26. Mai 2021

8 Seensuchtsziele - Seengewässer in Bayern und Österreich

Foto: Alfons Zaunhuber

Tourenpaddler sind immer häufiger auf Seen unterwegs. Nicht ohne Grund: Es gibt keine Wasserstandsprobleme. meist entfällt das Fahrzeugstellen, da Start und Ziel identisch sind und nichtpaddelnde Begleiter können sich zwischenzeitlich einen Badetag gönnen. Wer noch keine kanusportliche Erfahrung hat ist bei problemloser Wetterlage auf einem See nicht überfordert. Außerdem beginnt die Paddelsaison generell schon früh und reicht oft bis in die erste Novemberwoche hinein. Bayern und Österreich können mit landschaftlich besonders reizvollen Seen punkten.

von Alfons Zaunhuber, München

 

1. Hopfensee (Allgäu)

(Bayern)


Dieser relativ kleine und flache See im Ostallgäu ist ein Toteissee. der in der letzten Eiszeit entstand und zu den wärmsten Badeseen im Voralpenland zählt. Er liegt nur wenige Kilometer vom touristischen Hotspot Füssen entfernt und beeindruckt mit einem tollen Bergpanorama und einer enormen Vielfalt an Wasservögeln wie Haubentauchern, Blesshühnern und Wildenten. Gelbe und weiße Seerosen, Trollblumen und Knabenkraut wachsen in oder um diesen warmen moorhaltigen Badesee, der im Gegensatz zum nahegelegenen Forggensee ein natürliches Gewässer ist und sich somit im Gegensatz zu diesem ganzjährig für den Kanusport anbietet. Der Hopfensee liegt nahe der Autobahn A7 Ulm-Füssen und ist daher von Norden aus besonders verkehrsgünstig erreichbar. Ein großer Campingplatz am Südende des Sees bietet sich als Basislager für ein verlängertes Wochenende an. Mit einer Uferlänge von sechs Kilometern ist der Hopfensee zwar nicht sehr groß, aber die Fahrt ist extrem kurzweilig und gespickt mit traumhaften Momenten. Der weite Blick des Paddlers fällt auf eine abwechslungsreiche Natur, schroffe Berggipfel und die Burgruine Hopfen, die keinerlei Bezug zur Bierbraukunst hat. In der Region locken zahlreiche weitere Kanugewässer wie Bannwaldsee, Weißensee und der Lechfluss. Dazu kommen viele attraktive Berggipfel, Radwege und Badespaß. Allerdings gibt es hier sehr viel kriminelle Energie, wie wir von den beliebten und erfolgreichen Krimis mit dem schrulligen Kommissar Kluftinger wissen. Die berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, die prachtvolle Wieskirche aber auch eine deftige Regionalküche sind weitere Gründe, ins wunderschöne Ost-Allgäu zu kommen.

 

 

Etappe:
Seeumrundung 6 km
Einstieg:
Füssen, OT Hopfen am See, Uferstraße 10, Parkplätze nahe dem Gasthaus Fischerhütte.
Übernachten:
Camping Hopfensee in Füssen, Fischerbichl 17, Tel, 08362 91 77 10, www.camping-hopfensee.de 
Auskunft:
Füssen Tourismus, Kaiser Maximilian Platz 1, Tel. 08362 93 85-0, www.fuessen.de
Kanushop/geführte Touren:
Kanu Kini in Füssen, Weidachstr. 71, Tel. 08362 939 69 69, www.kanu-kini.de
Kanuvermietung:
Lutz Selbach Füssen, Uferstr.21, Tel. 0172 748 1 52, www.wassersport-hopfensee.com (SUP und Sit-on-Top-Kajaks)
Naturschutz:
Der See gehört wie der Forggensee zu einem Landschaftsschutzgebiet.
 


