28.04.2019 | Kanu-Rennsport

2. nationale Kanurennsport Qualifikation: Der Berliner Jacob Schopf zeigt es den alten Hasen

Auf der Regattabahn in Duisburg-Wedau brannte an diesem Wochenende die Luft. Die zweite Kanurennsport Quali und damit die Entscheidung, wer in die Kanurennsport Nationalmannschaft 2019 kommt und im August zur Weltmeisterschaft fährt, stand an. Neben den altbekannten, gab es auch Überraschungssieger.
Der Berliner Jacob Schopf gewinnt auf der 500 m und 1.000 m Strecke. (Foto: Ute Freise)

Ein 19-jähriger Berliner wirbelt im Kajak-Einer die Herren Leistungsklasse auf

Eine erste Überraschung gab es am Samstag bei den Herren im Kajak-Einer (K1) über die 500 m. Mit fast einer Sekunde Vorsprung gewann der Berliner Jacob Schopf (Köpenicker KC) in 1.36,727 Minuten vor dem Olympiasieger aus Rio Tom Liebscher (KC Dresden) auf Platz zwei in 1.37,675 Minuten. Auf Platz drei fuhr der Mannheimer Max Lemke (WSV Sandhofen). Er paddelte die 500 m in 1.38,003 Minuten.

Auch mit der zweiten Überraschung hatte Jacob Schopf zu tun. Der junge Sportsoldat siegte ebenso am Sonntag auf der 1.000 m Distanz. Wieder war es mit einer Zeit von 3.30,184 Minuten und mehr als 2 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Lukas Reuschenbach vom TC Sterkrade (3.32,251 Minuten) deutlich. Souveräner Start-Ziel-Sieg von Schopf, der mit kräftigen Schlägen das Starterfeld von vorne dominierte. Auf Platz 3 paddelte der Essener Max Hoff von der KG Essen in 3.33,337 Minuten. Nach krankheitsbedingtem Ausfall zur 1. Qualifikation meldete sich zudem der Vizeweltmeister Max Rendschmidt ebenfalls von der KG Essen mit einem 7. Platz zurück.

Trotz der Abwesenheit von Ronald Rauhe (KC Potsdam) – Rauhe war mit einer Siegleistung und einer sehr guten Fahrzeit bereits nach der 1. Qualifikation nominiert – ging der Sieg auf der 200 m Distanz nach Potsdam. Dafür sorgte Feuerwehrmann Timo Haselau (ebenfalls KC Potsdam). Er sprintete in 35.964 Sekunden auf Platz 1. Zweiter wurde der Mannheimer Max Lemke in 36.089 Sekunden. Platz 3 ging an den LKV Berlin und Kostja Stroinski (RKV Berlin) in 36.245 Sekunden.

Mit den Ergebnissen der Kajak Herren zeigt sich schon jetzt, dass mit einem leistungsstarken Kajak-Herren Team erneut zu rechnen ist.

 

Kajak-Damen mit Potential nach oben

Auch die Kajak-Damen sorgten für Überraschungen. Sie haben die Erwartungen der Bundestrainer noch nicht erfüllt. Die Relation der Fahrzeiten zu den Canadier Herren und Kajak Herren ist aktuell nicht gegeben. Zudem hatten es die jungen Sportlerinnen schwer die etablierten Athletinnen zu ärgern.

Die 500 m bei den Kajak-Damen entschied die Leipzigerin Tina Dietze (LVB Leipzig) für sich. Die Olympiasiegerin und aktuelle Weltmeisterin ließ Nichts anbrennen und siegte in 1.52,633 Minuten souverän vor Conny Waßmuth vom KC Potsdam mit 1.53,477 Minuten. Auf Platz 3 paddelte mit Tabea Medert (1.53,690 Minuten) ebenfalls vom KC Potsdam.

Auf der Sprintdistanz, den 200 m, spielten wiederum Dietze und Waßmuth eine entscheidende Rolle. Allerdings kamen die beiden diesmal “nur” auf Platz 2 und 3. Der Sieg ging in 41.876 Sekunden an Caroline Arft von der KG Essen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse allerdings, dass bis zur WM eine Menge getan werden muss. Sabrina Hering-Pradler vom HKC Hannover und Franziska John vom KC Potsdam fehlten krankheitsbedingt.

