Die o.g. Mitteilung von Ute Becker hat uns vorgestern
überrascht und war trotz diverser nachfolgend aufgeführter
Versuche, in Vorbereitung der DM 2016 ins Gespräch zu kommen,
nicht abgestimmt und entspricht nicht dem Meinungsbild der von
uns vertretenen Teams.
Das Ressort Drachenboot des DKV hat sich seit Jahresbeginn
2015 um die Ausarbeitung von Grundlagen für die Gestaltung der
gDDBM16 bemüht. In einer ersten Gesprächsrunde mit dem
DDV-Präsidium am 7.2.2015 in Brandenburg wurden
unterschiedliche Vorstellungen formuliert und eine Umfrage bei
den teilnehmenden Vereinen der letzten DM vereinbart. Diese
Umfrageergebnisse sollten Grundlage der zukünftigen Planungen
werden. Planungsgespräche, die bei der DM in Brandenburg
geplant und in den letzten Jahren üblich waren, wurden von Ute
Becker abgelehnt. Eine für Anfang August angekündigte
Stellungnahme des DDV-Präsidiums blieb aus. Erst nach
schriftlicher und mündlicher Bitte um Stellungnahme zum
weiteren Vorgehen erreichte uns am 8.9.2015 eine E-Mail mit
folgendem Inhalt (Auszug):
1. Wir gehen nach wie vor von einer
gemeinsamen DM aus.
2. Die Austragung von zwei Veranstaltungen
(jeweils zwei Tage) getrennt für Standardboot und Smallboot
halten wir für erforderlich.
3. Wir sind überzeugt, ohne einen zentralen
Bootspool ist eine DM für die Smallboot-Klasse nicht
realisierbar.
4. Wir werden die Breitensportklasse nicht
mehr ausfahren.
Zwischenzeitlich erfuhren wir, dass das DDV-Präsidium auch in
unserem Namen, aber ohne unser Wissen, mit Vereinen in Schwerin
und München als mögliche Ausrichter und der Fa. BuK zum Thema
Bootspool Gespräche geführt hatte. Für die DM der Standardboote
wurde der 3./4.9.2016 ins Gespräch gebracht, wohlwissend, dass
in der Folgewoche die ICF-WM in Moskau stattfindet.
Am 18.9.2015 erhielten wir schriftlich den Hinweis auf die
Veröffentlichung der Ausschreibung, am 19.9.2015 wurde das
Vorgehen und die inhaltlichen Entscheidungen des DDV-Präsidiums
in einem persönlichen Gespräch mit einem DDV-Präsidiumsmitglied
von unserer Seite abgelehnt und entsprechend nicht
autorisiert!
Zusammenfassung:
• Auch der DKV fühlt sich dem Gedanken der
gemeinsamen DM verpflichtet (DDV 76%, DKV 92% Zustimmung, lt.
Umfrage)
• Nach den Eindrücken und Rückkopplungen bei
der DM in Brandenburg 2015 halten wir die Durchführung einer
3-Tage DM, mit Modifikation des Zeitplanes, für machbar
(Umfrage DDV 69%, DKV 75%)
• Die Bereitstellung von Bootspools hält die
Mehrheit der Teams für wichtig oder wünschenswert. Das darf
aber nicht zu finanziellen Risiken für Verbände oder Ausrichter
führen, und alle Risiken bei Transport und Nutzung der Boote
müssen abgedeckt sein.
• Die Aufgabe der Breitensportklasse
(Umfrage DDV 71% dafür, DKV 77% dagegen) halten wir für
problematisch und für ein finanzielles Risiko für den
Ausrichter, eine Erhöhung der Teilnehmerzahl in den
Premierfeldern ist zweifelhaft.
Das DKV-Ressort Drachenboot hält die monatelange
Hinhaltetaktik mit Verweigerung von Gesprächen, die Schaffung
von Fakten ohne Diskussion und Grundlagen und die
Gesprächsführung mit Partnern der Verbände ohne unsere
Autorisierung für nicht akzeptabel. Neben Umfrageergebnissen,
die von Sportlern beider Verbände stammen, werden die
Grundlagen einer gemeinsamen, auf Vertrauen beruhenden
Zusammenarbeit grob missachtet.
Unter diesen Umständen müssen wir die derzeitige, seit über
vier Jahren währende Zusammenarbeit mit dem DDV überdenken und
zunächst leider aussetzen! Wir fühlen uns weiter der Idee einer
gemeinsamen Deutschen Drachenboot Meisterschaft verpflichtet.
Wir sind jederzeit weiter gesprächs- und
kompromissbereit.
Wir fühlen uns allen Drachenbootsport treibenden Vereinen
Deutschlands verbunden und sehen uns in diesem Zusammenhang als
Dienstleister. Wir werden demokratisch getroffene
Entscheidungen der Vereine akzeptieren und umsetzten. Wir
halten jede Maßnahme, die den Drachenbootsport stärkt, für
wichtig und unterstützenswert. Wir denken jedoch, dass bei
unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Punkten nur gemeinsame
Gespräche zu einvernehmlichen Lösungen im Interesse unserer
Teams führen.
Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich und setzen uns weiter für eine gemeinsame Entwicklung des Drachenbootsportes in Deutschland ein.
Deutscher Kanu-Verband
Thomas Konietzko Dr. Günter Renschin
Präsident Ressortleiter Drachenboot