16. August 2023

5 Tipps für mehr Umweltbewusstsein beim Camping

Grundsund, Westküste, Schweden Infos zur Reise: www.wasserfest.net

Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist eine Lebenseinstellung. Der bewusst achtsame Umgang mit natürlichen Ressourcen, zuhause ebenso wie auch auf Reisen, kann langfristig eine Erholung der Umwelt bewirken. Mit der richtigen Einstellung kann Camping eine der umweltfreundlichsten Urlaubsformen sein.

1. Mehrweg statt Einweg - der beste Müll ist der, der nicht anfällt

Einmal benutzt und schon für die Tonne: Plastik in Form von Einwegprodukten ist mit gutem Recht in Verruf geraten. Grund genug auch im Paddeurlaub auf unnötigen Müll zu verzichten. Nicht nur Plastikteller und Strohhalme lassen sich durch nachhaltige Alternativen ersetzen.

  • Kaffee auf der Paddeltour im Thermobecher
  • Picknick To-Go aus eigenen (Edelstahl-)Dosen
  • Trinkflaschen für unterwegs und nach Refill Stationen Ausschau halten (Online oder App)
  • (Bahn-)tickets digital aufs Handy
  • Stoffbeutel statt Plastiktüte
  • Wachstuch statt Alu- oder Frischhaltefolie
  • feste Seife statt Duschgel und Shampoo
  • Akkus statt Batterien
  • Stofftücher statt Küchenpapier uvw.

Das schont nicht nur langfristig die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Auch bei Technikgeräten gibt es mittlerweile eine Vielzahl von umweltfreundlichen Produkten. Die ökologischste Verpackung nützt jedoch nichts, wenn der Abfall am Ende nicht richtig entsorgt wird.
Grundsätzlich: Verlasse den Platz so, wie du ihn vorgefunden hast.

 

2. Outdoor abseits der Parzelle?

Grundsätzlich gilt in Deutschland: Übernachten im Freien (Vorgaben beachten!) eingeschränkt möglich, Camping nur auf Campingplätzen. Die genaue Gesetzeslage ist selbst in Deutschland recht unübersichtlich, da die Regeln im Detail überwiegend von den einzelnen Bundesländern erlassen werden. Du solltest dich deshalb auf jeden Fall vorab über die speziellen Regeln in der Region informieren.
„Übernachten“ kann bedeuten: In Deutschland dürfen Camper zur "Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit" am Straßenrand in ihrem Reisemobil übernachten, sofern längeres Parken nicht verboten ist. Auch das Biwakieren ohne Zelt in der freien Natur ist grundsätzlich gestattet. (Ganz wichtig: sich über Schutzgebiete informieren, einige Regionen verbieten auch das Lagern, auch prüfen ob der Wald Privateigentum ist) Offizielle Biwak- und Trekkingplätze sind hier die beste Option.

 

3. Ist Feuer machen im Freien erlaubt?

Eine Paddelpause mit einem Würstchen vom Grill unterwegs? Die Regeln zum Feuer legen die einzelnen Bundesländer fest. Generell gilt folgende Regel: Wo ein Feuer nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist es verboten. Verboten sind offene Feuer beispielsweise im Wald, in Parks, am Strand etc. Beachte ebenfalls, dass in vielen Naturschutzgebieten Feuer jeglicher Art strikt verboten sind, um die Gefahr von Waldbränden und Umweltschäden zu vermeiden. Dazu zählen auch vermeintlich kleinere Flammen. Damit fallen auch viele Seen weg, die sich oft in Naturschutzgebieten befinden. Hier darf, wenn überhaupt, nur an ausgewiesenen Feuerstellen oder Grillplätzen ein Feuer gemacht werden.
Die Strafen für das widerrechtliche Entzünden von Feuern sind hoch. In Nationalparks können bis zu 2.500 Euro fällig werden, im Wald sogar bis zu 5.000 Euro.

 

4. Pilze und Beeren sammeln: Nur für den Eigenbedarf

Kein Problem in Deutschland ist das Sammeln von Früchten, Beeren, Nüssen, Pilzen oder Kräutern, um die Campingküche zu verfeinern. Bedingung dafür: Die Menge soll sich am Eigenbedarf orientieren. Solange du nicht säckeweise Beeren mit ins Camp schleppst, gibt es also nichts zu beanstanden. Streng verboten ist das Jagen und Fangen von Wildtieren wie Kaninchen, da man in Deutschland dazu einen Jagdschein benötigt.

 

5. Nachhaltiger Campingplatz

Immer mehr Camingplatzbetreiber richten ihr Angebot an nachhaltigen Prinzipien aus. Dazu gehört:  

  • Regionale Produkte in Gastronomie, Baumaterialien oder bei Handwerkern
  • Barrierefreiheit: Lösung für Aktivitäts- und Mobilitätseinschränkungen, „Tourismus für Alle“
  • Sanfte Mobilität: E-Bikes, Bahnhof-Shuttle etc.
  • Reduktion des Ressourcenverbrauchs
  • Reduzierung der Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden sowie von Lärmemissionen und Abfall
  • Bildungs-, Seminar- und Freizeitangebote: z.B. Umweltbildung für Kinder- und Jugendliche, Zusammenarbeit mit Sportvereinen

Die Seite www.ecocamps.de zeich­net zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe Camping­plätze aus, die sich mit Umwelt­engage­ment her­vor­heben. Doch auch kleine Plätze ohne Zertifizierung können eine gute Wahl sein.

 

 

Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 07/2021:

KANU-SPORT 07/2021
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