Nur die sechs erfolgreichsten Athleten der nationalen Qualifikation für die Heim-WM vom 27. August bis 1. September hatte der DKV für den Start in den Einerdisziplinen beim Weltcup-Auftakt in Szeged aufgeboten und die sorgten gleich in den ersten vier Einer-Entscheidungen des heutigen Vormittags für drei deutsche Siege sowie jeweils einmal Platz zwei, drei und vier. Als erster durfte Max Hoff jubeln, der Essener gewann das Einerfinale der Kajak-Herren über 1000m ungefährdet mit reichlich zwei Sekunden Vorsprung vor dem 5000m-Europameister des letzten Jahres Aleh Yurenia (BLR). Platz drei belegte 1000m-Vizeeuropameister Rene Holten Poulsen (DEN).
Wenig später setzte sich Sebastian Brendel (Potsdam) im C1 über 1000m mit knapp einer Sekunde Vorsprung vor Lokalmatador Attila Vajda (HUN) durch, Dritter wurde der Pole Marcin Grzybowski. „Ich konnte mein Rennen so gestalten, wie ich es mir vorgenommen hatte“, meinte das Potsdamer Canadier-Ass nach seinem Sieg: „Mir war klar, dass Attila vor heimischem Publikum am Schluss noch mal kommt, er hat alles in die letzten Meter ’reingepackt. Mein Vorsprung war zum Glück groß genug.“
Im K1 der Damen über 1000m paddelte Franziska Weber (Potsdam) mit rund 1,5 Sekunden Vorsprung als erste ins Ziel. Platz zwei ging an Edyta Dzenieszewska (POL) und die Bronzemedaille holte sich Katrin Wagner-Augustin. Die Potsdamerin war eine Stunde zuvor im K1 über 500m hinter der mittlerweile für Serbien startenden Ungarin Dalma Ruzicic-Benedek auf den Silberrang gepaddelt, gefolgt von K1-Olympiasiegerin Danuta Kozak (HUN) und K2-Olympiasiegerin Tina Dietze (Leipzig), die noch bei Hälfte des Rennens die Führung innehatte. „Mir fehlt noch die Rennerfahrung im Einer, da muss ich noch etwas üben. Und als dann Katrin an mir vorbeizog, tat es noch mehr weh. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht“, konnte die Leipzigerin ihrem ersten Einer-Finale trotzdem Positives abgewinnen.
In den Sprintfinals am heutigen Sonntagvormittag verpassten Tina Dietze im K1 der Damen und Stefan Holtz (Leipzig) im C1 der Herren über 200m jeweils mit Rang vier die Medaillenränge, schlugen sich aber dennoch überaus achtbar. Tina Dietze musste der Olympiasiegerin Lisa Carrington (NZL), die das erste Weltcuprennen gewann, sowie Karolina Naja (POL) und Natalia Podolskaya (RUS) den Vortritt lassen. Im C1 der Herren siegte Olympia-Bronzemedaillengewinner Ivan Shtyl (RUS) vor dem Silbermedaillengewinner von London Jevgenij Shuklin (LTU), Nikolai Lipkin (RUS) und Stefan Holtz. Im B-Finale der Damen über 200m kam Franziska Weber ebenfalls auf Rang vier.
Chefbundestrainer Reiner Kießler sah angesichts der bemerkenswerten Bilanz des kleinen DKV-Teams insbesondere des ersten Finaltages keinen Anlass zu Euphorie: „Wir sollten auf dem Teppich bleiben, schließlich sind hier längst nicht alle Konkurrenten da. Einige Prüfsteine aber waren durchaus darunter. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Auftakt“, so der Chefcoach.
Komplette Ergebnisse: http://icfworldcupszeged.com/en
Text: H.-P. Wagner
