Vor über 35 Jahren entdeckte Ralph Welke seine Leidenschaft
für den Kanusport und trug fortan viel dazu bei, diesen als
Königsdisziplin der Brandenburger Landeshauptstadt zu
etablieren.
Die sportliche Laufbahn von Ralph Welke begann mit dem Besuch
der Potsdamer Sportschule, wo er zunächst in den Disziplinen
Schwimmen und Dreikampf aktiv war, an einen Wechsel hat er
zunächst gar nicht gedacht, doch es kam anders: „Im Jahr 1970
wurde der moderne Fünfkampf aufgelöst und in Potsdam wurde Kanu
angeboten - ich habe das dann einfach gemacht und es hat mir
unglaublich viel Freude bereitet.“ Eine Entscheidung, die den
weiteren Werdegang Ralph Welkes stark prägte.
Von 1971 an paddelte Ralph Welke als Nachwuchssportler für den ASK Vorwärts Potsdam. „Ich war in der B-Nationalmannschaft bis 1979/80 und wir verzeichneten in den Mannschaftsbooten viele Erfolge“, erzählt er. Ab 1984, nachdem er sein Studium zum Diplomsportlehrer an der DHfK Leipzig abgeschlossen hatte, begann er als Trainer im Nachwuchsbereich des ASK Potsdam (Vorläufer des Kanu-Club Potsdam).
Eine große Anzahl späterer Olympiasieger, Welt- und Europameister hat er im Juniorenalter zu internationalen Titel- und Medaillengewinnen geführt. „Katrin Wagner-Augustin habe ich beispielsweise über die Wendezeit betreut bis hin zur Juniorenklasse“, freut sich Ralph Welke. Heute ist er als Leiter des Landesstützpunktes und Cheftrainer tätig. In seiner Trainingsgruppe sind die Canadierfahrer der Leistungsklasse vereint. Woher er die Kraft für all diese Aufgaben nimmt, weiß Ralph Welke genau: „Kanusport ist einfach etwas besonderes, man ist ständig in der Natur und am Wasser, das ist wunderbar. Seitdem es den Kanusport in Potsdam gibt, bin ich dabei und wir waren von Anfang an erfolgreich – diese Erfolge machen es aus, sie geben Mut und Motivation.“
Am 18. Dezember feierte Ralph Welke seinen 50. Geburtstag,
die Pläne für die kommenden Jahre stehen bereits fest: „ Ziel
ist es, den Kanu-Rennsport in Potsdam auf einem Spitzenniveau
zu halten, das ist nicht immer einfach. Ich werde durch meine
ehrenamtliche Position als Rennsportwart und durch die Leitung
des Stützpunktes alles versuchen, um auch in den nächsten
Jahren viele Erfolge zu erzielen. Kanusport ist attraktiv und
die Popularität steigt – diese Attraktivität muss man
halten.“
Auch wenn man sich nur schwer vorstellen kann, dass bei einem
solch vollen Terminkalender überhaupt noch Freizeit bleibt, so
ist diese für Ralph Welke doch sehr wichtig. „Ich mache alles
gerne, wo man aktiv sein kann. Aber ich gehe auch gerne ins
Kino, Essen oder kümmere mich um Haus und Garten. Außerdem bin
ich in diesem Jahr Opa geworden und habe somit neue Aufgaben,
denen ich natürlich nachkommen will.“
Zeit, um darüber nachzudenken, was er am liebsten macht, bleibt
Ralph Welke dann am Abend - auf der Rücktour mit dem Fahrrad
nach Werder.
Von: Marie-Therese Willmann