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Die Sportart

Unter "Ocean Sports" werden Paddelsportarten verstanden, die überwiegend auf dem Meer praktiziert werden oder dort ihren Ursprung haben. So zählen hierzu insbesondere das Auslegerkanu, der Surfski und auch das Stand-Up Paddle (SUP) Board, welches mittlerweile einen eigenen Bereich innerhalb der deutschen Kanuwelt erhalten hat.

In all diesen, in Europa zwar noch relativ jungen, aber stark aufstrebenden Paddelsportarten, werden sowohl nationale als auch internationale Wettkämpfe ausgetragen.

Der DKV verzeichnet immer mehr Vereine und Mitglieder, die Ocean Sports betreiben."

Auslegerkanus: Outrigger und Va´a

Va'a (ausgesprochen "Wa'a"), auch polynesische Piroge, Auslegerkanu oder in Englisch Outrigger Canoe oder OC gennant, ist ein Kanu, dessen Stabilität durch einen am Kanu mit zwei (meist hölzernen) Querstreben (Iato oder Iaku) verbundenen Ausleger (Ama) gewährleistet wird.

Geschichte des Auslegerkanus
Die Ursprünge des Va’a, was aus dem Polynesischen übersetzt Auslegerkanu bedeutet, liegen im westpazifischen Raum. Man vermutet, dass vor über 5000 Jahren, im Chinesischem Meer die ersten Einbäume mit einem Ausleger (polynesisch: Ama) versehen wurden, um sicherer und damit weiter auf’s Meer hinauszupaddeln zu können.

Die Rümpfe konnten dadurch sehr schmal konstruiert werden.So erreichten sie relativ stabil hohe Geschwindigkeiten. Mit Ausleger-Booten war es möglich, die gefährlichen Brandungszonen zu überwinden, wobei hiermit das Surfen auf der Welle "erfunden" wurde. Das Auslegerkanu ermöglichte die Entdeckung und Besiedlung tausender Inseln und Atolle in der Südsee.

Wahrscheinlich über den Inseln Papua Neuguineas des heutigen Bismarck-Archipels, nahm eines der größten Abenteuer der Menschheit seinen weiteren Lauf. Etwa vor ca. 2500 Jahren gelangten die Polynesier, durch Erhöhung der Seitenwände des Rumpfes und Besegelung der Boote, zu den entferntesten Winkeln, wie z.B. zur abgelegenen Osterinsel (Rapa Nui), bis sie vor etwa 1200 Jahren Neuseeland entdeckten, wo einige Maori-Familien sogar noch heute wissen, wie der Name des Waka Ama (Auslegerkanu) hieß, mit dem ihre Vorfahren anlandeten.

Den hervorragenden Fähigkeiten mit Hilfe der Sterne zu navigieren und Inseln förmlich zu riechen oder durch Veränderungen der Wellenformationen zu orten, war es zu verdanken, dass immer Verbindung auch zwischen sehr weit entfernten Inseln bestand und noch besteht. Zudem ist es ein Irrtum, wenn man glaubt, dass nur große Mannschaftsboote lange Strecken bewältigten konnten. Manche paddelten oder segelten monatelang ganz allein in einem kleinen Auslegerkanu zu neuen oder bekannten Inseln.

Die Kursbestimmung ohne Kompass, die auf das Grad genau sein musste, um nicht außer Sichtweite am Ziel vorbei zu irren, war eine der größten Leistungen dieser Seefahrer. Innerhalb dieser Zeit waren Auslegerkanus auf dem halben Erdball als Nutzfahrzeuge nicht mehr wegzudenken, so paddelt man noch heute an der ostafrikanischen Küste, auf den Inseln des Indischen Ozeans und im mittleren / südlichen Pazifik Auslegerkanus verschiedenster Konstruktionen.

Die modernen Hochleistungs-Katamarane und Trimarane sowie die großen Doppelrumpf-Fähren haben ihre Ursprünge vom Auslegerkanu.

