17.06.2024 | Kanu-Rennsport

Kanu-Rennsport-EM endet mit einem Vize-Titel im Canadier

Aus voller Olympia-Vorbereitung heraus gefahren und doch erfolgreich
Moritz Adam und Nico Pickert sicherten sich den Vize-EM-Titel auf den 1000 Metern.

Eine Silbermedaille bei den Europameisterschaften im ungarischen Szeged ist die Ausbeute für die Deutsche Nationalmannschaft im Kanu-Rennsport – neben der Abwesenheit viele Olympiateilnehmer sowie kurzfristigen krankheitsbedingen Ausfällen war das Kanurennsport-Team Deutschland nur mit einer Rumpftruppe unterwegs. Dennoch gibt es genügend positive Zeichen Richtung Olympia.

Wenn die großen Namen nicht dabei sind, gibt es immer auch die Chance für Jungspunde, das Rampenlicht auf sich zu richten. So gelang das zum Beispiel auch Maike Jakob, die im C1 auf 500 Meter antrat und damit ihren ersten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft im Erwachsenenbereich fuhr. Die 18-jährige Athletin des KC Potsdam verpasste die Medaillenränge beim Debüt knapp und kam letztlich auf Rang fünf ins Ziel.

Eine weitere junge Athletin aus dem gleichen Jahrgang wie Jakob wird dieses Jahr sogar bei Olympia teilnehmen: Hedi Kliemke ist Teil des C2 auf 500 Metern und tritt gemeinsam mit der erfahrenen Lisa Jahn an. Platz sechs war es am Ende für die beiden. Zwar war dieses Resultat schlechter als noch bei den Weltcups, doch im Gegensatz zu den Auftritten vor einem Monat gilt es zu sagen, dass das gesamte deutsche Team die EM aus intensivem Training heraus gefahren ist. Noch vor wenigen Tagen waren die Athletinnen und Athleten im Trainingslager auf der Olympiastrecke von 1972 in Oberschleißheim unterwegs.

Sogar im Renntrimm unterwegs waren dort Moritz Adam und Nico Pickert – die beiden Canadier-Fahrer traten in Oberschleißheim in einem Ausscheid um den C2 bei Olympia an, unterlagen jedoch dem amtierenden Weltmeister Duo bestehend aus Peter Kretschmer und Tim Hecker. Bei der EM schlugen Adam und Pickert aber direkt zurück und gewannen auf den 1000 Metern wie schon bei der WM im Vorjahr Silber. „Wir haben uns zurückgemeldet und wir sind sicher, dass die nächsten vier Jahre noch einiges für uns bereithalten werden.“

Zu mehr Medaillen reichte es nicht mehr, weil zwei elementare Sportler und möglicherweise Medaillen-Garanten nicht antreten konnten. Sebastian Brendel musste kurz vor dem Start der EM krankheitsbedingt absagen, bei Conrad Scheibner trat eine Rückenverletzung auf, die ihn auf 1000 Metern an einem guten Ergebnis hinderte und den Start auf 500 Metern zunichte machte. Bundestrainer Arndt Hanisch zieht daher ein gemischtes Fazit: „Wir waren leider nur mit einem kleinen Teil der Olympia-Mannschaft anwesend und hatten zwei wichtige Athleten, die verletzt ausfielen. Es war auch klar, dass aus dem vollen und harten Training heraus schwierig wird, das war uns auch bewusst. Man sieht an den Ergebnissen aber eben, dass die Weltspitze immer enger zusammenrückt und wenn die anderen Nationen mit ihrer ersten Garde auftreten, müssen wir dann auch mit unserer ersten Garde dagegenhalten, weil es sonst wie gesehen schwierig wird.“

Die Creme de la Creme des Kanu-Rennsports trifft sich in exakt 40 Tagen erneut zum größten Event des Jahres, den Olympischen Spielen in Paris.

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