 

2. Wörthsee

(Oberbayern)


Mit einer Uferlänge von 10 km ist der Wörthsee zwar nur der drittgrößte See im Fünfseenland bei München. Bedingt durch relativ flache Ufer reicht der Blick bei hier häufiger Föhnlage bis zur Zugspitze. Das sauberes Wasser besticht durch eine intensiv türkise Farbe. Paddler finden am Parkplatz „Rossschwemme“ südwestlich von Walchstadt einen problemlosen Zustieg, wenige Meter von einem gebührenpflichtigen Parkplatz entfernt. Die Anfahrt ist aus der Stadt München ein Katzensprung. An der Rossschwemme wurden früher die Pferde getränkt, heute kommen Badegäste und andere Wassersportler hierher.Südlich paddelnd passiert man sogleich einen kleinen Yachthafen. Das saubere Wasser ermöglicht einen Blick bis zum Grund. Bald folgt eine völlig unverbaute Uferlandschaft hinter der sich das Bacherner Moos verbirgt. Am Beginn der Mausinsel markieren Bojen ein Schutzgebiet, hier ist es verboten anzulanden. Auch die Durchfahrt zwischen Ufer und Mausinsel ist gesperrt und so geht es im gebührenden Abstand an der Insel entlang in südwestlicher Richtung. In der Bucht dahinter verbirgt sich der Ort Bachern. In einer weiten Linkskurve geht es nun am Erholungsgebiet Oberndorf über Schlagenhofen zum Campingplatz. Der hochgelobte Gasthof Woerl (Fischspezialitäten) lockt zur Einkehr. Dann geht es an zahlreichen Fischerhütten an einem bewaldeten Ufer und Schilfzonen entlang. Bald erreicht man zunächst Steinebach und kurz darauf den Hauptort Wörthsee am nordöstlichen Seeende. Hier befindet sich ein historisches Strandbad mit dem Seehaus Raabe, eine Institution seit 1913 (Bootsverleih). Die Terrasse ist vermutlich die schönste am ganzen See und ein guter Tipp für den Sundowner. Bald darauf endet die Runde an der Rossschwemme.

 

 

Etappe:
Seeumrundung 10 km
Einstieg:
Rossschwemme in Walchstadt, Vordere Seestr. 59 (gebührenpflichtiger Parkplatz).
Übernachten:
Campingplatz am Wörthsee in Seefeld, Wörthseestr. 29, Tel. 08152 396 25 86, www.campingplatz-am-woerthsee.de
Bootsvermietung/ Shop/Kurse:
Strandbad Raabe in Steinebach, Seestr. 97, Tel. 0152 287 790 09, www.strandbadraabe.de (SUP und Sit-on-Top-Kajaks)
Geführte Seekajak-Touren:
Rivertours in Streitheim, Forsthofweg 13, Tel. 08294 306 39 92, www.rivertours.de/seekajak-am-woerthsee 
Auskunft:
Touristinfo Starnberg/Ammersee in Herrsching, Bahnhofplatz 3, Tel. 08151 90 60-40, www.starnbergammersee.de www.landsberg.de
Naturschutz:
Die Mausinsel darf nicht betreten werden, die Durchfahrt zwischen der Insel und dem Festland ist verboten.
 

 


3. Eibsee

 (Oberbayern)


