Parakanu-Rennsport ist Rennsport für Menschen mit Einschränkungen. Seit 2010 gibt es im Deutschen Kanu-Verband Meisterschaften im Parakanu. Die Einteilung der Einschränkungen richtet sich nach den jeweils gültigen Regeln der ICF. 2016 war Parakanu erstmals bei den Paralympics in Rio de Janeiro vertreten.
Auf Grund der UN-Menschenrechts-Resolution zur Inklusion Behinderter rückt das Thema der Teilhabe an allen Formen des gesellschaftlichen Lebens zunehmend in den Vordergrund. So sollen auch Menschen mit Behinderung die Wahl-Freiheit haben, sich einen für sie geeigneten und gewollten Wettkampfsport aussuchen zu können.
In der ICF (International Canoe Federation) wurde dieses Thema durch das Komitee „Sports for All“, mit seinem Mitglied Thomas Konietzko, Präsident des DKV, vorangetrieben. 2009 hat die ICF, zusammen mit der IVF (International Va'a Federation), ein Entwicklungsprogramm auf den Weg gebracht, um Parakanu (vorher: PaddleAbility) weltweit bei allen Paddlerinnen und Paddlern und sportinteressierten Behinderten bekannt zu machen. Das englische Wort „disability“ bedeutet, dass jemand auf Grund einer Schädigung in der Durchführung von Aktivitäten beeinträchtigt ist (Definition der WHO). Somit soll der Begriff Behinderung nicht als Stigmatisierung verstanden werden, wie es im allgemeinen Sprachgebrauch oft der Fall ist.
PaddleAbility bedeutet, unabhängig von der Behinderung paddeln zu können.
Es geht darum, dass gerade Paddeln eine Sportart darstellt, bei der Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen ihren Platz finden können, um auf Vereinsebene, aber auch national oder international Sport zu treiben.
Parakanu-Rennsport ist seit 2016 Teil der Paralympics. Die Anzahl der Bootskategorien und Startklassen ist seitdem immer weiter gestiegen. Dies spiegelt die immer größer werdende Anzahl an Ländern und Sportlerinnen und Sportler wieder, die im Parakanu-Rennsport aktiv sind.
Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) kooperiert mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS), um die Fachkompetenz im Kanusport auf allen Ebenen mit den Kompetenzen des DBS zu bündeln.
Unsicherheiten im Umgang mit behinderten Sportlerinnen und Sportlern entstehen oft auch aus Unwissen. Daher werden in Zukunft vermehrt Fort- und Weiterbildungen angeboten, die diese Wissenslücken schließen und auch der Weiterentwicklung des Kanusports für Behinderte dienen werden.