Ihnen dürften von den 28 Athleten im Rennsport und den acht Para-Kanuten auch bei den Welttitelkämpfen in der russischen Hauptstadt die größten Medaillen- chancen einzuräumen sein. C1-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) ist nach drei Weltcupsiegen und dem EM-Titel auf der 1000m-Distanz in dieser Saison noch ungeschlagen und wird alles daransetzen, dass diese Serie insbesondere gegen seinen stärksten Widersacher Attila Vajda (HUN) sowie gegen die starke Konkurrenz z. B. aus Kanada auch in Moskau hält. Über 5000m, wo er in Brandenburg ebenfalls Gold holte und außerdem Titelverteidiger ist, sowie über 500m und mit der 4x200m Sprintstaffel hat er zudem weitere Medaillenchancen. Im C2 ruhen die deutschen Hoffnungen auf der 1000m-Distanz auf dem neuen Duo mit den Weltcup-Siegern von Racice Yul Oeltze (Magdeburg)/Ronald Verch (Potsdam) und über 500 und 200m auf den amtierenden Weltmeistern und diesjährigen Vizeeuropameistern über 200m Robert Nuck und Stefan Holtz (beide Leipzig). Ob der C4 mit Sebastian Hennig (Leipzig), Erik Leue und Michael Müller (beide Magdeburg) sowie Peter Kretschmer (Leipzig) wieder für eine solche Überraschung wie mit dem Sieg bei der Vorjahres-WM in Duisburg sorgen kann, wird man sehen, in Brandenburg verpasste das Quartett noch die Medaillenränge.
Kajak-Herren mit Medaillenchancen
Im Kajak der Herren stehen mit Max Hoff (Essen) im K1 sowie
mit Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) im K2 zwei
aktuelle Titelverteidiger im WM-Aufgebot. Max Hoff gewann in
diesem Jahr alle drei Weltcup-Rennen auf der 1000m-Distanz,
musste bei der EM in Brandenburg allerdings Aleh Yurenia (BLR)
und Rene Holten Poulsen (DEN) den Vortritt lassen, sicherte
sich dafür aber Gold über 5000m. Dieses Rennen – sein
„Lieblingsrennen“ – gebe ihm Selbstvertrauen für die nächsten
Wochen bis zur WM, so sein Fazit in Brandenburg. Er wird in
Moskau danach trachten, seinen Titel über 1000m zu verteidigen,
zudem startet er noch über 500 und 5000m, wo ihm ebenfalls
Medaillenchancen eingeräumt werden können. Mit ihrem doppelten
Weltcup-Sieg über 1000 und 500m in Racice legten auch die
amtierenden K2-Weltmeister Max Rendschmidt (Essen) und Marcus
Groß (Berlin) einen formidablen Saisonstart hin, zudem
verteidigten beide in Brandenburg auch ihren EM-Titel vom
Vorjahr über 1000m. Mit ihnen ist im starken Feld der
Herren-Zweier auch in Moskau durchaus zu rechnen. Mit drei
Weltcup-Siegen und dem EM-Titel im Gepäck geht der neue
Sprint-Zweier der Herren mit Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom
Liebscher (Dresden) in Moskau an den Start. Das in diesem Jahr
noch ungeschlagene Duo muss sich dabei in dem mit besonderer
Spannung erwarteten Duell mit den Heimvorteil genießenden
russischen Olympiasiegern und amtierenden Weltmeistern Yury
Postrygay und Alexander Dyachenko auseinandersetzen. Auch die
starken Boote aus Großbritannien, Frankreich und Litauen werden
versuchen, den Deutschen ein Schnippchen zu schlagen. Auf der
Suche nach seiner Topform ist in diesem Jahr bislang noch der
K4 der Herren mit Martin Hollstein (Neubrandenburg), Martin
Schubert (Friedrichshafen), Marius Radow (Potsdam) und Kai
Spenner (Essen). In Brandenburg hatte das deutsche Quartett
knapp den Einzug ins Finale verpasst. Gegen die Konkurrenz
starker Nationen wie Europameister Tschechien,
Vizeeuropameister Slowakei, Portugal, dem amtierenden
Weltmeister Russland sowie auch den Australiern stellt ein
Platz unter den ersten sechs eine riesige Herausforderung für
das deutsche Boot dar.
Kajak-Damen hoffen auf Steigerung
Noch nicht ganz nach Wunsch verlief bislang auch die Saison
für die Kajak-Damen. In Moskau wird Vizeeuropameisterin
Franziska Weber (Potsdam) im K1 über 500m sowie zusammen mit
Verena Hantl (Karlsruhe), Tina Dietze (Leipzig) und Conny
Waßmuth (Potsdam) im K4 versuchen, in den Kampf um die
Medaillen einzugreifen. Zudem gehen die K2-Olympiasiegerinnen
Franziska Weber und Tina Dietze als Titelverteidigerinnen
im K2 über 200m an den Start. Über 500m dürfen sich die
frischgebackenen U23-Weltmeisterinnen und EM-Dritten über 1000m
in Brandenburg Sabrina Hering (Karlsruhe) und Steffi
Kriegerstein (Dresden) nunmehr mit der Weltelite bei den
Senioren messen.