Dieser traumhaft gelegene grüne Bergsee mit seinen 8 kleinen Inselchen im Schatten der Zugspitze ist ein absoluter Höhepunkt. Eine spektakulärere Kulisse gibt es nirgendwo in Deutschland. Allerdings sollte man Frühaufsteher sein um an Traumtagen hier stressfrei parken zu können. Oder man startet erst am Nachmittag wenn die meisten Besucher bereits wieder abfahren. Mit dem Bootswagen bringt man seine Schiffchen vom gebührenpflichtigen Parkplatz zum Einstieg links neben dem Tretbootverleih. Wasserratten können auch die Badesachen einpacken obwohl die Temperaturen sehr erfrischend sind. Auf dem smaragdgrünen See kann man dann jeden Meter im Angesicht mit den Felswänden des Wettersteingebirges genießen,  An geeigneter Stelle lohnt sich ein Picknick mit einer Schwimmeinlage um die kurze Tour zu verlängern. Der Eibsee entstand vor ca. 3700 Jahren durch einen gewaltigen Bergsturz und befindet sich in Privatbesitz. Kaum zu glauben dass früher hier im Winter auf dem zugefrorenen See Autorennen stattfanden. Heulende Motoren mag man sich heutzutage auf einem Bergsee nicht mehr vorstellen. Am Südufer gelangt man durch ein Nadelöhr über das eine Fußgängerbrücke führt in den kleinen Untersee. Bemerkenswert ist das unglaubliche kristallklare und nährstoffarme Wasser, das den Blick auf versunkene Baumleichen freigibt zwischen denen sich fette Fische tummeln. Nach der Tour lockt die Seeterrasse des Eibsee-Pavillons zu Kaffee und Kuchen oder zu Grillspezialitäten vor den mächtigen Felswänden. Als Anschlussprogramm bietet sich ein Bergtour oder Seilbahnfahrt auf die Zugspitze an, ein weiterer Höhepunkt in dieser spektakulären Region.

 

 

Etappe
Seeumrundung 7 km
Einstieg:
Grainau, am Ende der Eibseestr., Seeweg 2 (gebührenpflichtige Parkplätze mit Höhenbegrenzung 2,10 Meter).
Übernachten
Camping Erlebnis Zugspitze in Grainau, Griesenerstr. 9, Tel. 08821/9439113 www.pure-camping.de  
Bootsvermietung:
Eibsee.Bootsverleih, Seeweg 2, Tel. 08821 988 10, www.eibsee.de/de/bootsverleih (nur Tretboote und SUP).
Kanuvermietung/Kurse:
WW-Schule GAP in Garmisch-Partenkirchen, Alpspitzweg 16, Tel. 08821 14 96, www.ww-gap.com/ 
Naturschutz:
Der Eibsee ist Landschaftsschutzgebiet.
Auskunft:
Touristinfo Grauinau: Parkweg 8, Tel. 08821 98 18 50, www.eibsee.de und www.grainau.de
 

 


4. Starnberger See

(Oberbayern)




Der größte See im Fünfseenland ist für Kanuten aufgrund der Uferlänge von knapp 50 km eine besondere Herausforderung für die man sich eigentlich mindestens zwei-, besser drei Tage gönnen sollte. Allerdings gibt es am Starnberger See nur wenige Campingplätze im südliche Seeteil. Somit werden die meisten Paddler sich auf Tagestouren konzentrieren. Wir starten heute in Possenhofen am Westufer zu einer Tagestour nach Seeshaupt und kehren dann nach knapp 20 km Fahrt per Schiff zum Ausgangspunkt zurück. Possenhofen ist bekannt für sein „Sissi-Schloss“ in dem die spätere Kaiserin von Österreich ihre Jugend verbrachte. Von hier geht es auf unserer Fahrt südwärts und somit haben wir auf der gesamten Tour immer eine leicht bezuckerte Alpenkette im Blick. Ein Augenschmaus bei bester Föhnlage. Entlang der waldreichen Seeufer passieren wir zwar die bekanntesten Orte am See, aber auch die schöne Natur weiß hier zu gefallen. Schon nach kurzer Fahrt erreichen wir die berühmte Roseninsel auf der sich König Ludwig II. mit seiner Kusine Sissi traf. Zwischen der Insel und dem Festland befindet sich ein Schutzgebiet, somit  müssen wir die Insel außen umfahren. Nach sechs Kilometer Fahrt erreicht man das Ortsgebiet von Tutzing, eine der ältesten Ansiedlungen am See. Am Badesteg des Seerestaurants Nordbad landen wir zu einem stärkenden Cappuccino an. Der Blick von der Terrasse gehört zu den besten am ganzen See. Ein kleiner Spaziergang führt uns an der Brahmspromenade an schönen Bootshäusern vorbei.  Auf der Weiterfahrt passieren wir zwei steinerne bayrische Löwen vor dem Edelrestaurant „Wirtshaus zum Häring“ im historischen Midgardhaus einen besonders exklusiven Platz am See. Hinter Tutzing und dem Vorort Unterzeismering zeigen sich die Seeufer von ihrer schönsten Seite. Hinter der Halbinsel mit dem NSG Karpfenwinkl liegt das vielbesuchte Buchheim-Museum mit eigener Schiffs-Anlegestelle. Der Autor des Weltbestsellers „Das Boot“ war ein Kunstmäzen, aber auch Paddler. Sein Buch „Tage und Nächte steigen aus dem Strom“ gehört in jede Paddler-Bibliothek. Vorbei an Bernried mit dem wunderschönen Bernrieder Park rückt das Ziel unserer Paddeltour, der Dampfersteg von Seeshaupt, langsam näher. Auf dieser Schlussetappe ist man weit entfernt vom Trubel der oft bei Starnberg und Possenhofen herrscht. Auch aus Paddlersicht ist der Starnberger See ein absolut lohnendes Ziel. Wer hier mehrere Tage verbringen möchte findet bei Seeshaupt einen schön gelegenen Campingplatz als Basislager.

