Vier Silbermedaillen waren die Ausbeute, zwei davon in den paralympischen Startklassen der Kajakrennen. Tom Kierey vom KC Borussia Berlin holte sich in einem sehr engen Rennen, nach einem eher missglückten Start, die Silbermedaille über 200m. Er selbst war recht unzufrieden mit seiner Leistung, hatte er sich doch mehr ausgerechnet.
Die Überraschung brachte Edina Müller, Hamburger KC, in ihrem Rennen der Startklasse Kl 1. Sie wurde nur von der Seriensiegerin Jeanette Chippington aus England geschlagen. Der Cheftrainer Mathias Neubert dazu: „ Edina hatte einen Super-Einstand im Parakanu, mit viel Potential.“ Denn die Europameisterschaft war Edinas erster internationaler Parakanu-Wettkampf, nachdem sie im Herbst aus dem Rollstuhlbasketball wechselte. Bereits vor den Rennen wurde die Mannschaft von Mitgliedern anderer Nationalmannschaften gefragt, wer denn die „Neue“ sei. Mit ihrer Silbermedaille bestätigte Edina ihre Leistungen bei den nationalen Qualifikationsrennen in Duisburg, und die damit verbundenen Erwartungen.
Ivo Kilian
Im V1, dem Canadier der Parakanuten, konnte Brit Gottschalk
vom WV Schierstein eine weitere Medaille bei
Europameisterschaften verbuchen. Sie wurde Zweite hinter einer
russischen Fahrerin.
Zum V1 Rennen der Männer in der Startklasse Vl 2 sagte Mathias
Neubert: „ Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 war nah dran am
Spanier Reja, und dies zum ersten Mal. Der Spanier ist immerhin
Weltmeister 2013 gewesen. Ivo freute sich sehr über seine
Leistungssteigerung zum letzten Jahr.
Daniela Sjöberg-Holtkamp (Aktiv e.V.Stahnsdorf) und Patrik Fogarasi (Hallescher KC 54) schlugen sich bei ihrem ersten internationalen Einsatz gut. Patrik erreicht im größten Starterfeld, der Kl 2 der Männer, den Endlauf und belegte hier einen achtbaren achten Platz. Daniela wurde in der Kl 3 Fünfte.
Patrik Fogarasi & Brit Gottschalk
Vor dem Beginn der Rennen gab es einige Aufregungen im deutschen Lager, aber nicht nur da. Denn durch die neuen, von der IPC genehmigten, Klassifizierungsregeln gab es bei den meisten Nationen doch die eine oder andere Verschiebung. Einige Paddler müssen nun eine Startklasse höher starten, wie Stefan Volkmann (Aktiv e.V. Stahnsdorf), oder wurden nach unten gestuft, wie Ali Kardooni vom SC Magdeburg. Beide konnten dadurch nur noch als zweite Starter in ihrer neuen Startklasse paddeln, da die ersten Positionen bereits vergeben waren. Ein Start in einer anderen Startklasse ist nach den neuen Regeln nicht mehr möglich.
Während der Rennen gab es einige Disqualifikationen von Sportlern, die wohl in der Klassifizierung nicht ihr ganzes Potential gezeigt hatten. Insgesamt zeigten sich die ECA ( European Canoe Association) und die Veranstalter von den Parakanu-Rennen und deren hoher Leistungsdichte sehr angetan.Insgesamt gingen 79 Parakanuten aus 18 Ländern an den Start in 12 Kategorien, davon 6 paralympischen Kajakrennen.
Jetzt werden alle zuhause weiter intensiv und systematisch
trainieren, um bereits in drei Wochen beim Weltcup in Duisburg
dann ihre Leistung weiter zu steigern, und sich somit auf die
Weltmeisterschaften im August im Mailand vorzubereiten. In
Duisburg stoßen dann weitere Athleten zum Team. So wurden
Volker Briel (Bertasee Duisburg), Ramona Hoppe (Hallescher KC
54), Christian Reeb (RP Augsburg) noch zur Nominierung durch
den DBS vorgeschlagen. Wer dann letztendlich im August bei der
WM an den Start gehen wird, wird nach den zweiten
Qualifizierungsrennen im Juli in Kienbaum dann anhand der dort
gezeigten Leistungen und der neu ermittelten Zielzeiten
entschieden.
Christel Schlisio