07.05.2017 | Kanu-Rennsport

2. Ranglistenregatta: Siege für Brendel, Liebscher, Lemke, Dietze, Kiraj und Preller

Mit ihren Siegen in den Finals am heutigen Sonntag bei der 2. nationalen WM-Qualifikation in Brandenburg festigten die oben genannten Athleten ihre komfortablen Ranglistenpositionen im Hinblick auf die Nominierung für die nun anstehenden Weltcup-Regatten.
Max Lemke gewinnt im Sprint der Kajak-Herren.

Doppel-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) holte sich im letzten Qualifikations- rennen der Canadier-Herren heute Nachmittag im C1 über 1000m seinen ersten Ranglistensieg vor Conrad Robin Scheibner (Berlin) und Yul Oeltze (Magdeburg). „Es war mir wichtig, das hier noch mal zu zeigen“, bilanzierte der Potsdamer nach seinem Sieg. „Ich hoffe, die Form geht nun bis zum ersten Weltcup noch ein bisschen hoch. Auf jeden Fall freuen wir uns, nun auch international wieder zu starten“, sagte Brendel, der bereits in 14 Tagen, eine Woche vor der internationalen Qualifikation beim Weltcup in Szeged, beim Weltcup in Montemor an den Start geht und sich dort im C1 über 1000m sowie mit Jan Vandrey im C2 über 500m der internationalen Konkurrenz stellt.

Nach seinem gestrigen Sieg über 500m gewann K4-Olympiasieger Tom Liebscher (Dresden) heute auch das 1000m-Finale vor seinen Bootskollegen aus dem goldenen K4 von Rio Max Hoff und Max Rendschmidt (beide Essen). „Wer mich kennt weiß, dass ich immer hohe Ansprüche an mich und meine Rennen habe. Aber es ist immer schwierig, das Maximum herauszuholen, ohne sich dabei selbst im Weg zu stehen. Heute über 1000m hat das gut geklappt. Ich habe auf der Stecke gemerkt, dass Max nicht ganz in Top-Form war und nicht ganz so weit weggekommen ist. So war ich mir relativ sicher, ihn am Ende noch erreichen zu können“, sagte der Doppelsieger des 2. Ranglistenwochenendes und fügte hinzu: „Ich würde diesen Sieg aber nicht zu hoch bewerten. Gegen einen Max Hoff in Top-Form muss man erst mal gewinnen und auch bei mir gibt es noch einiges zu verbessern. Mit Blick auf die Weltcups bin ich aber jetzt in einer komfortablen Ausgangsposition, die mir alle Optionen offen lässt. Zumindest auf einer olympischen Strecke möchte ich mich in diesem Jahr international präsentieren“, so der Dresdner.

Bereits am heutigen Vormittag nutzte in Abwesenheit von Rio-Bronzemedaillengewinner und Sprintsieger der 1. Ranglistenregatta Ronald Rauhe (Potsdam), der krankheitsbedingt auf einen weiteren Start verzichtet hatte, Max Lemke (Mannheim) die Gunst der Stunde und setzte sich im K1 der Herren über 200m um reichlich zwei Zehntelsekunden vor Timo Haseleu (Potsdam) durch. Rang drei sicherte sich Max Zaremba (ebenfalls Potsdam). „Ich hatte mir fest vorgenommen, das abschließende Finale zu gewinnen, und ich wäre gern auch noch mal gegen Ronny gefahren. Ich hätte mich schon gern für die knappe Niederlage bei der 1. Rangliste revanchiert“, sagte der U23-Weltmeister im K2 vom letzten Jahr und fügte hinzu: „Mit den 500m gestern bin ich nicht ganz zufrieden, aber Tom hätte ich wohl auch, wenn es besser gelaufen wäre, nicht bekommen. Der heutige Sieg war auf jeden Fall ein schöner Abschluss der Quali, zumal ich mich in den letzten Wochen noch auf das Abitur konzentrieren musste.“

Im Sprintfinale der Kajak-Damen fuhr Rio-Silbermedaillengewinnerin Tina Dietze (Leipzig) ihren insgesamt 3. Ranglistensieg ein und setzte sich dabei vor ihren ebenfalls in Rio mit Silber dekorierten Bootskolleginnen Franziska Weber (Potsdam) und Steffi Kriegerstein (Dresden) durch. „Es war schön, bei allen drei Qualifikations- strecken unter den ersten drei gewesen zu ein. Die 200m zum Abschluss wollte ich nochmal gewinnen. Jetzt, nach dem das gelungen ist, gibt es am heutigen Sonntag um 10.45 Uhr nichts Schöneres für mich, als das Wochenende einzuläuten“, sagte die Leipzigerin zu ihrem Fazit der WM-Qualifikation. Dem pflichteten auch ihre Rio-Bootskolleginnen bei, den Blick schon auf die kommenden Herausforderungen bei den Weltcup-Regatten gerichtet. Franziska Weber meinte: “Vor der nationalen Qualifikation ist es immer eine spannende Zeit, weil man nicht weiß, wie das eigene Leistungsvermögen im Vergleich zur Konkurrenz einzuschätzen ist. Nun beginnt die zweit spannendste Zeit bis zu den Weltcups, wo sich zeigen wird, was die Form von jetzt nach der langen Pause international wert ist. Und so eine lange Pause wie nach Rio hatte ich noch nie in meiner Karriere“, so die Potsdamerin.

Seinen insgesamt vierten Ranglisten-Sieg fuhr im C1 über 200m Stefan Kiraj (Potsdam) vor seinem Klubkameraden Jan Vandrey und Nick Dörband (Neubrandenburg) ein. „Mit den vier Siegen bin ich sehr zufrieden, denn das war ja nicht unbedingt zu erwarten. Über die kurzen Strecken schon, obwohl ich auch da Jan, der am Start sehr schnell ist, erst mal überholen musste. Der 1000m-Sieg bei der 1. Rangliste aber war für mich selbst überraschend. Nun lege ich meinen Fokus voll auf den Ausscheid im C2 über 1000m“, bekannte der 22-jährige Bundespolizist.

Die Potsdamer Siegesserie setzten auch die Canadier-Damen fort, wenngleich diesmal im C1 über 200m Ophelia Preller vor der 500m-Siegerin des Vortages Annika Loske und Sophie Koch (Karlsruhe) gewann.

In den 500m-Entscheidungen der Junioren setzte sich im Kajak der Herren Jakob Schopf (Berlin) vor Niklas Petri (Essen) und Jakob Thordsen (Hannover) durch. Den Sieg im Kajak der Damen sicherte sich Josephin Bergmann (Magdeburg) vor Marie Thielemann (Leipzig) und Jule Haake (Lünen). Im Canadier der Herren-Junioren gewann einmal mehr Moritz Adam (Berlin) vor Florian Köppen (Potsdam) und Aaron Wiedermann (Schwerte) und bei den Canadier-Damen siegte erneut Celina Sandau (Leipzig) vor Sophie Speck (Karlsruhe) und Lina Bielicke (Neubrandenburg).

Komplette Ergebnisse: http://www.brandenburger-regatten.de/kanu-rennsport-main.html

Text & Foto: H.-P. Wagner

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