 

 

Etappe:
Possenhofen-Seeshaupt 19,5 km
Einstieg:
Possenhofen, Seeweg.(gebührenpflichtige Parkplätze).
Übernachten:
Camping Seeshaupt, Tel. 08801 914 68 80, www.camping-seeshaupt.com
Bootsvermietung:
Kanu Bavaria in Münsing, www.kanu-bavaria.de
Bootsvermietung/geführte Touren:
Wilderness Watertours, in Starnberg, Riedener Weg 39, Tel. 08151 77 32 67, www.watertours.de  
Auskunft: 
Touristinfo Starnberg/Ammersee in Starnberg, Hauptstr. 1, Tel. 08151 90 60-0, www.starnbergammersee.de
Sehenswertes:
Buchheim-Museum in Bernried: www.buchheimmuseum.de
Naturschutz:
Ramsar Schutzgebiet, Schutzzonen sind mit Bojen gekennzeichnet.
 

 


5. Tegernsee

 (Oberbayern)


Von drei Seiten eingebettet zwischen gut 1500 Meter hohen Bergen ist der an Wochenenden stark frequentierte See vor allem als Wohnort von Politikern und Geldadel bekannt. Wer unter der Woche und außerhalb der Hauptsaison kommt findet hier auch als Paddler durchaus die Möglichkeit zu einer reizvollen Schnuppertour, speziell im südlichen Seeteil. Von den Parkplätzen am Weißachdamm bei Rottach-Egern sind es nur wenige Meter zum See. Zunächst nach links herum paddelnd passieren wir die für kulinarische Gerichte bekannte Fährhütte 14 und gleich darauf sind wir an der Mündung der Weißach, dem wichtigsten Zufluss des Tegernsees, der im Frühjahr bei Schneeschmelze auf einer kurzen Etappe paddelbar ist. Im kristallklaren Wasser scheinen selbst die Forellen den warmen Sonnentag zu genießen, im Uferbereich blühen die ersten Frühlingsboten und durch die Baumwipfel glitzern die schneebedeckten Gipfel von Wallberg und Setzberg. Wir verlassen den breiten Schwemmkegel der Weißach, die offensichtlich viel Geschiebe in den See spült und fahren die kleine Bucht aus um dann etwas nördlich die flache Ringinsel zu erreichen, die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Weiter in Richtung Bad Wiessee bis zum Ortsteil Abwinkl, der wie eine Halbinsel in den See ragt. Nun überqueren wir den See und haben ein klares Ziel vor Augen, den Hautport Tegernsee mit seinem mächtigen Klosterbau. Zu den kulturellen Höhepunkten des Ortes zählen die barocke Pfarrkirche St.Quirin und das Museum des Malers und Simplizissimus-Karikaturisten Olaf Gulbransson. Auch die Schriftsteller Ludwig Ganghofer und Ludwig Thoma haben am Tegernsee ihre Spuren hinterlassen. Aber der meistbesuchte Platz ist das legendäre Bräustüberl mit Biergarten, einer Verlockung der man sich nur schwer entziehen kann. Nach dieser Einkehr wird man beflügelt vom süffigen Klosterbier und deftiger bayrischer Küche den Rückweg zum Ausgangspunkt antreten.

