltige Ideen im Kanusport prämiert werden.
5.6 Freizeitsport
Für den Freizeitsport im Deutschen Kanu-Verband werden weitere spezifische Forderungen aufgestellt, die im Bereich Digitalisierung, aber auch in der Sportausübung umgesetzt werden sollten. Zunächst wird es als sinnvoll erachtet, Informationen zu gesundheitlichen Auswirkungen durch den Wandel aufzuarbeiten und digital bereitzustellen.
Im Bereich der Digitalisierung sollte eine Integration der aktuellen Pegelstände in das Infosystem Canua eingebunden werden. Ebenso sollten die Hochwasser Meldestufen in die Gewässerdatenbank aufgenommen und über Canua angezeigt werden.
Kanu-Veranstaltungen sollten gemäß des DKV-Leitfadens für nachhaltige Veranstaltungen durchgeführt werden, um Optimierungen beim Catering, beim Müll und im Ressourcenverbrauch zu erreichen. Ebenso sollte die Wandersportordnung kritisch hinterfragt werden, ob die Anforderungen für Gemeinschaftsfahrten und Gewässerkategorien noch zeitgemäß ist.
5.7 Wettkampfsport
Im Wettkampfsport sollten neue Wettbewerbsformate entwickelt werden, die sich an klimaneutralen Zielen orientieren. Ebenso sollten die etablierten Formate sich an diesen Zielen orientieren.
Neue Formate sollten den Bereich Indoor und Online mehr erschließen, sodass lange Fahrten zu entfernten Wettkampfstätten besonders in den kalten Jahreszeiten reduziert werden können.
Insbesondere im Bereich des Leistungssports fallen vermehrt Transporte von Bootsmaterial und Athletinnen und Athleten an. Hier gilt es sich Gedanken zu machen, wie der CO2- Footprint verringert werden kann (z.B. Carsharing, verstärkte Nutzung und Auslastung der Kleinbusse, Verringerung der Transportwege durch die Wahl nahegelegener Wettkampf- und Trainingsstätten, Regionalisierung des Wettkampfbetriebes usw.).
Bei internationalen Wettkämpfen sollte der Leitfaden der Internationalen Kanu-Föderation (ICF) eingesetzt werden.