Einige ausgewählte Damen durften sich im letzten Rennen der 2. Quali im Kajak-Zweier (K2) über die 500 m Distanz präsentieren. Diese Qualifikation dient der Suche nach geeigneten K2, die das Potential haben einen Quotenplatz für Tokyo 2020 zu erreichen. Darüber hinaus wird die Mannschaftsboottauglichkeit in den Fokus der Qualifikation gestellt. Die Zweier wurden nach dem Ergebnis der 1. Rangliste vom Trainerrat gesetzt. Hierbei machten insbesondere Sarah Brüßler (KR Karlsruhe) und Jule Hake (KSC Lünen) eine gute Figur. Sie siegten mit 1.43,984 Minuten. Auf Platz 2 kam das Duo vom SC Magdeburg Julia Hergert und Jasmin Fritz in 1.44,453 Minuten. Nina Krankemann (ebenfalls SC Magdeburg) und Tabea Medert (KC Potsdam) kamen in 1.45,781 auf Platz 3.

 

Sebastian Brendel im Canadier-Einer in alter Stärke

Bei der 1. nationalen Quali vor drei Wochen musste sich Sebastian Brendel vom KC Potsdam noch auf der 1.000 m Strecke geschlagen geben. Heute zeigte er sich in der frühen vorolympischen Saison in guter Form und siegte in 3.52,752 Minuten vor Peter Kretschmer von der DHfK Leipzig auf Platz 2 und Tim Hecker von der SCBG auf Platz 3.

Auch auf der 500 m Distanz siegte der Doppelolympiasieger aus Rio Sebastian Brendel mit fast einer Sekunde Vorsprung auf den Leipziger Peter Kretschmer in 1.47,775 Minuten. Auf Platz 3 paddelte Yul Oeltze vom SC Magdeburg.

Die 200 m Sprint Distanz entschied der amtierende C2 1.000 m Weltmeister, Yul Oeltze, in 40.659 Sekunden für sich. Der Magdeburger siegte vor Nico Pickert vom KCW Bochum und Jan Vandrey vom KC Potsdam.

Auch die Canadier-Herren traten in ihrem letzten Rennen im Zweier gegeneinandr an. Hier kam es zu der besonderen Konstelation, dass die amtierenden C2 1.000 m Olympiasieger Brendel/ Vandrey gegen die amtierenden C2 1.000 m Weltmeister antraten. Dieses Highlight konnten Oeltze/ Kretschmer in 3.39,938 Minuten für sich entscheiden. Die Potsdamer Brendel und Vandrey kamen in 3.41,626 auf Platz 2. Die Berliner Kombo Scheibner/ Hecker landeten auf den dritten Platz.

Die Leistungsdichte ist im Team der Canadier Herren herausragend und verspricht eine spannende Saison.

 

Annika Loske vom KC Potsdam gewinnt bei den Canadier Damen

Die Canadier Damen tun sich ebenfalls schwer, mit ihren Fahrzeiten die Lücke zur internationalen Konkurrenz zu schließen. Lisa Jahn vom Köpenicker SC, die bei der 1. Quali bereits gute Leistungen nachweisen konnte, musste krankheitsbedingt die 2. Qualifkation nach dem ersten Finale über 500m abbrechen. Lisa konnte dennoch mit einem Sieg ihre Position als Leistungsträgerin der Disziplingruppe behaupten. Ziel ist es eine starke C2-Partnerin für sie zu finden, um 2 mögliche Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2020 zu erreichen.

Anschlussleistungen zeigte Annika Loske vom KC Potsdam mit einem ersten Platz über 200 m sowie 500 m. Mit den Leistungen hat sie sich für einen Start über die olympische 200 m Disziplin empfohlen und somit die Möglichkeit den dritten Quotenplatz im Canadier-Damen Team zu erkämpfen. In guter Form konnten sich auch Ophelia Preller (ebenfalls KC Potsdam) und Johanna Handrick von der DHfK Leipzig für die erweiterte WM-Mannschaft empfehlen.

Morgen sitzt der Trainerrat zusammen und berät über die Nominierungen für die erweiterte Kanu-Rennsport Nationalmannschaft. 

 

Alle Zeiten und Ergebnisse der 2. nationalen Qualifikation gibt es hier:

https://results.imas-sport.com/kanuduisburg/regatta.php?competition=wettkampf_193

 

Text: Hannes Wagner 

Foto: Ute Freise

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