 

 

Etappe:
Seeumrundung 20 km
Einstieg:
Rottach Egern, Weißbachdamm 33 (Parkplatz vor der Strandhütte Ringsee).
Übernachten:
Camping Wallberg in Weißach, Rainerweg 10, Tel. 08022 53 71, www.campingplatz-wallberg.de
Auskunft:
Tegernsee, Hauptstr. 2, Tel. 08022 927 38 60, www.tegernsee.com
Sehenswertes:
Olaf Gulbransson Museum in Tegernsee, www.olaf-gulbransson-museum.de  
Naturschutz:
zwei Bereiche bei Gmund und Abwinkl sind durch gelbe Tonnen markiert und dürfen nicht betreten werden.
Kanuvermietung:
Marina Tegernsee in Tegernsee, Hauptstr. 39, Tel. 08022 704 88 55, www.marina-tegernsee.de (nur Sit-on-Top-Kajaks und SUP)
 

 

 

6. Der Mondsee

(Salzburger Land)




Der zauberhafte Mondsee liegt als einer der ersten großen Salzkammergut-Seen an der Westautobahn, wenn man von Salzburg kommend in Richtung Wien fährt. Dem milden Klima ist es wohl zu verdanken, dass die Region bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Reste von Pfahlbauten, aber auch Werkzeuge aus Stein und Knochen wurden hier gefunden und unter dem Begriff „Mondseekultur“ erfasst. In den 70er und 80er Jahren wurde die exzessive Verbauung der Seeufer durch den Kauf von Seegrundstücken durch die Landesregierung gestoppt. Diese legten zahlreiche öffentliche Badeplätze an die von Einheimischen und Sommertouristen kostenfrei genutzt werden können. Die zumeist unverbauten Ufer sind auch für Kanufahrer von besonderem Reiz und so bleibt mancher Salzkammergut-Reisende bereits hier am Mondsee hängen. Der Campingplatz Austria Camp bei St. Lorenzen auf einem Schwemmkegel der Griesler Ache ist ein idealer Platz um einige ausgefüllte Tage am Mondsee zu verbringen. Seine ruhige Lage, die optimale Lage am Westufer mit Blick auf den Schafberg, ein gut geführtes Campingplatz-Restaurant und die Nähe zu den Aussichtsbergen Drachenwand und Schafberg sorgen für perfekte Rahmenbedingungen. Wer auf der Zweitagestour ohne Gepäck unterwegs sein möchte paddelt am ersten Tag vom Basislager zum südöstlichen Seeende und kehrt wieder dorthin zurück (Fahrstrecke 13 Km). Am zweiten Tag bleibt dann die kurze Nordschleife zum Ort Mondsee. Diese Etappe ist nur 7 km lang und somit hat man Zeit für die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Mondsee. Der Ort und die Region blicken auf eine reiche Vergangenheit zurück, entsprechend spannend ist ein Besuch der Museen im Ort. Interessant ist auch der Blick vom nahen Schafberg den man zu Fuß oder mit der historischen Schafbergbahn von St.Wolfgang aus erreicht. Von oben sieht der Mondsee wie eine halbmondartige Sichel aus. Ob das mit der Namensgebung des Sees zu tun hat ist allerdings umstritten.  

