05.08.2014 | Kanu-Rennsport

Rennsport-WM in Moskau: Gespannte Erwartung im deutschen Team

Heute Morgen brachen die besten DKV-Rennsportler und Para-Kanuten von Berlin-Schönefeld aus zu den morgen beginnenden Weltmeisterschaften auf der Regattastrecke Krylatskoe in Moskau auf. An der Spitze des Teams stehen die Europameister von vor knapp vier Wochen in Brandenburg Sebastian Brendel, Max Hoff, Max Rendschmidt und Marcus Groß sowie Ronald Rauhe und Tom Liebscher.
R Rauhe und T. Liebscher - Jubel auch in Moskau?

  Ihnen dürften von den 28 Athleten im Rennsport und den acht Para-Kanuten auch bei den Welttitelkämpfen in der russischen Hauptstadt die größten Medaillen- chancen einzuräumen sein. C1-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) ist nach drei Weltcupsiegen und dem EM-Titel auf der 1000m-Distanz in dieser Saison noch ungeschlagen und wird alles daransetzen, dass diese Serie insbesondere gegen seinen stärksten Widersacher Attila Vajda (HUN) sowie gegen die starke Konkurrenz z. B. aus Kanada auch in Moskau hält. Über 5000m, wo er in Brandenburg ebenfalls Gold holte und außerdem Titelverteidiger ist, sowie über 500m und mit der 4x200m Sprintstaffel hat er zudem weitere Medaillenchancen. Im C2 ruhen die deutschen Hoffnungen auf der 1000m-Distanz auf dem neuen Duo mit den Weltcup-Siegern von Racice Yul Oeltze (Magdeburg)/Ronald Verch (Potsdam) und über 500 und 200m auf den amtierenden Weltmeistern und diesjährigen Vizeeuropameistern über 200m Robert Nuck und Stefan Holtz (beide Leipzig). Ob der C4 mit Sebastian Hennig (Leipzig), Erik Leue und Michael Müller (beide Magdeburg) sowie Peter Kretschmer (Leipzig) wieder für eine solche Überraschung wie mit dem Sieg bei der Vorjahres-WM in Duisburg sorgen kann, wird man sehen, in Brandenburg verpasste das Quartett noch die Medaillenränge.

Kajak-Herren mit Medaillenchancen
Im Kajak der Herren stehen mit Max Hoff (Essen) im K1 sowie mit Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) im K2 zwei aktuelle Titelverteidiger im WM-Aufgebot. Max Hoff gewann in diesem Jahr alle drei Weltcup-Rennen auf der 1000m-Distanz, musste bei der EM in Brandenburg allerdings Aleh Yurenia (BLR) und Rene Holten Poulsen (DEN) den Vortritt lassen, sicherte sich dafür aber Gold über 5000m. Dieses Rennen – sein „Lieblingsrennen“ – gebe ihm Selbstvertrauen für die nächsten Wochen bis zur WM, so sein Fazit in Brandenburg. Er wird in Moskau danach trachten, seinen Titel über 1000m zu verteidigen, zudem startet er noch über 500 und 5000m, wo ihm ebenfalls Medaillenchancen eingeräumt werden können. Mit ihrem doppelten Weltcup-Sieg über 1000 und 500m in Racice legten auch die amtierenden K2-Weltmeister Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) einen formidablen Saisonstart hin, zudem verteidigten beide in Brandenburg auch ihren EM-Titel vom Vorjahr über 1000m. Mit ihnen ist im starken Feld der Herren-Zweier auch in Moskau durchaus zu rechnen. Mit drei Weltcup-Siegen und dem EM-Titel im Gepäck geht der neue Sprint-Zweier der Herren mit Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden) in Moskau an den Start. Das in diesem Jahr noch ungeschlagene Duo muss sich dabei in dem mit besonderer Spannung erwarteten Duell mit den Heimvorteil genießenden russischen Olympiasiegern und amtierenden Weltmeistern Yury Postrygay und Alexander Dyachenko auseinandersetzen. Auch die starken Boote aus Großbritannien, Frankreich und Litauen werden versuchen, den Deutschen ein Schnippchen zu schlagen. Auf der Suche nach seiner Topform ist in diesem Jahr bislang noch der K4 der Herren mit Martin Hollstein (Neubrandenburg), Martin Schubert (Friedrichshafen), Marius Radow (Potsdam) und Kai Spenner (Essen). In Brandenburg hatte das deutsche Quartett knapp den Einzug ins Finale verpasst. Gegen die Konkurrenz starker Nationen wie Europameister Tschechien, Vizeeuropameister Slowakei, Portugal, dem amtierenden Weltmeister Russland sowie auch den Australiern stellt ein Platz unter den ersten sechs eine riesige Herausforderung für das deutsche Boot dar.

Kajak-Damen hoffen auf Steigerung
Noch nicht ganz nach Wunsch verlief bislang auch die Saison für die Kajak-Damen. In Moskau wird Vizeeuropameisterin Franziska Weber (Potsdam) im K1 über 500m sowie zusammen mit Verena Hantl (Karlsruhe), Tina Dietze (Leipzig) und Conny Waßmuth (Potsdam) im K4 versuchen, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. Zudem gehen die K2-Olympiasiegerinnen Franziska Weber  und Tina Dietze als Titelverteidigerinnen im K2 über 200m an den Start. Über 500m dürfen sich die frischgebackenen U23-Weltmeisterinnen und EM-Dritten über 1000m in Brandenburg Sabrina Hering (Karlsruhe) und Steffi Kriegerstein (Dresden) nunmehr mit der Weltelite bei den Senioren messen.
Chefbundestrainer Reiner Kießler sprach im Vorfeld der WM von „gespannter Erwartung“, was die Aussichten seines Teams in Moskau betrifft: „Ich hoffe, dass der eine oder andere Erfolg von Brandenburg bestätigt werden kann und dass die, die bei der EM noch nicht ganz zufrieden waren, sich in Moskau noch etwas steigern können.“

