22.03.2024 | Umwelt & Gewässer

Wasser für den Frieden

Der Weltwassertag ist ein Gedenktag der Vereinten Nationen. Dieser Tag soll das Bewusstsein der Menschen stärken, Wasser sparsam zu verwenden und nicht zu verschmutzen.
Weltwassertag 2024 (Bild: BML)

 Der uneingeschränkte Zugriff auf sauberes Wasser hat große Bedeutung für den Frieden und den Wohlstand in der Welt, doch für viele Menschen ist der Zugang zu unbegrenztem Trinkwasser nicht selbstverständlich. 
In Deutschland drehen wir den Wasserhahn auf und erhalten das beste kontrollierte Lebensmittel, doch andere Menschen haben keinen oder nur begrenzten Zugang zu Wasser, und so kann es zu Spannungen in der Gemeinschaft und sogar zwischen den Ländern kommen. 

Wusstest du schon?
•    2,2 Milliarden Menschen leben immer noch ohne sicher verwaltetes Trinkwasser, darunter 115 Millionen Menschen, die Oberflächenwasser trinken.
•    Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung erlebt mindestens einen Teil des Jahres schwere Wasserknappheit.
•    Wasserbezogene Katastrophen dominieren die Liste der Katastrophen der letzten 50 Jahre und machen 70 % aller Todesfälle im Zusammenhang mit Naturkatastrophen aus

Nur 0,5 % des Wassers auf der Erde ist nutzbares und verfügbares Süßwasser – und der Klimawandel beeinträchtigt diese Versorgung erheblich. In den letzten 20 Jahren ist die terrestrische Wasserspeicherung – einschließlich Bodenfeuchtigkeit, Schnee und Eis – stark zurückgegangen, mit erheblichen Auswirkungen auf die Wassersicherheit. Klimawandel, Bevölkerungswachstum und zunehmende Wasserknappheit werden die Nahrungsmittelversorgung unter Druck setzen, da der größte Teil des verwendeten Süßwassers, durchschnittlich etwa 72 %, für die Landwirtschaft verwendet wird

Die Schlüsselbotschaften für den Weltwassertag 2024 lauten:
•    Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen: Wenn Wasser knapp ist, verschmutzt ist oder Menschen um Zugang kämpfen, können Spannungen entstehen. Durch die Zusammenarbeit im Umgang mit Wasser können wir die Wasserbedürfnisse aller ausgleichen und zur Stabilisierung der Welt beitragen.
•    Wohlstand und Frieden hängen vom Wasser ab: Während Nationen mit den Auswirkungen des Klimawandels, der Massenmigration und politischer Unruhen umgehen, müssen sie die Zusammenarbeit im Umgang mit Wasser in den Mittelpunkt ihrer Pläne stellen.
•    Wasser kann uns aus der Krise führen: Indem wir uns um einen fairen und nachhaltigen Umgang mit Wasser bemühen – sei es auf internationaler Ebene durch UN-Konventionen oder auf lokaler Ebene durch konkrete Maßnahmen – können wir Harmonie zwischen Gemeinschaften und Ländern fördern.

Wer mehr über den Weltwassertag erfahren möchte: www.unwater.org/our-work/world-water-day

In Zeiten der Klimaerwärmung und der begrenzten Ressourcen wird es immer wichtiger, Wasser zu schützen und sorgsam mit ihm umzugehen. 

Welchen Beitrag können Kanusportlerinnen und Kanusportler hierbei leisten?

Am und im Bootshaus helfen schon kleine Gesten, die in der Summe viel bewirken. Für die Bewässerung der Außenflächen eignet sich Regenwasser am besten, zudem helfen größere entsiegelte Flächen bei der Bildung von Grundwasser durch ausreichende Versickerung und wirken der Hochwassergefahr entgegen. Bei Veranstaltungen können Kanu-Vereine Trinkwasser aus dem Wasserhahn in Spendern anstelle von Flaschenwasser anbieten, das verringert die Plastikabfälle und spart zudem CO2 und Geld. Die Reparatur leckender Abwasserrohre wirkt der Grundwasserverschmutzung entgegen, genauso wie die regelmäßige Entleerung voller Klärgruben.

Eine vom Verein organisierte Exkursion zu einer örtlichen Abwasserreinigungsanlage erweitert die Kenntnis, wie mit unseren Abfällen umgegangen wird, und warum keine Lebensmittelabfälle, Öle, Medikamente und Chemikalien in Toilette oder Abflüsse gegeben werden sollten. Und nicht vergessen: die regelmäßige Durchführung von Gewässerreinigungsaktionen hilft, die Vermüllung der Gewässer und der Meere zu verringern. Denn die riesigen Mengen an treibendem Meeresmüll werden schließlich an weit entfernten Küsten angespült und führen dort zur Verschmutzung des dortigen Lebensraums von Tier und Mensch.

Auch zuhause können kleine Änderungen im Verhalten zum Wasserschutz beitragen: bei der Toilettennutzung Stopptaste drücken; duschen mit wassersparendem Duschkopf statt baden; beim Einseifen, Händewaschen und Zähneputzen Wasserhahn zudrehen; Wäsche sammeln und die Kapazität der Waschmaschine ausnutzen, auch den Geschirrspüler nur voll beladen anschalten und Sparprogramme anwenden; generell energie- und wassersparende Geräte beim Neukauf erwerben; zum Kochen nur so viel Wasser entnehmen, wie benötigt wird; lokale und saisonale Lebensmittel kaufen, da in den südlichen Ländern Obst- und Gemüsepflanzen oft stark gewässert werden.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Tipps, die nicht nur dem Schutz des Wassers, sondern auch dem Geldbeutel dienen. Weitere nützliche Handreichungen sind beim DKV unter www.kanu.de/DER-DKV/Bundesverband/Nachhaltigkeit-Klimaschutz-73844.html und www.kanu-morgen.de veröffentlicht.

Der Zugang zu Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Wir müssen dringend zusammenarbeiten, um unsere wertvollste Ressource zu schützen und zu bewahren. Wir müssen Wasser als Werkzeug nutzen, um eine friedliche und wohlhabende Welt für alle zu schaffen und um folgende UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen:

Sauberes Wasser und sanitäre EinrichtungenFrieden und Gerechtigkeit


Text: Petra Schellhorn

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