Es ist das Masterprojekt von Kai Eggemann und Michael Meyer-Coors am Fibre Institut der Uni Bremen: Das Paddelfahrrad. Sozusagen die Symbiose eines Dreirades mit einem Paddelergometer, das mittels ganz gewöhnlichen Paddelschlägen auf der Straße gefahren werden kann. Natürlich verfügt das Paddelfahrrad auch über eine Lenkung und erreicht mühelos Geschwindigkeiten über 20 km/h.
Das Projekt besteht inzwischen seit einem Jahr von der Idee
bis zur Fertigstellung. Es wurden über 1.500 Stunden daran
gearbeitet. Das Paddelfahrrad wird über ein Seilmechanismus
angetrieben. Das Seil, welches am Paddelschaft befestigt ist,
treibt die Seilrollen unter dem Sitz an. Die Seilrollen sitzen
auf einer Welle, die über eine Kette das Hinterrad antreibt.
Die Schaltung ist stufenlos. Man kann dabei im kleinsten Gang
relativ einfach Brücken hochfahren und im größten Gang
Geschwindigkeiten von über 30 km/h erreichen. Das Fahrrad ist
hinten gefedert um den Fahrkomfort zu verbessern. Gesteuert
wird wie im Rennkajak mit einem Knüppelsteuer. Gebremst wird an
den Seiten des Stemmbretts über zwei Bremspedale. Der große
Vorteil des Paddelfahrrads ist, dass man auch paddeln kann,
falls Gewässer zugefroren oder einfach nicht in der Nähe
sind.
"Wir freuen uns, dass sich unser Video auf KanuTube schon so
viele Leute angesehen haben" meinte Kai Eggemann. "Auf Facebook
haben wir dafür bereits sehr viel Zuspruch bekommen." Auf
Facebook haben die verschiedenen Videos in den ersten 36
Stunden schon mehr als 16.000 Leute gesehen.
Mit Kai Eggemann und Michael Meyer-Coors haben sich ein
Kanu-Rennsportler vom VKB Bremen und Studienkollege
zusammengefunden, die Hobby und Studium miteinander verbinden
wollten. Inzwischen sind bei dem aus Bramsche stammenden Kai
Eggemann sogar erste Bestellungen (mit einem gewissen
Augenzwinkern) eingegangen. "Wer Lust hat kann gerne am Vkb
Bremen vorbeikommen und sich das Fahrrad anschauen", so
Eggemann. Dennoch wollen die beiden Studenten noch ein wenig am
Finetuning des Paddelfahrrades arbeiten. "Wir sind mit dem
Ergebnis mehr als zufrieden, dennoch müssen wir das Seil noch
ein wenig anders befestigen, damit es nicht mehr so
knarzt."
Die Bewertung steht noch aus. Das Kolloquium innerhalb des
Studiums der beiden Studenten findet Mitte Dezember statt. Der
Betreuer (Patrick Schiebel) war aber schon begeistert. Ein
Paddelkollege aus dem Vkb meinte, dass das Paddelfahrrad sich
„beim Fahren besser anfühlt, als jedes Ergometer“.
"Bis jetzt habe ich nur positive Rückmeldung erhalten", sagt Eggemann, aber ob das Paddelfahrrad ein Prototyp bleibt oder womöglich mehrfach produziert wird, liegt für die beiden Bremer aber noch in der Zukunft. Derzeit stehen erst einmal einige Ausflüge trockenen Fußes an, um das Handling und die Langlebigkeit des "Velo Pagaiare".
Aufgrund der großen Nachfrage überlegt sich das Team, ob das Paddelfahrrad in irgendeiner Form vertrieben werden kann. Bei Interesse kann man gerne mit Kai Eggemann in Kontakt treten. E-Mail Kontakt mit dem Team aufnehmen.