 

 

Etappe:
Seeumrundung 20 km (1.Etappe 13 km, 2.Etappe 7 km).
Einstieg:
Campingplatz Austria Camp in St. Lorenz
Übernachten:
Austria Camp in St. Lorenz, Achort 60, Tel. +43 (0)6232 29 27, www.austriacamp.at
Auskunft:   
MondSeeLand in Mondsee, Dr-Franz-Müller-Str.3, Tel, +43 (0)6232 22 70, www.mondsee.at
Sehenswertes:
Stiftskirche, Museum Mondesee und Freilichtmuseum Mondesee
Naturschutz:
Anlandeverbot an einer Bachmündung nördlich des Campingplatzes (NSG), Schilfgebiete während der Brutzeit meiden!
Kanuvermietung:
Segelschule Mondsee, Promenade 3, Tel. +43 (0)6232 360 92, www.segelschule-mondsee.at
 

 


7. Attersee

 (Oberösterreich)


Der Attersee ist der größte See der komplett in Österreich liegt. Im Rahmen der Seeumrundung stößt man auf die Spuren vieler Künstler, vor allem aus der Zeit der Sommerfrische. Neben dem bekannten Jugendstilmaler Gustav Klimt, wirkten hier auch der Komponist Gustav Mahler der im Steinacher Ortsteil Seefeld mit der 3.Sinfonie eines seiner Meisterwerke schuf. Auch Künstler wie Friedrich Gulda oder Heimito von Doderer hinterließen am Attersee ihre Spuren. Als Einstieg empfehle ich eine kurze Bergtour von Weißenbach auf den Panoramagipfel Schoberstein (1032m). Hier hat man die perfekte Übersicht über den 20 km langen See der mit seiner smaragdgrünen Farbe die Vorfreude schürt. Am Campingplatz Europacamp in Weißenbach könnte man dann zu einer mehrtägigen Seeumrundung starten. Der erste kulturelle Höhepunkt am Ostufer ist das Komponierhäuschen von Gustav Mahler direkt auf dem Campingplatz in Seefeld (den Schlüssel bekommt man im Hotel Föttinger, dessen schöne Terrasse zu einer Einkehr lockt).Der Weiterweg zum Nordende des Sees wird bestimmt von den spektakulären Rückblicken auf das Höllengebirge und den Badepausen im smaragdgrünen Seewasser. Hinter dem Schloss Kammer in Schörfling und vor dem Ausfluss der Ager sollte man anlanden und das liebevoll gestaltete Gustav-Klimt-Zentrum besuchen. Hier wird man in die Zeit der Sommerfrische zurückversetzt und bekommt Zugang zur heiter versponnenen Welt des stilprägenden Wiener Künstlers. Der Weiterweg führt in Seewalchen an der Jugendstilvilla Paulick und später am Nobelvorort Litzlberg vorbei. Auf dem Weg nach Süden paddelt man nun den höheren Bergen entgegen die mit jedem zurückgelegten Kilometer an Konturen gewinnen. Die Orte Attersee, Nußdorf und schließlich Unterach sind die bekanntesten Orte am Westufer. Unterach ist mein Lieblingsort am See, ein Ort mit dörflichem Charakter, tollen Blick aufs nun direkt gegenüberliegende Höllengebirge und ein schöner Campingplatz an der Mündung der Seeache. Auch Gustav Klimt liebte den Ort. Im Herbst lohnt sich ein Spaziergang zu einem Edelkastanienwald, im Sommer ist der smaragdgrüne See eine einzige Versuchung für Wasserratten. Vorbei am kleinen Ort Burgau geht es schließlich zurück zum Ausgangspunkt in Weißenbach.      