Auslegerkanu-Sport
Von Beginn an wurden mit Auslegerkanus Rennen zwischen einzelnen Fischern, Familien oder Dörfern ausgetragen. Später haben Teams benachbarter Inseln sich im Boot gemessen und heute treffen sich Paddler aus der ganzen Welt, um mit diesen Booten Rennen zu fahren. Der moderne Auslegerkanu-Sport entwickelte sich auf Tahiti (hier heißen sie Va’a) und Hawaii, wo 1908 der noch heute existierende Outrigger-Canoe and Surfboard Club gegründet wurde. Anlässlich des traditionellen Kulturfestes “Heiva” wurden schon Anfang des 19. Jahrhunderts in Polynesien Lagunenrennen veranstaltet. Von dort aus verbreitete sich der Sport in der heutigen Form, über viele polynesische und melanesische (insbesondere Fidschi und Neukaledonien) Inseln hinweg, bis nach Amerika, Australien und Asien… sowie schließlich Europa.

Die Italiener und die Franzosen brachten den Va’a-Sport (ital: canoa polinesiana, franz: pirogue polynésienne) nach Europa. In diesen Ländern ist die europäische Va’a Szene am weitesten entwickelt.

Mit der Weiterentwicklung der Boote zu Sportgeräten kam auch der Wunsch nach einer Steueranlage der Boote auf, da die Va’a bedingt durch Ihre Länge nur sehr schwer mittels des Paddels zu steuern sind.

Auf Hawaii ging man Mitte der 80er Jahre her und setzte in die Boote eine Steueranlage ein. Auch wurden damit die Boote kürzer und lassen sich somit einfacher im bewegten Wasser bewegen und auch transportieren. Da diese Boote überwiegend im englischsprachigen Raum verbreitet sind, setzte sich hierfür der Begriff des Outrigger Canoes oder kurz OC durch.

Bei diesen Booten handelt es sich in der Regel auch um sogenannte Sit-on-Top Modelle, da man auf einem geschlossenen Bootsrumpf sitzt. Bei den Va’a sind es dagegen meistens „Sit-in“-Boote, wo man wie in einem klassischen Kajak in einer Luke sitzt.

Mittlerweile paddelt man aber auch in England, Belgien, Schweden, Holland und Deutschland Auslegerkanus. Weltweit betreiben über 100.000 Paddler Va’a-Sport, mit einer Steigerung von jährlich etwa 10-15 Prozent. Allein im Polynesischen Raum schätzt man die Zahl der aktiven Paddler auf über 30.000. Der Tahitianische Va’a Verband (FTV) zählt ca. 8.000 Mitglieder.

Bootsklassen

Es gibt verschiedene Bootstypen. Den Va'a gibt es traditionell als V1 (Va'a Hoe), V3 (Va'a Toru), V6 (Va'a Ono), V12 und V16 (Va'a Tauati - zwei miteinander verbundene V6/V8), vom Lagunen- oder Flachwasserboot bis zum hochseetauglichen Auslegerkanu. Ferner gibt es noch den 2er und den 4er.

Am wohl häufigsten werden 1er und die Königsklasse, der 6er eingesetzt. Der 1er ist zwischen 6 und 7,50m lang, wiegt in der Regel zwischen 10 und 15 kg . Die von den Para-Kanuten verwendetetn V1 wiegen zum Teil nur noch 8 kg. Ein 6er ist etwa 13-14 m lang, hat ein Gewicht von 130-160 kg .

Die modernen Auslegerkanus werden heutzutage kaum noch aus Holz (etwa dem des Hawaiianischen Koa-Baumes) gezimmert, es haben sich jetzt Verbundkunststoffe, wie GFK oder Kevlar-Carbon bzw. CFK durchgesetzt.


Paddel

Zur Fortbewegung des Auslegerkanus wird typischerweise ein einfaches Stechpaddel benutzt. Urpsünglich waren die Paddel aus Holz und bestanden lediglich aus einem geraden Schafft und einem großen Paddelblatt. Im Laufe der Zeit wurde zur besseren Kraftübertragung auf das Wasser der Paddelschaft mit einem Knauf versehen (in Form eines T-Griffs bzw. Spatengriffs). Heutzutage gibt es zahlreiche verschiedene Paddel-Modelle: gerader Schafft, sog. (einfacher oder doppelter) “Knickschaft”, ergonomischer Schafft, klassischer T-Griff oder Palmgriff, Paddelblatt in Tropfenform, mit oder ohne Kehlung, usw. Die Paddel werden überwiegend aus Holz oder Carbon hergestellt. Es gibt jedoch auch Hybrid-Paddel, die teils aus Holz, teils aus Carbon bestehen.

