Gut gekleidet ist die halbe Miete bei kalten Temperaturen.
Gut gekleidet ist die halbe Miete bei kalten Temperaturen.
Von Christian Zicke, Werne (Outdoordirekt)
Für mich ist das ganz klar noch ein Temperaturbereich, in dem ich einen Trockenanzug im Wildwasser trage. Bei 10 Grad ein mittleres Merino-Shirt unten drunter und eine leichte Merino-Hose. Bei 15 Grad kann man, ist man nicht so ein Weichei wie ich, auch bereits über eine Neoprenhose und eine wirklich dichte Trockenjacke nachdenken. Wenn der Tag lang wird, will man in keinem Fall, dass das kalte Flusswasser über den undichten Kragen bis in den Schritt schwappt.
Bei diesen Temperaturen kommt es schnell zu einer Situation, in der das Wasser annähernd so warm sein kann wie die Luft. Hier kann man unter Umständen vom Trockenanzug zur Kombination aus Semi-Trockenjacke und Neoprenanzug/Hose switchen. Allerdings nur, wenn das Ufer nah und nicht zu erwarten ist, dass man lange Zeit im Wasser verbringt. Auf einem skandinavischen See bei zehn Grad und Wind würde ich nicht auf den Trocki verzichten. Auf der Ruhr bei Essen bei dreizehn Grad allerdings schon. Falls ich mich für den Trockenanzug entscheiden sollte, würde ich auf eine dünne Kunstfaser-Hose und ein dünnes Merino/Kunstfaser-Shirt setzen. Bei der Kombi Neoprenhose/Trockenjacke würde ich mindestens eine Semi-Trockenjacke (mit geschlossenem Neopren-Kragen) und eine langen Neoprenhose tragen. Wer schnell schwitzt, sollte über den Einsatz von „kühlender“ Kunstfaser-Oberbekleidung nachdenken. So bleibt man dank Trockenjacke bei einer Kenterung so gut wie trocken, sollte der Tag aber einen komplett trockenen Verlauf nehmen, wird es dank kühlender Unterschicht nicht allzu warm.
Bei gut zehn Grad Wassertemperatur liegt die Lebenserwartung im Trockenanzug bereits bei gut sechs Stunden, im Neoprenanzug bereits bei über zwei Stunden.
Nadja und Christian können zusammen nicht nur auf unzählige Stunden Erfahrung im Wildwasser- und Seekajak zurückgreifen, sie sind seit 1998 auch regelmäßig mit Kanuschülern unterwegs. Von Anfang an zählten für beide der Spaß und die Freude am Vermitteln des Kajaksports ebenso wie die professionellen Lehrinhalte und das didaktisch immer weiter optimierte Schulungskonzept. Durch die viele Erfahrung fällt es den beiden leicht, Kanuschüler-orientiert ihr Wissen zu vermitteln oder bereits vorhandene Fehler auf Anhieb zu erkennen und diese durch gezieltes Üben auszumerzen.
Das kleine Team ausgewählter Kanulehrer, das Christian und Nadja bei den Kursen und Reisen unterstützt, besteht aus professionellen Sportlern und Expeditionisten. Doch das allein macht keinen guten Lehrer aus. Deshalb durchlaufen unsere Kanulehrer eine intensive Ausbildung bei uns im Betrieb. Außerdem muss jeder Kanulehrer sein didaktisches Geschick in einer oder mehreren Hospitationen unter Beweis stellen, bevor er bei uns schult.
Weil das Lernen in lockerer Atmosphäre und in kleinen Gruppen das Allerwichtigste ist, wird das Verhältnis von Kanulehrer zu Schüler dem jeweiligen Kursgebiet angepasst, es ist aber nie höher als 1:6. So setzt Outdoordirekt hohe Standards in den Bereichen "Sicherheit" und "Lern-Intensität".
Weitere Infos und Kursangebote auf www.outdoordirekt.de
KANU-SPORT 11/2020 |