 


Seeumrundung 46 km.
Einstieg:
Europacamp Weißenbach
Auskunft:
Tourismusverband Attersee in Attersee, Nußdorferstr. 15, Tel. +43 (0)7666 77 19, www.attersee.at
Übernachten:
Eurocamp in Weißenbach, Franz-von-Schönthan-Allee 42, Tel. +43 (0)7663 89 05, www.sj-ooe.at/ooe  (Zelte, Hütten, Jugendherberge).
Alternative:
3 Tages-Komfort-Package für Paddler mit Hotelübernachtungen (6.5.-7.7.), www.attersee.at/kajaktage
Sehenswertes:
Klimt Zentrum in Schörfling, www.klimt-am-attersee.at Mahler Komponierhäuschen in Seefeld, Info-Pavillon UNESCO-Welterbe, Unterach.
Kanuvermietung/Shop:
Surfschule Weyregg, Forsthausstr. 4, Tel. +43 (0)664 798 18 55, www.aktivpoint.com
Bike&Boot in Schörfling, Hauptstr. 8/2, Tel. +43 (0)7662 22 02, www.bike-boot-austria.at
 

 


8. Altausseer See

 (Steiermark)



Das Ausseer Land  rund um Bad Aussee ist das Herzstück im steirischen Salzkammergut. Grundlsee, Toplitzsee und Altausseer See sind vergleichsweise kleine Bergseen, aber die Orte und die Region im Schatten des Toten Gebirges besitzen einen unglaublichen Charme. Der von der Eiszeit geformte Altausseer See steht im Schatten der mächtigen Felswand der Trisselwand die 600 Meter senkrecht zum Ufer abfällt. Der See wird von unterirdischen Quellen gespeist und von der Altausseer Traun entwässert. Insbesondere vom Boot aus erlebt man die spektakuläre Szenerie hautnah. Um zum Einstieg der Tour am Ausfluss der Altausseer Traun zu gelangen benützt man am besten einen Bootswagen, da die schmale Zufahrt zum See nur für Anwohner erlaubt ist. Die kurze Tour kann mit Bade- und Picknickpausen am kiesigen Süd-Ostufer oder einer Einkehr (z.B. in der urigen Jausenstation Seewiese am nordöstlichen Seeende) nahezu auf einen ganzen Tag ausgedehnt werden. In der „Seewiese“, dem ehemaligen Jagdhaus der Familie Hohenlohe Schillingfürst, wurden Szenen für den James Bond-Film „Spectre“ gedreht, im Salzbergwerk Altaussee Teile des Films „Monuments Men“ mit George Clooney über die hier eingelagerten Raub-Kunstwerke der Nazis im 2.Weltkrieg. Paddler sind hier selten unterwegs, meist begegnet man historischen Holzplätten oder einem solarbetriebenem Ausflugsschiff. Rund um den See führt auch ein beliebter Wander- und Radweg. Hinter jeder Kurve tun sich neue spektakuläre Aussichten auf den Loser, die Trisselwand oder den fernen Dachsteingletscher auf (ähnlich ergeht es einem auf dem See). Der vom Salzabbau reich gewordene Ort Altaussee besticht durch seine nostalgischen blumengeschmückten Holzhäuser aus der Zeit der Sommerfrische. Zahlreiche Künstler lebten und leben hier, von Arthur Schnitzler bis Klaus Maria Brandauer. Ein Besuch des Salzwelten-Museums von Altaussee verschafft interessante Einblicke in vergangene Zeiten.

 

 

Seeumrundung 6,1 km
Einstieg:
Altaussee, Puchen 42 (gebührenpflichtiger Parkplatz am Scheichlweg, 300 Meter von der Einsetzstelle entfernt.
Auskunft:
Bad Aussee, Ischlerstr. 94, Tel. +43 (0)3622 523 23,  www.ausseerland.salzkammergut.at
Übernachten:
Camping Temel in Altaussee, Puchen 137, Tel. +43 (0)3622 719 68, www.camping-altaussee.com
Sehenswertes:
Narzissenfest am letzten Maiwochenende, Schaubergwerk Salzwelten Altaussee, www.salzwelten.at/de/altaussee/bergwerk
 

 


 


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Autor: Alfons Zaunhuber
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