Wie anfangen?

Auf ruhigem Wasser kann im Auslegerkanu beinahe jeder problemlos drauf lospaddeln. Um einen 1er auf bewegtem Wasser oder auf dem offenen Meer wirklich gut und sicher zu fahren, benötigt man viel Gefühl und Erfahrung.
Im Mannschaftsboot (V6) braucht man möglichst einen ausgebildeten Steuermann (polyn: Peperu), da dies viel Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit erfordert, das Wasser "zu lesen".

Wer den Auslegerkanu Sport in Deutschland erlernen möchte, sollte sich zunächst bei einem der unten aufgeführten Vereine erkundigen. Ferner bietet das Internet zahlreiche Möglichkeiten, sich über die Sportart zu informieren. Einige Links sind unten aufgeführt. Auch können spezielle Lehrfilme auf DVD sowie Bücher erworben werden. Diese sind allerdings bislang so gut wie nur in englischer Sprache erhältlich.


Transport

Für den Auto-Transport werden die Boote demontiert, d.h. die Ausleger (Ama) und die Auslegerarme (Iato oder Iaku) werden abgebaut. 6er werden typischerweise auf einem Bootshänger transportiert. Einige 6er-Modelle sind in der Mitte teilbar (sog. Split-Modelle), was deren Transport erleichtert.

Regatten


Die größten Regatten finden in Französisch Polynesien, um Hawaii und Australien statt. Das Hawaiki Nui Va'a Rennen sowie das Molokai Hoe-Rennen sind wohl die imageträchtigsten Auslegerkanu-Regatten der Welt. Das Hawaiki Nui Va'a in Französisch Polynesien, das die Inseln Huahine, Tahaa und Bora Bora verbindet (drei Etappen mit einer Renndistanz von knapp 130 km) gilt als das härteste aber zugleich auch schönste Rennen seiner Art. Ca. 1.200 internationale Athleten gehen dort jährlich seit 1992 an den Start. 1994 ging dort sogar eine Auswahl von deutschen Kanuten des DKV an den Start. Von insgesamt 65 Mannschaften belegte die deutsche Auswahl damals einen guten 32. Platz. Nicht weniger berühmt ist das Molokai Hoe, das die hawaiische Inseln Molokai und Oahu verbindet. Mit ca. 1.000 internationalen Athleten am Start und einer Renndistanz von über 40 Meilen, findet dieses Rennen schon seit über 50 Jahren statt. Dabei werden während des Rennens die Paddler regelmäßig gewechselt.

2008 ist auch für den Deutschen Kanu-Verband eine Premiere. Erstmalig wird mit dem Hawaiian Sports Festival der erste Deutschland Cup für Ausleger Kanus und Surf Ski ausgetragen. Mit dem Deutschland Cup fördert und unterstützt der DKV aktiv diese neuen Bootsklassen, die einen regen Zulauf verzeichnen.

Seit 2014 finden im 2 Jährigen Rhythmus auch Deutsche Meisterschaften im Kanu Ocean Sport statt, welche bisher in Warnemünde und Rerik auf der Ostsee stattgefunden haben. Hier werden weiterhin Ausrichter gesucht, welche so eine Meisterschaft durchführen möchten.

Deutschland Meisterschaften

Liebe Veranstalter, Ocean Sports Referenten, Paddler und Ocean Sports Freunde,

auf folgendem Link findet Ihr die eine Art Anforderungsprofil bzw. für die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft im Kanu Ocean Sport.

Die dort aufgeführten Angaben und Punkte sollen als Arbeitsgrundlage für mögliche Interessenten dienen, damit sie in etwa wissen, was von den Teilnehmern gewünscht wird. Hierein sind die Erfahrungen von den bereits durchführten Meisterschaften sowie auch anderen Großveranstaltungen weltweit eingeflossen und wurden von Veranstaltern und Sportlerinnen und Sportlern zusammen getragen.

Die einzelnen Punkte können jederzeit den örtlichen Begebenheiten und Voraussetzungen angepasst werden.

