02.05.2023 | Service für Vereine

Die DOSB Vereins-App im Praxis-Check

Interview mit dem Präsidenten des Landes-Kanu-Verbandes Bremen Norbert Köhler
Die Kanu-App des LKV Bremen

Wie gut funktioniert die Vereins-App des DOSB in der Praxis? Um diese Frage zu beantworten, führte die Redaktion ein Interview mit dem Präsidenten des Landes-Kanu-Verbandes Bremen Norbert Köhler, der die App seit einiger Zeit im Einsatz hat.

Der DOSB stellt seit ca. sieben Jahren unter seiner Marke Sportdeutschland eine App zur Verfügung, die Vereine mit dem DOSB zusammen aufbauen und anpassen können. Am Ende kann man diese App komplett für sich selbst nutzen. Die Teilnahmefrist wurde vor einiger Zeit bis zum 31. Dezember 2023 verlängert, sodass Kanu-Vereine oder Landesverbände bei Interesse dieses Jahr noch einsteigen können. Die Entwicklungskosten übernimmt der DOSB – die Nutzung im laufenden Betrieb kostet nach der Fertigstellung im kleinsten Paket 44,80 Euro zzgl. MwSt. pro Monat. Damit verbunden sind aber zahlreiche Vorteile, die Norbert Köhler, Präsident des Landes-Kanu-Verbandes Bremen, aus der eigenen Anwendung bestens kennt.

Hallo Norbert, in Bremen nutzt ihr die App bereits seit drei Jahren. Der tägliche Einsatz zeigt, dass ihr damit zufrieden seid. Wie sind Eure Erfahrungen bis dato?
Norbert Köhler: Wir haben die App seit dem 10.7.2020 live. Vorher gab es natürlich noch eine Entwicklungsphase. Da aber Vieles durch den DOSB beziehungsweise durch die beauftragte Firma vmapit programmiert war, kann man das nicht mit einer normalen App vergleichen.

Ich hatte am Anfang mit dem Gedanken gespielt, die App auch als Vereins-App zu nutzen, habe dann aber davon Abstand genommen, da sie als Vereins-App für einen kleineren Kanu-Verein zu teuer ist. Für den Landesverband stellte es sich anders dar, weil wir die App sowohl für den Landesverband verwenden, als auch für Vereine, die sich beteiligen wollen. 

Wir haben in Bremen 33, davon beteiligen sich zehn Vereine aktiv mit. Es sind natürlich tendenziell die größeren Vereine, aber mit ca. einem Drittel Beteiligung kann man schon zufrieden sein.
 
Die App ist vom technischen Aufwand her relativ gut pflegbar. Ein paar Vorkenntnisse im Bereich IT sind nützlich, aber nicht zwingend nötig. vmapit stellt die Software zur Verfügung. An uns lag es, sie mit Leben zu füllen. Man war immer sehr hilfsbereit und schnell bei Fragen und Problemlösungen. 


Wo siehst Du die großen Vorteile in diesem Service und in welchen Bereichen kommt sie bei Euch zum Einsatz?
Norbert Köhler: Zunächst möchte ich einige Beispiele nennen: Wir bilden zum Beispiel die Vereins- und Trainingszeiten ab. Wir haben Fotogalerien und ein schwarzes Brett für Verkaufsangebote, die man selbst ergänzen kann und wir haben Zugriff auf die Webseite der beteiligten Vereine.  Sehr nützlich ist die Möglichkeit über die App auch die Mitgliedschaft im Verein zu beantragen

Es gibt zwei Grundideen der App: Erstens ist sie die die Verlängerung der Homepage. Wenn  auf der Homepage der Vereine etwas Neues eingestellt wird, gibt es Möglichkeiten dies direkt in die App zu spiegeln und somit an die Nutzer zu geben. Das sind sogenannte Feeds, die von der Homepage in die App gehen und per Push-Nachrichten aufs Handy der Nutzer kommen. Das ist die interessanteste Technik der ganzen App. Auch die Meldungen der DKV-Homepage und „wir lieben Kanu“ kann ich so weitergeben. Das machen wir auch für die Homepage des LKV Bremen und Niedersachsen. 

Als wir am Jahresanfang erfuhren, dass das DKV-Sportprogramm nicht mehr in gedruckter Ausführung vorliegt, haben wir den Zugriff kurzerhand in die App eingebaut. Das hat uns ca ½ Stunde Arbeit gekostet, ging also verhältnismäßig einfach.

Der zweite Bestandteil, den ich absolut wichtig finde, ihn aber mehr auf Vereinsebene nutze, ist der Chatbereich. Damit haben wir eine sinnvolle und sichere Alternative zu WhatsApp. Der Chat wird sehr gerne benutzt. Man ist eben nicht in den Fängen von Facebook. 


War es schwer die App aufzubauen? Was waren die größten Hürden?
Norbert Köhler: Die größte Hürde gab es in der Planung. Wir mussten uns die Frage beantworten, was wir mit dieser App vorhaben. Danach galt es herauszufinden, wie der Leistungsumfang der App genau ist. Es ging also darum diese App als Kommunikationskanal aufzubauen, die Schnittstellen und Inhalte einzupflegen. Mit dem Design hatten wir, Gott sei Dank, nichts zu tun. Das hat vmapit geregelt. Mein Job waren die Inhalte des Landesverbandes und der Vereine einzupflegen. Das war zwar schon hin und wieder technisch, aber es macht mir Spaß, solche Dinge zu lösen.


Du bist selbst einer erfahrener ITler, daher überrascht es nicht, dass die App in Bremen eine Erfolgsgeschichte ist. Schaffen das aber auch Vereine, die vielleicht nicht so technikaffin sind, sich aber einen solchen Kommunikationsweg dennoch wünschen?
Norbert Köhler: Wie gesagt, ich hatte mal darüber nachgedacht, dass für den Verein zu machen. Ich bin aber aufgrund der monatlichen Kosten von knapp 50 Euro davon abgegangen und habe mir gesagt, dass es viel mehr für den Landesverband Sinn machen würde. Dadurch könnte man den einzelnen Vereinen auch die Plattform bieten, um sich dort zu präsentieren. Als Öffentlichkeitsarbeit für den Verband finde ich das sehr sinnvoll. Rein technisch werden es Viele umsetzen können, aber man muss kommunikationsfreudig sein, um dort oder über einen Feed von der eigenen Homepage neue Inhalte einzupflegen. Erst durch solche Aktivitäten kommt die App auch zum Leben.  


Was muss man noch zu den Feinheiten dieser App wissen?
Norbert Köhler:  Die App kann zum Beispiel auch Videokonferenzen durchführen. Man kann auch Termine miteinander abstimmen lassen oder Umfragen starten. Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, wie die Erfassung von Übungsleiter-Stunden, aber das haben wir nicht implementiert. Sehr schön ist, dass die App ständig weiterentwickelt wird. Man muss sich also um das Erscheinungsbild und Sicherheitsupdates gar nicht kümmern. 
Wir hatten übrigens. am Anfang des Jahres den 1.000 Download. Da kann man schon ein wenig stolz drauf sein. 


Alle Informationen zu App unter: 


Die Bremer Kanu-App im AppStore und auf GooglePlay

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Das Interview führte Oliver Strubel

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