Chefbundestrainer Reiner Kießler sprach im Vorfeld der WM von
„gespannter Erwartung“, was die Aussichten seines Teams in
Moskau betrifft: „Ich hoffe, dass der eine oder andere Erfolg
von Brandenburg bestätigt werden kann und dass die, die bei der
EM noch nicht ganz zufrieden waren, sich in Moskau noch etwas
steigern können.“
Para-Kanuten zuversichtlich
In den Reihen der deutschen Para-Kanuten steht mit Tom Kierey
(Berlin) ein weiterer amtierender Weltmeister. Der 19-Jährige
hatte zuletzt bei der EM Bronze geholt, wird aber dennoch
versuchen, seinen WM-Titel in Moskau zu verteidigen. Auch
Christian Matthes (Regensburg), Bronzemedaillengewinner vom
Vorjahr, strebt erneut einen Platz auf dem Podium an. Die
Para-Kanuten des DKV gehen in insgesamt neun Entscheidungen an
den Start.
Eröffnet werden die Wettkämpfe in Moskau am morgigen
Mittwoch mit den Vor- und Zwischenläufen sowie ersten fünf
Finals der Para-Kanuten. Am Donnerstag greifen neben weiteren
drei Finals im Para-Kanu die Rennkanuten mit den Vor- und
Zwischenläufen über 1000m sowie über 500m im C2 der Herren und
im K4 der Damen ins Wettkampfgeschehen ein. Am Freitag finden
die restlichen Finals im Para-Kanu, die Vor- und Zwischenläufe
über 500m und über 1000m (C2 und K4 der Herren) sowie die
200m-Vorläufe statt. Am Samstagvormittag geht es dann über
1000m und über 500m im K4 der Damen und C2 der Herren um die
Medaillen. Am Nachmittag werden die 200m-Semifinals und zum
Abschluss des Tages die 5000m-Langstreckenrennen ausgetragen.
Am Sonntag stehen alle restlichen Finals über 500m, 1000m (C2
und K4 Herren) sowie über 200m einschließlich der
abschließenden Staffelrennen auf dem Programm.
Weitere Informationen einschließlich detaillierter Zeitplan
siehe http://www.canoemoscow2014.com/
Die WM im Fernsehen:
ZDF:
Samstag, 9.8., zusammenfassender Bericht im Aktuellen
Sportstudio,
Sonntag, 10.8., ca. 30 Minuten in Sport-Extra ab ca. 15.30 Uhr
sowie ein Bericht (ca. 5-6 Minuten) in der Sportreportage ab
17.10 Uhr
Dazu an beiden Tagen jeweils ca.2 Stunden Berichterstattung
von den Finals online auf www.zdfsport.de
Eurosport:
Freitag, 8.8.: 12.15 Uhr - 14.15 Uhr Eurosport 2 (live)
Samstag, 9.8.: 9 - 10.30 Uhr Eurosport International
(live)
Sonntag, 10.8.: 8 - 10.45 Uhr Eurosport International
(live)
Die Einsatzkonzeption der DKV-Kanuten für die WM Moskau:
Kajak Damen:
200m:
K1 Sabine Volz (Karlsruhe)
K2 Franziska Weber (Potsdam)/Tina Dietze (Leipzig)
500m:
K1 Franziska Weber (Potsdam)
K2 Sabrina Hering (Karlsruhe)/Steffi Kriegerstein
(Dresden)
K4 Verena Hantl (Karlsruhe)/Franziska Weber (Potsdam)/Tina
Dietze (Leipzig)/Conny Waßmuth (Potsdam)
1000m:
K1 Melanie Gebhardt (Leipzig), ebenso K1 5000m
4x200m K1 Staffel:
Sabrina Hering (Karlsruhe), Tina Dietze (Leipzig), Waßmuth
(Potsdam), Sabine Volz (Karlsruhe)
Kajak Herren:
200m:
K1 Jonas Ems (Essen)
K2 Ronald Rauhe (Potsdam)/Tom Liebscher (Dresden)
500m:
K1 Max Hoff (Essen)
K2 Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin)
1000m:
K1 Max Hoff (Essen), ebenso 5000m
K2 Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin)
K4 Martin Hollstein (Neubrandenburg)/Martin Schubert
(Friedrichshafen)/Marius Radow (Potsdam)/Kai Spenner
(Essen)
4x200m K1 Staffel:
Jonas Ems (Essen), Tom Liebscher (Dresden), Martin Schubert
(Friedrichshafen), Ronald Rauhe (Potsdam)
Canadier Herren:
200m:
C1 Stefan Kieraj (Potsdam)
C2 Robert Nuck/Stefan Holtz (beide Leipzig)
500m:
C1 Sebastian Brendel (Potsdam)
C2 Robert Nuck/Stefan Holtz (beide Leipzig)
1000m:
C1 Sebastian Brendel (Potsdam), ebenso 5000m
C2 Yul Oeltze (Magdeburg)/Ronald Verch (Potsdam)
C4 Sebastian Hennig (Leipzig)/Erik Leue (Magdeburg)/Michael
Müller (Magdeburg)/Peter Kretschmer (Leipzig)/
4x200m C1-Staffel:
Stefan Kiraj (Potsdam), Stefan Holtz (Leipzig), Robert Nuck
(Leipzig), Sebastian Brendel (Potsdam)
Die DKV-Starter im Para-Kanu
V1 und K1 Damen LTA: Brit Gottschalk (Schierstein)
K1 Damen A: Susanne Wichmann (Stahnsdorf)
K1 Herren LTA: Tom Kierey (Berlin)
V1 Herren LTA: Volker Briel (Duisburg)
K1 Herren TA: Stefan Deuschl (Augsburg)
V1 Herren TA: Ivo Kilian (Halle)
K1 Herren A: Christian Matthes (Regensburg)
V1 Herren A: Ingo Greiner (Leipzig)