23.01.2017 | Kanu-Rennsport

Rennsport-Elite im „Kältetest“

Wie in jedem Jahr absolviert ein Teil der Top-Rennkanuten Anfang des Jahres im Schweizer Wintersport-Mekka St. Moritz ein Ski- und Athletiktrainingslager. Und das bei „Spitzenwetter“, wie Damen-Bundestrainer Kay Vesely aus dem Oberengadin berichtete.
Das DKV-Team im bitterkalten St. Moritz

Damit meinte er vor allem den Sonnenschein am strahlend blauen Himmel und den perfekten Zustand der Loipen, aber wohl nicht die Temperaturen: Bis zu -17°C sind es am Morgen, wenn sich die Athleten zum ersten Mal in die Ski steigen. Der klirrende Frost macht es den Sportlern nicht einfach, ohne Tapestreifen auf den Wangen als Schutz vor der beißenden Kälte ist es kaum auszuhalten. Tagsüber klettert das Thermometer zum Glück in der Sonne auf etwa -7°C, was schon wesentlich angenehmer ist. „Ich bin schon zum fünften Mal in St. Moritz im Höhentrainingslager, aber so kalt war es bislang noch nie“, bekannte K4-Olympiasieger Tom Liebscher. Bei derartigen Temperaturen sind auch die Seen im Wintersport-Eldorado zugefroren und somit per Ski befahrbar. Einziger Wermutstropfen: Der direkte Einstieg in die Loipe hinter dem Quartier der deutschen Athleten ist wegen der dünnen Schneedecke nur bedingt möglich. „So müssen wir öfter mit dem Bus zum Skitraining fahren“, berichtet Kay Vesely. Neben täglich zwei Mal Skilanglauftraining umfasst das Trainingsprogramm ferner diverse Krafteinheiten sowie Schwimmtraining. "Alles außer paddeln und das dafür lange" so lautet nach den Worten von Kay Vesey die Devise. Da ist es kein Wunder, wenn sich nach der ersten Hälfte des Lehrgangs erste Müdigkeit bemerkbar macht. Gestern allerdings waren die Rennkanuten als lautstarke Unterstützung für andere deutsche Athleten gefragt. In der Entscheidung der Viererbobs bei deren Weltcup in St. Moritz konnten sie immerhin Bronze durch den Vierer des Oberbärenburgers Francesco Friedrich bejubeln.

Text: H.-P. Wagner nach Informationen von Kay Vesely.

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