21.05.2017 | Kanu-Rennsport

Sebastian Brendel um Weltcup-Silber und eine Erfahrung reicher

Eine Woche vor der internationalen WM-Qualifikation der DKV-Rennkanuten in Szeged nutzten die C2-Olympiasieger Sebastian Brendel und Jan Vandrey (beide Potsdam) den Weltcup-Auftakt in Montemor zu einer ersten internationalen Standortbestimmung. Unterm Strich kam dabei Weltcup-Silber und eine wichtige Erfahrung raus.
Weltcup-Silber zum Saisonstart: Brendel/Vandrey

Heiß auf das Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz zog zunächst Rio-Goldmedaillengewinner Sebastian Brendel im C1 über 1000m ins Finale ein. Dort zeigte er ein starkes Rennen, musste am Ende allerdings dem amtierenden 500m-Europameister Martin Fuksa (CZE) den Vortritt lassen und fuhr als Zweiter über die Ziellinie. Weltcup-Silber blieb ihm dennoch verwehrt, denn beim Wiegen der Boote nach dem Zielleinlauf erwies sich das Boot des Potsdamers als um 20 Gramm zu leicht. „Das sind zwei Stück Schokolade, aber egal, so sind nun mal die Regeln. Es ist zwar blöd, aber mein Fehler“, gestand der 29-Jährige ein, zeigte sich ansonsten aber nicht unzufrieden mit seinem ersten internationalen Rennen der nacholympischen Saison: „Das Rennen war ok. Man merkt zwar noch die vier Monate Pause nach Olympia, an den Grundlagen fehlt noch ein bisschen, aber das kann ich bis zur WM kompensieren.“ Heim- und Bundestrainer Ralph Welke bescheinigte seinem Schützling ein „schönes Rennen gefahren zu sein“ und quittierte dessen anschließendes Mißgeschick beim Verwiegen der Boote mit den Worten „man lernt nie aus“.

Da der Zeitplan in Montemor einen zusätzlichen Start der C2-Olympiasieger auf der olympischen 1000m-Distanz nicht hergab, verlegten sich die beiden Potsdamer auf die 500m-Strecke. In einem hart umkämpften Finale kamen sie am Ende rund zwei Zehntelsekunden hinter den Rio-Bronzemedaillengewinnern über 1000m Ianchuk/Mishchuk (UKR) ins Ziel. Dritte wurden Pedrero/Bernardez (ESP). Sebastian Brendel, nun doch noch mit Silber geehrt, schätzte ein: „Das Rennen war gut zum Reinkommen. Uns fehlt es noch an Rennerfahrungen – es war ja erst unser vierter Wettkampf inklusive der Deutschen Meisterschaften letztes Jahr – und gerade bei den schwierigen Bedingungen mit dem Wind von links hat man das doch gemerkt.“ Ähnlich sah es ihr Trainer Ralph Welke: „Es war ein tolles Rennen der beiden, nun gilt es noch etwas an der Abstimmung zu verbessern, insgesamt aber werte ich das als guten Auftakt.“ DKV-Präsident Thomas Konietzko sprach von einem „Wimpernschlagfinale“ und bescheinigte beiden eine „super Leistung auf der ungewohnten 500m-Strecke“. Der Ausflug nach Montemor fand damit doch noch sein positives Ende und Ralph Welke unterstrich, es sei gut gewesen, dass Deutschland zumindest mit zwei Athleten beim diesjährigen Weltcup-Auftakt vertreten war.

Komplette Ergebnisse:

http://canoesprintportugal.com/index.php?page=timetable-results&gmt=0&gmt2=0

Text: H.-P. Wagner

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