Bei der Erstellung des Anforderungsprofil wurde versucht, möglichst den Wünschen, Vorschlägen und Anmerkungen aller Beteiligter gerecht zu werden. Bei einigen Punkten mussten allerdings Kompromisslösungen gefunden werden,

Beschränkung auf bestimmte Bootklassen

Bestimmte Bootskategorien (wie z.B. V6, V3) wurden zunächst von Deutschen Meisterschaften ausgelassen, da in Deutschland noch nicht ausreichend Boote in diesen Kategorien aufweisen können. Für diese Kategorien ist jedoch beabsichtigt, in der Zukunft eigenes separates Regelwerk zu schaffen.

Ebenso ist beabsichtigt, ein eigenes Regelwerk für die Ausrichtung von Sprintmeisterschaften zu entwerfen, insbesondere im Blick die alle zwei Jahre von der International Va'a Federation (IVF - www.ivfiv.org) ausgerichteten Va'a Sprint Weltmeisterschaft, wo in den Kategorien V1, V6 und V12 gepaddelt wird.

Für Fragen rund um dieses Thema setzt auch hier der Referent Ocean Sports sowie die Ressortleitung Trendsport zur Verfügung.

 

Guido Wrede
DKV-Referent Ocean Sport

Surfski Paddeln

20-30 Knoten Wind, zwei bis drei Meter hohe Wellen und Schaumkronen auf dem Meer – wenn andere sich in die Hose machen, bekommt der ambitionierte Surfski Paddler mehr als nur glänzende Augen. Jetzt gibt es kein Halten mehr und es zieht ihn magisch aufs Meer, wie den Hund in die hot-dog-Bude. Jetzt nur noch Surfski, Paddel, Leash, Schwimmweste, Pfeife, Handy, Flare, eine/n Surfski-Supporter und los geht´s!!! Wer, wie, was, wieso, weshalb und warum Supporter ihr Gewicht in Gold wert sind, erfahrt Ihr hier. Aber Vorsicht: es droht Suchtgefahr!

Surfski´s

Nun mach mal halb lang, werdet Ihr denken, so ein Surfski ist doch auch nur ein Kajak – allerdings mit einem geschlossenen Rumpf. Es kann nicht voll Wasser laufen und damit ist dieses Hochsee-Torpedo praktisch unsinkbar, was auf offener See dann auch wirklich ganz praktisch ist. Demzufolge sitzt man nicht in dem Boot, sondern man sitzt auf dem Boot. Diejenigen aus meiner Generation erinnern sich nun an Thomas Magnum, dem paddelnden Privatdetektiv aus Hawaii. Keine Sorge, an dem Stand der Technik hat sich zwischenzeitlich einiges getan. Aus einem langen „Surfbrett“ mit Sitzschale und Fußstütze ist mittlerweile ein stromlinienförmiges 8-11 Kg leichtes Carbon-Vakuum Geschoss mit leistungsfähiger Steueranlage geworden. Die Sitzmulde ist ergonomisch geformt und das Stemmbrett im Cockpit lässt eine Vielzahl von Verstellmöglichkeiten zu. Die Steuerflosse ist groß, die Bootsform radikal auf gute Surfeigenschaften getrimmt. Das Boot kommt selbst bei kleinen Wellen schnell ins Gleiten und reagiert sehr agil auf das Steuer sowie auf die Gewichtsverlagerung des Paddlers.

Surfski-Sport

Im Wildwassersport paddelt man stromab, im Kanu-Rennsport in abgesteckten Strecken vom Start zum Ziel und im Surfskisport paddelt man Downwind. Wind und Welle solltet Ihr also im Rücken haben und Eurem downwind-thrill nichts mehr im Wege. Ihr paddelt also mit Rückenwind die Küste entlang von A nach B. Zum Glück haben Euch moderne WetterApps (www.windy.com / www.windfinder.com / www.windguru.com ) schon Tage zuvor verraten, wann und wo es Euch am meisten Spaß machen wird und so habt Ihr genügend Zeit Eueren Supporter mit etwas Schönen oder sonstigen Zuwendungen zu überzeugen. Wenn Ihr Euch auf das Downwindpaddeln fokussieren wollt, dann muss Euch ja irgendwer am Standort B abholen. Nun gut, wer jetzt schnell unterwegs sein möchte, der sollte nicht nur ein schneller Paddler sein. Die richtige Positionierung des Ski´s auf der Welle und das Verlinken der Wellen sind der Schlüssel zum Erfolg. Kraft sparen wo immer es geht und sprinten wenn es drauf ankommt. Das „Wellen lesen“, der richtige Rhythmus und das richtige Timing sind Erfahrungswerte die hier deutlich schwerer wiegen als die reine Paddelstärke. Wer sich die Zeit nimmt um diese Erfahrung zu sammeln, wird mit Geschwindigkeiten belohnt, die den Adrenalinspiegel deutlich steigen lassen. Spitzengeschwindigkeiten von 25-30 km/h und Durchschnittsgeschwindigkeiten von 17 km/h auf einer Strecke von 20-30 km lassen unsere Kanu-Rennsportler vor Neid erblassen und erahnen, dass hier mehr als nur die Paddelstärke zählt.