Para-Kanuten zuversichtlich
In den Reihen der deutschen Para-Kanuten steht mit Tom Kierey (Berlin) ein weiterer amtierender Weltmeister. Der 19-Jährige hatte zuletzt bei der EM Bronze geholt, wird aber dennoch versuchen, seinen WM-Titel in Moskau zu verteidigen. Auch Christian Matthes (Regensburg), Bronzemedaillengewinner vom Vorjahr, strebt erneut einen Platz auf dem Podium an. Die Para-Kanuten des DKV gehen in insgesamt neun Entscheidungen an den Start.

Eröffnet werden die Wettkämpfe in Moskau am morgigen Mittwoch mit den Vor- und Zwischenläufen sowie ersten fünf Finals der Para-Kanuten. Am Donnerstag greifen neben weiteren drei Finals im Para-Kanu die Rennkanuten mit den Vor- und Zwischenläufen über 1000m sowie über 500m im C2 der Herren und im K4 der Damen ins Wettkampfgeschehen ein. Am Freitag finden die restlichen Finals im Para-Kanu, die Vor- und Zwischenläufe über 500m und über 1000m (C2 und K4 der Herren) sowie die 200m-Vorläufe statt. Am Samstagvormittag geht es dann über 1000m und über 500m im K4 der Damen und C2 der Herren um die Medaillen. Am Nachmittag werden die 200m-Semifinals und zum Abschluss des Tages die 5000m-Langstreckenrennen ausgetragen. Am Sonntag stehen alle restlichen Finals über 500m, 1000m (C2 und K4 Herren) sowie über 200m einschließlich der abschließenden Staffelrennen auf dem Programm.
Weitere Informationen einschließlich detaillierter Zeitplan siehe http://www.canoemoscow2014.com/

Die WM im Fernsehen:
ZDF:
Samstag, 9.8., zusammenfassender Bericht im Aktuellen Sportstudio,
Sonntag, 10.8., ca. 30 Minuten in Sport-Extra ab ca. 15.30 Uhr sowie ein Bericht (ca. 5-6 Minuten) in der Sportreportage ab 17.10 Uhr
Dazu an beiden Tagen jeweils ca.2 Stunden Berichterstattung von den Finals online auf www.zdfsport.de

Eurosport:
Freitag, 8.8.: 12.15 Uhr - 14.15 Uhr Eurosport 2 (live)
Samstag, 9.8.: 9 - 10.30 Uhr Eurosport International (live)
Sonntag, 10.8.: 8 - 10.45 Uhr Eurosport International (live)

Die Einsatzkonzeption der DKV-Kanuten für die WM Moskau:

Kajak Damen:
200m:
K1 Sabine Volz (Karlsruhe)
K2 Franziska Weber (Potsdam)/Tina Dietze (Leipzig)
500m:
K1 Franziska Weber (Potsdam)
K2 Sabrina Hering (Karlsruhe)/Steffi Kriegerstein (Dresden)
K4 Verena Hantl (Karlsruhe)/Franziska Weber (Potsdam)/Tina Dietze (Leipzig)/Conny Waßmuth (Potsdam)
1000m:
K1 Melanie Gebhardt (Leipzig), ebenso K1 5000m
4x200m K1 Staffel:
Sabrina Hering (Karlsruhe), Tina Dietze (Leipzig), Waßmuth (Potsdam), Sabine Volz (Karlsruhe)

Kajak Herren:
200m:
K1 Jonas Ems (Essen)
K2 Ronald Rauhe (Potsdam)/Tom Liebscher (Dresden)
500m:
K1 Max Hoff (Essen)
K2 Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin)
1000m:
K1 Max Hoff (Essen), ebenso 5000m
K2 Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin)
K4 Martin Hollstein (Neubrandenburg)/Martin Schubert (Friedrichshafen)/Marius Radow (Potsdam)/Kai Spenner (Essen)
4x200m K1 Staffel:
Jonas Ems (Essen), Tom Liebscher (Dresden), Martin Schubert (Friedrichshafen), Ronald Rauhe (Potsdam)


Canadier Herren:
200m:
C1 Stefan Kieraj (Potsdam)
C2 Robert Nuck/Stefan Holtz (beide Leipzig)
500m:
C1 Sebastian Brendel (Potsdam)
C2 Robert Nuck/Stefan Holtz (beide Leipzig)
1000m:
C1 Sebastian Brendel (Potsdam), ebenso 5000m
C2 Yul Oeltze (Magdeburg)/Ronald Verch (Potsdam)
C4 Sebastian Hennig (Leipzig)/Erik Leue (Magdeburg)/Michael Müller (Magdeburg)/Peter Kretschmer (Leipzig)/
4x200m C1-Staffel:
Stefan Kiraj (Potsdam), Stefan Holtz (Leipzig), Robert Nuck (Leipzig), Sebastian Brendel (Potsdam)

Die DKV-Starter im Para-Kanu
V1 und K1 Damen LTA: Brit Gottschalk (Schierstein)
K1 Damen A: Susanne Wichmann (Stahnsdorf)
K1 Herren LTA: Tom Kierey (Berlin)
V1 Herren LTA: Volker Briel (Duisburg)
K1 Herren TA: Stefan Deuschl (Augsburg)
V1 Herren TA: Ivo Kilian (Halle)
K1 Herren A: Christian Matthes (Regensburg)
V1 Herren A: Ingo Greiner (Leipzig)
 

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