08. März 2021

Praxis-Check: NRS Weste Ninja

Nichts ist überzeugender als die Praxis. Für die NRS Ninja hat der KANU-SPORT den KC Wickede zum Praxischeck gebeten. Der freizeitsportliche Verein bietet von Wildwasser- über Wanderpaddeln bis hin zu Freestyle ein breites Programm. Kann sich die Ninja bei allen Einsätzen behaupten?

 

Text & Fotos: Stefanie Bank

 

Allroundtalent ohne viel Schnick-Schnack?

Vernünftige Schwimmwesten für den Vereinsgebrauch zu finden, ist gar nicht so leicht. In unserem Fall sollten sie möglichst wandelbar sein, also touring- und wildwassergeeignet, und am besten alle möglichen Körpergrößen abdecken. Zudem wäre ein Einfaches einstellen ohne viel Schnickschnack ideal, so dass auch Neulinge die Schwimmweste problemlos alleine anziehen können. Daher haben wir uns sehr gefreut, als wir über die Kanu Sport die Möglichkeit bekamen, mal eine andere Schwimmweste zu testen
Schaut man sich die NRS Ninja an, so stellt man fest fest, dass sie so eine Schwimmweste ist, die fast alle Bereiche unseres Vereinssports abdeckt. Sie ist für Wildwasser, sowie Touring und Seekajak fahren konzipiert. Sie kommt ohne viel Klim-Bim daher, hat lediglich an jeder Seite zwei Bauchgurte und zwei Schultergurte. Vorne gibt es eine Brusttasche, in der man Sachen wie die Nasenklammer oder einen Müsliriegel unterbringen kann. Zudem gibt es im Brustbereich zwei Einschübe, die als Taschen für die Hände dienen, wenn man gerade mal kein Paddel in der Hand hat.

 

 

Touring

Um die Schwimmweste ausgiebig zu testen, treffe ich mich mit einigen Leuten vom KC Wickede, die die Schwimmweste in den unterschiedlichen Bereichen testen sollen. Zuerst geht es mit Lia auf die Ruhr zum Wanderpaddeln. Es ist ziemlich kalt, einstellige Temperaturen und es schneit leicht. Vielleicht fällt Lia daher auch gleich die Taschen für die Hände in der Front auf. „Da werden die Hände ja sofort warm!“, ruft sie begeistert aus. Und das ist auch kein Wunder, immerhin sind die Taschen mit weichem Neopren gefüttert. Wir paddeln eine Runde die Ruhr abwärts. Lia gefällt gut, dass die Weste nicht besonders aufträgt. Sie bemerke sie gar nicht, ein positiver Aspekt beim Touringpaddeln, wie sie findet. Gleichzeitig wärmt die Weste im Rücken und Bauchbereich. Nach dem Paddeln beim Ausziehen bemerkt sie, dass die Gurtschnallen für ihren Geschmack etwas zu weit hinten sitzen, was das Öffnen etwas erschwert.

   


Freestyle

Am nächsten Tag treffe ich mich mit Paul zum Freestylepaddeln. Er nutzt direkt als erstes die Taschen der Ninja aus und verstaut dort Nasenklammer und Ohrenstöpsel. Dank der vielen kleinen Fächer und Schlaufen findet alles schön geordnet seinen Platz und verrutscht dort nicht. Die Schwimmweste sitzt bei ihm recht tief, so dass er sehr viel Bewegungsfreiheit beim Paddeln hat. Ideale Voraussetzungen zum Spielbootfahren. Vor allem bei „extremeren“ Bewegungen wie beim Loopen bemerkt man die Schwimmweste kaum. Paul ist von der Ninja angetan und hält sie für eine sehr gute Freestyle-Schwimmweste. Als einzige Schwimmweste würde er sie nicht verwenden, da er ansonsten oft im schweren Wildwasser unterwegs ist, was nicht der Einsatzbereich der Ninja ist.

   

Wildwasser

Als Vertreter für unsere Wildwasser-Jugend treffe ich mich als nächstes mit Jannis. Der Fünfzehnjährige ist seit drei Jahren dabei und befindet sich langsam im Übergang zum schwereren Wildwasser. Er verfügt also über genügend Erfahrung, um die Schwimmweste auf Herz und Nieren zu testen, auch wenn bei uns vor der Haustür zu Zeit kein Wildwasser zu finden ist. Ihm gefällt gut, dass man die Schwimmweste sehr leicht und schnell einstellen kann. Da er relativ groß ist, sitzt auch bei ihm die Schwimmweste recht tief, was er aber nur als Vorteil empfindet. „Eine Schwimmweste mit so viel Bewegungsfreiheit hatte ich noch nie an,“ bemerkt er. Auch auf dem Wasser macht die Ninja eine gute Figur – boofen, traversieren Kehrwasser fahren – die Weste macht alle Bewegungsabläufe ohne viel Aufsehen mit. Als einzigen Negativpunkt sieht er an, dass die Ninja etwas steif ist, was teilweise dazu führt, dass es im Rücken etwas drücken kann.

   

Fazit

Die NRS Ninja hält, was sie verspricht. Sie fast so etwas wie die „Eierlegende Wollmilchsau“ unter den Schwimmwesten und deckt einen großen Einsatzbereich im Kanusport ab. Ideal also um als Vereinsmaterial zu dienen oder für alle, die den Kanusport in seiner ganzen Bandbreite nutzen und nicht für jeden Einsatzbereich eine extra Schwimmweste kaufen wollen. Was mich besonders begeistert hat, ist das die Weste einen sehr großen Einsatzbereich hat, was die Körpergröße angeht. Insgesamt haben noch mehr Vereinsmitglieder die Ninja getestet und von einer Größe von 1,50 m bis 1,85 m (schlank) passen alle gut in die gleiche Weste hinein. Ein wirklicher Pluspunkt für den Vereinsgebrauch. Wer also als Verein ein wenig mehr als vielleicht üblich in eine Schwimmweste investieren möchte (ca. 130 €), erhält mit der NRS Ninja ein Topmodell mit großer Einsatzbreite.

 

 

 


Technische Daten NRS Ninja

 

 

Gewicht: 975 g
Außenmaterial: 400-denier Ripstop Nylon
Taschen: 1 Fronttasche (unterteilt)
Gurte: 6
Auftrieb: 50 N
Größen: S/M (Brustumfang 83-101 cm)
L/XL (97-117 cm)
XXL (106-127 cm)
Preis: 129,95 EUR

 Weitere Informationen: www.nrseurope.de

 

 

Tester gesucht!

Für unterschiedliche Produkte suchen wir regelmäßig Kanu-Vereine oder Einzelpaddler, die diese intensiv testen möchte. Was müsst ihr tun? Schreibt uns einfach eine Email an info@wirliebenpaddeln.de, warum ihr der ideale Testkandidat für den DKV seid. Wir setzen uns mit euch in Verbindung und besprechen mit euch die Veröffentlichung.

 

 


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KANU-SPORT 03/2021
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