23.04.2024 | Parakanu

Die Paralympics-Teilnehmer setzen sich durch

Qualifikationsrennen brachten keine Überraschungen
Edina Müller, Paralympics-Siegerin von Tokio, nach erfolgreich gemeisterter Qualifikation

Am Sonntag fanden die Rennen zur Qualifikation zur Parakanu-Nationalmannschaft auf der Wedau in Duisburg statt. Es gab dabei kaum Überraschungen, auch wenn im Vorfeld fünf Klassifikationen stattfanden. Klassifikationen dienen der Einstufung der Parakanuten in eine passende Startklasse durch medizinische und paddelspezifische Tests. Die Nominierungskriterien sind in zwei Schritte, einer A-Norm und einer B-Norm, unterteilt. Der DKV schlägt die Athleten zur Nominierung dem DBS vor, der dann die Entscheidung trifft.

Bei den Weltmeisterschaften 2023 an gleicher Stelle holten sich Edina Müller, Hamburger KC, Anja Adler, SV Halle, und Felicia Laberer vom SC Berlin Grünau bereits Quotenplätze im Kajak für die Paralympics 2024 in Paris. Daher war es keine Überraschung, dass diese drei Parasportlerinnen souverän die A-Norm für die Nationalmannschaft erreichten. Neben ihnen erreichten im Va´a Maik Polte der Startklasse Vl 3 und Abdullah Zaror in der Startklasse Vl1, beide vom SV Halle, sowie Moritz Berthold vom ESV RAW Cottbus, Vl 1, die geforderten Zielzeiten. Die beiden Va´a -Paddlerinnen des Hamburger KC, Lillemor Köper und Esther Bode, hatten große Probleme mit den kalten Wetterbedingungen, und konnten durch letzten Einsatz doch die Vorgaben erreichen und sich für die Nationalmannschaft qualifizieren. Dass sich in der Bootsklasse Va´a etwas bewegt, zeigten die Doppelstarts von Edina Müller und Anja Adler. Beide gingen nach ihren Kajakrennen auch im Va´a an den Start. Damit holten sie sich die Berechtigung, international auch im Va´a an den Start zu gehen. Bundestrainer André Brendel zeigte sich von den Leistungen der Sportler und Sportlerinnen sehr angetan: "Trotz der Kälte haben die meisten Athleten ihre Leistungen bestätigen können. Wir werden mit einem starken Team in diese Saison gehen."

Die Startklassen teilen die Athleten nach unterschiedlichen Stufen der Einschränkungen ein. Wenn Athleten dabei im Grenzbereich zwischen zwei Startklassen sind, werden sie nach den IPC-Regeln in die höhere Startklasse eingeteilt. Das erschwert es diesen Sportlern und Sportlerinnen die Normzeiten zu erreichen. In Duisburg mussten das einige Athleten bitter erfahren.

Auch die Paddler mit intellektueller Einschränkung waren in Duisburg am Start. Bei Ihnen ging es nicht um Normzeiten, sondern um die Reihenfolge des Zieleinlaufs, um eine Rangliste zu erstellen. Denn wie 2023 bei der WM in Duisburg wird es auch in diesem Jahr Rennen bei internationalen Wettkämpfen für die II-Paddler (Intellectual impaired) geben. Die Vereine hatten sich bereits im Vorjahr auf dieses Vorgehen geeinigt, um den Besten jeweils die Chance auf eine Teilnahme zu geben, und Deutschland zu vertreten. Bei den Damen gab es bis kurz vor dem Ziel ein enges Rennen zwischen Leona Johs(PCK Wassersport Schwedt) und Joice Kreft (HKC Berlin), das Joice Kreft für sich entschied. Bei den Herren wurde Sebastian Girke (PCK Wassersport Schwedt) der unangefochtene Sieger. Der Gewinner der letztjährigen WM-Rennen holte sich mit seinem Zweierpartner Thomas Brockmann auch den Sieg im Unified K2. Hier starten (noch) im Tourenboot Menschen mit und ohne Einschränkungen gemeinsam. Den Sieg im Unified K2 der Damen holten sie die Fahrerinnen der KG Stuttgart, Nina Voll und Isabel Schank. Alle Gewinner werden bei der Europameisterschaft im ungarischen Szeged an den Start gehen.

Zieleinlauf der Damen im K1
Joice Kreft und Leona Johs- ein enges Rennen um den begehrten Startplatz bei der EM
Sebastian Girke souverän ins Ziel
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