06.05.2017 | Kanu-Rennsport

2. Ranglistenregatta: Olympia-Medaillengewinner beherrschen die 500m-Entscheidungen

Bei der 2. nationalen WM-Qualifikation der Rennkanuten in Brandenburg sicherten sich K4-Olympiasieger Tom Liebscher, Rio-Silbermedaillengewinnerin Franziska Weber und London-Olympiasieger Peter Kretschmer am heutigen Tag die Qualifikationssiege.
Spannendes Duell der Olympiasieger im C1-Finale

Im 500m-Finale der Kajak-Herren setzte sich Tom Liebscher mit knapp 1,3 Sekunden Vorsprung vor Max Lemke (Mannheim) durch. Doppel-Olympiasieger Marcus Groß (Berlin) kam auf Platz drei und sein Rio-Zweierpartner Max Rendschmidt (Essen) belegte hinter Timo Haseleu (Potsdam) Rang fünf. „Auch wenn ich die Mittelstreckenrangliste anführe, so war es doch mein Ziel, eine Strecke zu gewinnen. Vor allem wollte ich die 500m gewinnen. In Anbetracht der Tatsache, dass das Training nach Olympia noch nicht die hohen Umfänge aufwies, wie das nötig wäre, bin ich glücklich, dass es so gut gelaufen ist“, meinte der amtierende Europameister auf dieser Distanz Tom Liebscher.

Im 500m-Finale der Kajak-Damen lieferten sich die Silbermedaillengewinnerinnen im K2 und K4 von Rio Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) einen heißen Fight, bei dem Franziska Weber am Ende um eine knappe Zehntelsekunde die Oberhand vor ihrer Kontrahentin behielt. Auf Platz drei fuhr ihre Bootspartnerin aus dem silbernen K4 von Rio Steffi Kriegerstein (Dresden). „Ich hatte auf der Strecke einen kleinen Wackler, der mich etwas aus dem Rhythmus gebracht hat, so dass ich schon auf Tina als Siegerin getippt hätte“, meinte Franziska Weber nach dem Zieleinlauf und fügte hinzu: „Ich verliere nur ungern, aber wenn es schon sein muss, dann am ehesten gegen Tina.“ Die Leipzigerin wiederum bekannte zu ihrem heutigen Rennen nach dem famosen Qualifikationsauftakt mit zwei Siegen bei der 1. Ranglistenregatta: „Ich muss sagen, ich war heute wirklich aufgeregt. Man hat ja Ansprüche an sich selbst. Und wir haben nach Olympia auch weniger trainiert als üblich. Mein Ziel war unter die ersten Drei zu kommen. Als ich merkte, dass Franzi in Reichweite ist und ich noch ein paar Körner hatte, habe ich nochmal alles 'raus gehauen. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, ich möchte in diesem Jahr am liebsten wieder mit Franzi in einem Boot sitzen“, so Tina Dietze.

Im C1-Finale der Herren machten am Ende drei Olympiasieger die Podiumsplätze unter sich aus, wobei der C2-Olympiasieger von London Peter Kretschmer (Leipzig) seine Bootsspitze um drei Zehntelsekunden vor dem Doppel-Olympiasieger von Rio Sebastian Brendel (Potsdam) und 1,5 Sekunden vor dessen Rio-Partner Jan Vandrey (Potsdam) im Ziel hatte. „Dass ich gegen Basti gewinnen würde, damit hätte ich nicht gerechnet, gegen alle anderen aber schon. Von daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Morgen über 1000m wird mir das wohl nicht nochmal gelingen, auf jeden Fall aber will ich mich mit einer guten Leistung für den C2 anbieten“, sagte der Überraschungssieger. Sebastian Brendel sprach von einem „harten Rennen“ und befand sein Resultat „erst mal okay. Mir sind morgen die 1000m wichtig und ansonsten gilt mein Augenmerk schon der Vorbereitung auf die kommenden Weltcups“.

Das C1-Finale der Damen über 500m entschied die Ranglisten-Führende Annika Loske (Potsdam) vor ihrer Klubkameradin Ophelia Preller und Lisa Jahn (Berlin) für sich.

 

Bei den Junioren setzte sich im K1 der Herren über 200m Leonard Busch (Potsdam) vor Jacob Schopf (Berlin) und Dominik Greguric (Mannheim) durch. Im K1 der Damen siegte Greta Köszeghy (Böckingen) vor Lisa Oehl (Essen) und Stine Noack (Potsdam). Den Sieg im 200m-Finale der Canadier-Herren Junioren holte sich Moritz Adam (Berlin) vor Florian Köppen (Potsdam) und Aaron Wiedermann (Schwerte) und bei den Canadier-Damen gewann Celina Sandau (Leipzig) vor Sophie Speck (Karlsruhe) und Lina Bielicke (Neubrandenburg).

Komplette Ergebnisse: http://www.brandenburger-regatten.de/kanu-rennsport-main.html

Text u. Foto: H.-P. Wagner

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