12.05.2017 | Umwelt & Gewässer

Erfolg für den Kanusport an der Braunschweiger Oker

Das Petri-Wehr an der Okerumflut in Braunschweig erhält einen kombinierten Fisch-Kanu-Pass. Fische können damit die Oker durchgängig vom Harz bis zum Meer auf- bzw. absteigen. Zugleich erspart eine barrierefreie Bootsrutsche den Kanufahrern in Zukunft das kräftezehrende Umtragen über eine Treppe.

„Das Petriwehr ökologisch durchlässig zu machen, ist lange überfällig“, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Die Fischaufstiegsanlage werde baulich mit der Möglichkeit für Kanuten kombiniert, das Wehr okerabwärts durch einfaches Hinabrutschen zu überwinden. „Das ist für die vielen Wassersportler der Region eine schöne Nachricht“, so Markurth. Bislang muss das Kanu über eine Treppe getragen werden – besonders für Alleinpaddler je nach Bootsgewicht und körperlicher Konstitution eine erhebliche Anstrengung.

Land Niedersachsen und Stadt Braunschweig tragen Kosten

1,85 Millionen Euro wird der Bau des Fisch-Kanu-Passes kosten. Davon übernimmt das Land Niedersachsen rund 1,2 Millionen Euro, 650.000 Euro trägt die Stadt Braunschweig.

Vor neun Jahren begannen die Gespräche und Planungen für den Umbau der historischen Wehranlage. Initiator war der Wasserverband Mittlere Oker, kräftig unterstützt durch den Bezirk Braunschweig des Landes-Kanu-Verbands Niedersachsen. Nun gelang es in einer gemeinsamen Anstrengung, den Fördermittelantrag richtig zu formulieren und fristgerecht beim Land einzureichen. „Großartige Unterstützung haben wir auch durch den Braunschweiger Oberbürgermeister erhalten. Ulrich Markurth ist von Kindesbeinen an Kanute und schafft trotz riesiger beruflicher Belastung noch jährlich sein Wanderfahrerabzeichen“, lobt Hans-Ulrich Sonntag, Vizepräsident Freizeitsport im LKV.

Borstenfischpass am historischen Wehr

Das historische Wehr wird um einen so genannten Borstenfischpass mit automatischer Steuerung des Wasserzulaufs ergänzt, der gleichzeitig als barrierefreie Bootsrutsche genutzt werden kann. Projektträger ist der Wasserverband Mittlere Oker. Die detaillierte Ausführung des Passes wird nun von einem Ingenieurbüro geplant und dann, nach Ausschreibung, 2018 gebaut. Im darauffolgenden Jahr soll dann die gesamte aus dem 19. Jahrhundert stammende sanierungsbedürftige Wehranlage überholt und erneuert werden. Dafür sind weitere 1,8 Millionen aus dem städtischen Haushalt veranschlagt.

An der Wehranlage richtet der RSV Braunschweig regelmäßig Kanuslalomveranstaltungen aus. Dies wird bei den Planungen berücksichtigt, und der LKV erwartet hier weitere Verbesserungen.

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