Wettkämpfe

Die Zahl der Surfski-Wettkämpfe in Europa ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Waren es anfänglich noch Rennen wo Startpunkt und Zielpunkt identisch waren, so hat sich der internationale Trend zu reinen Downwindrennen auch in Europa durchgesetzt – das macht auch ganz sicher mehr Spaß. Gut organisierte Rennen verfügen über ein 2-3 Tagesfenster, um die besten Windbedingungen für den Wettkampf abzuwarten - und wenn der Küstenverlauf es hergibt: auch unterschiedliche Streckenverläufe für unterschiedliche Windrichtungen.

Die Teilnehmerfelder wachsen jährlich und locken Paddler aus allen Disziplinen an. Teilnehmen kann hier jeder der es sich zutraut und so stehen an einer Startlinie oft 300 Paddler – Olympiasieger und Weltmeister aus dem Kanu-Rennsport oder Wildwassersport, welche sich mit den internationalen „Surfski-Stars“ messen möchten (oft angelockt durch üppige Preisgelder). Vor allem aber finden sich hier Hobby- und Freizeitsportler auf der Suche nach dem „kick“, welche auf die organisierte Sicherheit eines Wettkampfes aber nicht verzichten möchten. Um die Vielfalt noch zu steigern: Altersbegrenzungen gibt es keine und in der Startliste solcher Rennen finden sich die 17jährigen Surfski-Küken genauso wie die 70jährigen alten Seebären. Alle sind willkommen! Also einfach mitmachen, Berührungsängste braucht hier keiner zu haben.

Als große internationale Veranstaltungen in Europa sind zu nennen: die Eurochallenge in Alicante / Spanien, der Allwave Cup in Talamone / Italien, die Nelo Summer Challenge in Porto / Portugal, das Dutch Coast Race in Amsterdam / Holland, Breizh Ocean Racing in der Bretagne / Frankreich. Aber auch in Deutschland gibt es mit dem Hawaiian Sportsfestival in Rerik / Ostsee eine Veranstaltung die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Die Rennstrecken sind übler Weise ca. 20-25 km lang.


Hersteller

Wer es nun mal probieren möchte, dem bietet der Markt mittlerweile eine Vielzahl von Booten zur Auswahl – von Kinder-, Anfänger-, Intermediate- und Elite-Ski´s. Und das Ganze in unterschiedlichen Farben und Materialklassen: vom 20 KG schweren Einsteiger PE-Bomber bis zum anspruchsvollen 9 kg Profi Carbon-Ski. Diese Ski´s stehen an den Wettkämpfen oft zur Schau und können hier auch getestet werden. Neben den großen internationalen Surfski-Marken EPIC, FENN und Think bieten mittlerweile auch die etablierten Rennsport-Marken Nelo und Vadja die gesamte Produktpalette an Surfskis an. Darüber hinaus gibt es auch noch weitere lokale europäische Werften mit spannenden Modellen w.z.B. Allwave Canoe aus Italien oder Okrea aus Frankreich.

Tatsächlich unterscheiden sich die Boote doch sehr deutlich in Ihren Fahreigenschaften, da es hier keine Vorgaben hinsichtlich Länge, Breite, Gewicht und Form des Bootes gibt. Hier gilt ausprobieren und sich vor allem auch in ruppigen Bedingungen sicher in seinem Boot fühlen.

