22.09.2015 | Kanu-Drachenboot

Aussetzung der Zusammenarbeit mit DDV

Betreffend der Meldung des Deutschen Drachenboot Verbandes vom 20.9.2015, Ausschreibung für Ausrichter der gemeinsamen Deutschen Drachenbootmeisterschaft 2016 (gDDBM16) nimmt der Deutsche Kanu-Verband wie folgt Stellung.

Die o.g. Mitteilung von Ute Becker hat uns vorgestern überrascht und war trotz diverser nachfolgend aufgeführter Versuche, in Vorbereitung der DM 2016 ins Gespräch zu kommen, nicht abgestimmt und entspricht nicht dem Meinungsbild der von uns vertretenen Teams.

Das Ressort Drachenboot des DKV hat sich seit Jahresbeginn 2015 um die Ausarbeitung von Grundlagen für die Gestaltung der gDDBM16 bemüht. In einer ersten Gesprächsrunde mit dem DDV-Präsidium am 7.2.2015 in Brandenburg wurden unterschiedliche Vorstellungen formuliert und eine Umfrage bei den teilnehmenden Vereinen der letzten DM vereinbart. Diese Umfrageergebnisse sollten Grundlage der zukünftigen Planungen werden. Planungsgespräche, die bei der DM in Brandenburg geplant und in den letzten Jahren üblich waren, wurden von Ute Becker abgelehnt. Eine für Anfang August angekündigte Stellungnahme des DDV-Präsidiums blieb aus. Erst nach schriftlicher und mündlicher Bitte um Stellungnahme zum weiteren Vorgehen erreichte uns am 8.9.2015 eine E-Mail mit folgendem Inhalt (Auszug):

1.    Wir gehen nach wie vor von einer gemeinsamen DM aus.
2.    Die Austragung von zwei Veranstaltungen (jeweils zwei Tage) getrennt für Standardboot und Smallboot halten wir für erforderlich.
3.    Wir sind überzeugt, ohne einen zentralen Bootspool ist eine DM für die Smallboot-Klasse nicht realisierbar.
4.    Wir werden die Breitensportklasse nicht mehr ausfahren.

Zwischenzeitlich erfuhren wir, dass das DDV-Präsidium auch in unserem Namen, aber ohne unser Wissen, mit Vereinen in Schwerin und München als mögliche Ausrichter und der Fa. BuK zum Thema Bootspool Gespräche geführt hatte. Für die DM der Standardboote wurde der 3./4.9.2016 ins Gespräch gebracht, wohlwissend, dass in der Folgewoche die ICF-WM in Moskau stattfindet.

Am 18.9.2015 erhielten wir schriftlich den Hinweis auf die Veröffentlichung der Ausschreibung, am 19.9.2015 wurde das Vorgehen und die inhaltlichen Entscheidungen des DDV-Präsidiums in einem persönlichen Gespräch mit einem DDV-Präsidiumsmitglied von unserer Seite abgelehnt und entsprechend nicht autorisiert!

Zusammenfassung:

•    Auch der DKV fühlt sich dem Gedanken der gemeinsamen DM verpflichtet (DDV 76%, DKV 92% Zustimmung, lt. Umfrage)
•    Nach den Eindrücken und Rückkopplungen bei der DM in Brandenburg 2015 halten wir die Durchführung einer 3-Tage DM, mit Modifikation des Zeitplanes, für machbar (Umfrage DDV 69%, DKV 75%)
•    Die Bereitstellung von Bootspools hält die Mehrheit der Teams für wichtig oder wünschenswert. Das darf aber nicht zu finanziellen Risiken für Verbände oder Ausrichter führen, und alle Risiken bei Transport und Nutzung der Boote müssen abgedeckt sein.
•    Die Aufgabe der Breitensportklasse (Umfrage DDV 71% dafür, DKV 77% dagegen) halten wir für problematisch und für ein finanzielles Risiko für den Ausrichter, eine Erhöhung der Teilnehmerzahl in den Premierfeldern ist zweifelhaft.

Das DKV-Ressort Drachenboot hält die monatelange Hinhaltetaktik mit Verweigerung von Gesprächen, die Schaffung von Fakten ohne Diskussion und Grundlagen und die Gesprächsführung mit Partnern der Verbände ohne unsere Autorisierung für nicht akzeptabel. Neben Umfrageergebnissen, die von Sportlern beider Verbände stammen, werden die Grundlagen einer gemeinsamen, auf Vertrauen beruhenden Zusammenarbeit grob missachtet.

Unter diesen Umständen müssen wir die derzeitige, seit über vier Jahren währende Zusammenarbeit mit dem DDV überdenken und zunächst leider aussetzen! Wir fühlen uns weiter der Idee einer gemeinsamen Deutschen Drachenboot Meisterschaft verpflichtet. Wir sind jederzeit weiter gesprächs- und kompromissbereit.

Wir fühlen uns allen Drachenbootsport treibenden Vereinen Deutschlands verbunden und sehen uns in diesem Zusammenhang als Dienstleister. Wir werden demokratisch getroffene Entscheidungen der Vereine akzeptieren und umsetzten. Wir halten jede Maßnahme, die den Drachenbootsport stärkt, für wichtig und unterstützenswert. Wir denken jedoch, dass bei unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Punkten nur gemeinsame Gespräche zu einvernehmlichen Lösungen im Interesse unserer Teams führen.

Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich und setzen uns weiter für eine gemeinsame Entwicklung des Drachenbootsportes in Deutschland ein.

 

Deutscher Kanu-Verband

Thomas Konietzko                             Dr. Günter Renschin

Präsident                                            Ressortleiter Drachenboot

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