28.12.2015 | Kanu-Rennsport

Trauer um Otto Schulte

Otto Schulte ist tot. Die deutschen Kanuten trauern um einen Experten der weltweit für seine Leistungen bei der Organisation von großen Kanuwettkämpfen anerkannt war, um einen der wie kaum ein anderer für die Sportstadt Duisburg und die weltweite Wahrnehmung als Sportstadt stand, um einen der in der deutschen Kanuszene bekannt und beliebt war aber vor allem um einen Freund und Kollegen der in seiner unvergleichlichen bescheidenen und kompetenten Art über Jahrzehnte Menschen mitreißen konnte wenn es darum ging, sich ehrenamtlich für die Organisation großer Wettkämpfe in Duisburg zu engagieren.

Er war an führender Stelle dabei als die World Games 2005 in Duisburg stattfanden, war 2007 der Chef des Organisationskomitees der Kanuweltmeisterschaften und 2013 unverzichtbar, als in nur 10 Monaten Duisburg wiederum ein herausragender Gastgeber für die Kanuten der Welt war. Es gibt solche Nachrichten, die man ungläubig zur Kenntnis nehmen muss, aber Zeit braucht, sie in ihrer Endgültigkeit zu verstehen und zu akzeptieren.

"Zwei Tage vor Weihnachten haben wir noch miteinander gesprochen und die anstehenden Aufgaben diskutiert. Er hatte klare Vorstellungen wie es uns gemeinsam gelingen kann, die Parakanu WM 2016 und die olympische Qualifikation in Duisburg im Mai zu einem Erfolg zu machen, wen er noch für eine Unterstützung begeistern muss und was alles bis zum Mai noch zu tun ist. Wir haben uns für Januar auf einen gemeinsamen Termin für eine Beratung verständigt und Otto hatte noch so viel vor und zu erledigen. Er war in unserem letzten Telefonat so voller Tatendrang und wollte als ehrenamtlicher Funktionär nach seiner Pensionierung jetzt richtig durchstarten.

Otto hatte die seltene Gabe, auch unter Druck ruhig zu bleiben und alle immer wieder mit zu reißen. Er konnte begeistern und hat uns immer wieder motiviert, auch schwierige Herausforderungen anzunehmen. Er hat sich mit uns geärgert, wenn andere Veranstalter viel Geld was wir nicht hatten,  für die Durchführung wichtiger Wettkämpfe geboten haben und damit so manchen Zuschlag für wichtige internationale Wettkämpfe bekommen haben und  wusste doch, dass die Kanuten aus aller Welt  am liebsten zu jedem großen Wettkampf nach Duisburg kommen wollten. Die weltweite Anerkennung für die Duisburger Organisatoren und die Duisburger Regattabahn ist vor allem auch sein Verdienst.

All dies  ist im Moment nicht mehr wichtig. Die deutschen Kanuten und viele seiner internationalen Freunde trauern mit seinen Angehörigen und wissen nicht, wie es ohne Otto weitergehen soll. Otto hinterlässt eine Lücke, die wir nicht einfach schließen können. Ich glaube dass Otto gewollt hätte dass wir weitermachen, auch wenn im Moment Gedanken an zukünftige Wettbewerbe in Duisburg ohne Otto eigentlich unvorstellbar sind. Wir müssen in Ottos Sinne die Arbeit als Organisator hochrangiger Kanuveranstaltungen in Duisburg fortsetzen und Otto wird in unseren Gedanken dabei sein, wenn Duisburg in der Zukunft die Kanuten der Welt empfängt.
Unsere Gedanken sind in tiefer Trauer bei seiner Familie, bei seiner Frau und seinen Kindern die diesen fürchterlichen Schicksalsschlag erleiden mussten.

Otto Schulte bleibt in unseren Herzen und Köpfen unvergesslich."

Thomas Konietzko 
Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes

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