Sicherheit

Ich werde oft gefragt: ist das nicht gefährlich so weit draußen auf dem Meer? Nun, ein Surfski ist im Vergleich zu anderen Booten eine sehr sichere Angelegenheit! Egal, ob Ihr nun weit draußen auf dem Meer, mitten auf einem großen See oder in der Strommitte des Rheins unterwegs seid. Wer hier reinfällt, braucht sich keine Gedanken machen! Das Boot kann nicht voll Waser laufen, es geht somit auch nicht unter und Ihr habt mit Eurem Ski eine ziemlich große Schwimmhilfe bei Euch. Eine Leash (eine Leine, die Euch mit dem Boot verbindet) verhindert, dass Euch diese „Schwimmhilfe“ bei viel Wind und Welle verloren geht und eine Schwimmweste hält Euch entspannt über Wasser. Der „remount“ – das wieder Einsteigen im tiefen Wasser – ist sehr simpel und ist je nach Übung innerhalb von 2-10 Sekunden zu schaffen (eine der wichtigsten Übungen, die im Sommer regelmäßig geübt werden sollte). Ins Wasser fallen ist somit keine Gefahrenquelle, egal wie weit draußen Ihr seid. Tatsächlich kenne ich einige Kanu-Rennsportler, die im Winter Ihr Rennboot aus Sicherheitsgründen gegen einen Surfski eintauschen, denn man ist ganz sicher schneller wieder in seinen Ski gehüpft als die 150 Meter zum Ufer geschwommen – die können bei 4 Grad Wassertemperatur schon zu lang sein.

Dennoch sind neben wärmender und sichtbarer Sportbekleidung auch noch einige zusätzliche Utensilien und Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll, um auch auf die unwahrscheinlichsten Worst-Case-Scenarios vorbereitet zu sein: in meiner Schwimmweste stecken für solche Fälle immer eine Trillerpfeife, eine wasserdichte Handyhülle inklusive Smartphone sowie eine Seenotfackel. Kostet alles zusammen nur ein paar Euro, kann aber Leben retten! Also, spielen wir das mal durch: Du bist mit einer Paddelgruppe bei viel Wind und Wellengetöse unterwegs und hast ein Problem! Deine Kollegen werden Dich weder Schreien noch Rufen hören, aber mit Deiner handelsüblichen Trillerpfeife hört man Dich hunderte Meter weit und so weiß jeder das Du Hilfe brauchst. Aber nein, heute bist Du alleine unterwegs. Du hast Dich überschätzt und schaffst es - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr zurück an den Strand? Glücklicherweise hast Du in Deinem Handy die richtigen Nummern gespeichert (Surfski-Supporter oder Seenotrettung) um Hilfe anzufordern. Auch das noch! Zu weit draußen auf dem Meer und keine Handyabdeckung? Glücklicherweise hast Du eine Seenotfackel oder besser noch zwei in Deiner Schwimmweste. Die ist nicht größer als eine Kerze, aber einmal gezündet, sieht man die sehr lange und vor allem kilometerweit. In unseren befahrenen Gewässern sollte das als Sicherheit ausreichen. Wer es jetzt nochmal sicherer haben möchte und öfter alleine unterwegs ist, dem ist ein GPS-Seenotrettungssignal sehr ans Herz zu legen. Das kostet je nach Hersteller 200-350 EUR aber einmal den Alarm ausgelöst, landet eine vorgefertigte Nachricht (Paddler in Not) bei der Seenotrettung mit Deiner exakten Position. Nach internationalem Seerecht und seemännischer Tradition ist jeder Schiffsführer auf hoher See verpflichtet, bei Seenot unverzüglich Hilfe zu leisten. Und so lotst die Seenotrettung, das nächstgelegene Schiff zu Dir oder die Seenotrettung kommt gleich selbst. So ausgestattet könnt Ihr sicher Eurer Leidenschaft frönen.

Von: Michael Dobler

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07.04.2024 | Sonstige Veranstaltung mit Boot | Potsdam | LKV Brandenburg
26.04.2024 | Messe / Bootsmarkt | Essen | Gewerbliches Angebot
27.04.2024 | Sonstige Veranstaltung mit Boot | Witten | KV Nordrhein-Westfalen
28.04.2024 | Freizeitsportlich ausgerichteter Wettkampf | Witten | KV Nordrhein-Westfalen
04.05.2024 | Freizeitsportlich ausgerichteter Wettkampf | Frankfurt am Main | Hessischer Kanu-Verband
05.05.2024 | Sonstige Veranstaltung mit Boot | Hann. Münden - Hameln | LKV Niedersachsen
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