29.06.2010 | Kanu-Rennsport

Stefan Holtz holt alles aus sich raus

Im vergangenen Jahr wurde Kanute Stefan Holtz mit seinem Partner Robert Nuck Weltmeister im 2er Canadier über 500m. Doch dann wurde diese Distanz aus dem olympischen Programm gestrichen. Der 29-jährige Holtz nahm die Herausforderung an und wechselte auf die 1.000m-Strecke mit dem Ziel, in London 2012 eine Medaille zu gewinnen. Bei der Sporthilfe genießt er dafür mit der Eliteförderung die höchste Förderstufe.
Stafen Holtz (r.) mit Robert Nuck

Im Sommer ist es angenehm für Kanu-Weltmeister Stefan Holtz, wenn er morgens um 7.30 Uhr die erste Trainingseinheit in seinem Canadier auf dem Rheinarm bei Karlsruhe absolviert. Aber auch im Winter bei vertretbaren Minusgraden ist das tägliche Training auf dem Wasser Pflicht; dick angezogen, mit Pudelmütze auf dem Kopf und an dunklen Wintertagen mit Kopfleuchte ausgestattet. Kein Klagen über Widrigkeiten. „Ich habe es mir ja selbst so ausgesucht. Der Leistungssport ist für mich so wichtig wie das Atmen. Wenn Du alles aus dir herausgeholt hast, dann stellt sich die Zufriedenheit ein“, sagt Holtz.

Tagsüber als Heizungsmonteur im Kundendienst auf Achse

Nach der Frühsporteinheit beginnt für Stefan Holtz der Broterwerb. Als Heizungsmonteur ist er täglich fünfeinhalb Stunden im Kundendienst auf Achse. „Nur zu trainieren, fände ich öde. Ich würde nie auf den Beruf verzichten, denn er ist wichtig für die Zeit nach der Karriere“, erklärt Holtz. „Die Arbeit ist nicht nur heizungstechnisch interessant, sondern es kommt auch das Zwischenmenschliche zur Sprache. Manche Kunden kennen mich sogar vom Sport her und sprechen mich darauf an.“

Wenn alles glatt läuft, ist seine Schicht um halb vier beendet und er kann sich seiner zweiten Trainingseinheit widmen: „Wenn aber im dicksten Winter bei einer vierköpfigen Familie die Heizung ausgefallen ist, kann ich sie nicht sitzen lassen. Ich gehe erst, wenn es wieder warm wird.“ Doch an solchen Tagen einfach das Training sausen zu lassen, ist nicht sein Ding: „Entweder hänge ich die Einheit noch dran. Oder, wenn ich mich zu ausgepowert fühle, gehe ich einfach eine Stunde locker joggen.“

Stefan Holtz Portrait - Einzelsicht

Top-Paddel dank Sporthilfe-Eliteförderung

Vor knapp einem Jahr, am 16. August 2009, gewann Holtz mit seinem Partner Robert Nuck die Weltmeisterschaft im 2er Canadier (C2) über 500m. „Das war eine unheimliche Erleichterung, dass das, was wir die ganzen Jahre investiert hatten, endlich mal zurück gekommen ist. Ein einmaliges Gefühl im Team, in dem man sich die ganze Zeit gegenseitig gepusht hat“, erinnert sich Holtz. „Und die darauf folgende Aufnahme in die Eliteförderung der Sporthilfe ist das Beste, was einem Sportler passieren kann. Zum Beispiel habe ich ein Top-Paddel und eine Ski-Langlaufausrüstung für das Wintertraining finanziert bekommen. Das hat sich übrigens voll gelohnt, denn ich war noch nie so früh in so guter Form wie in diesem Jahr.“

1.000m - Eine neue Herausforderung

Doch die Freude über das WM-Gold wird getrübt. Ihre Strecke wird aus dem Olympischen Programm gestrichen. Grund genug, den Leistungssport nach 14 Jahren einfach hinzuschmeißen? „Das wäre das Einfachste gewesen. Aber so einfach wollte ich mich nicht geschlagen geben“, meint Stefan Holtz und kann der neuen Situation auch Positives abgewinnen: „ Es ist ja auch eine neue Herausforderung für Robert und mich, über die 1000m-Distanz zu gehen, um 2012 an den Olympischen Spiel teilnehmen zu können.“

Solange Robert Nuck verletzt ist, versucht sich der Badener im 1er Canadier (C1) über 200m. „Wenn ich bei der Europameisterschaft (2.-4. Juli in Trasona/Spanien, Anm. der Red.) eine Medaille hole, werde ich wahrscheinlich auch bei der Weltmeisterschaft im 1er Canadier starten.“ Der Ausflug in den C1 ist aber nur für 2010 geplant, denn in der kommenden Saison will er sich mit Robert Nuck wieder gegenseitig pushen, um das einmalige Gefühl im Team zu erleben und gemeinsam Kurs auf Olympia 2012 in London zu nehmen.

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Quelle: www.sporthilfe.de

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