13. März 2021

Digitale Ökoschulung - Teilnehmer im Kurzinterview

Foto: Klaus Häcker

Die Akademie des Kanusports bietet im Jahr 2021 die digitale Ökoschulung mit aktualisierten Inhalten bis zum Ende des Kanusportjahres auf der Lernplattform moodle an. Welche Erfahrungen haben die Paddler mir der digitalen Lernform? Vier Teilnehmer berichten im Kurzinterview von ihren Erfahrungen.

Von Petra Schellhorn, Referentin Umwelt und Gewässer

 

Die Ökoschulung umfasst drei Teile:

 

  • Selbständige Erarbeitung der Lerninhalte
  • Abschluss-Test (online) über die Lerninhalate
  • Anfertigung eines Praxisberichtes über eine Gewässerbefahrung aus ökologischer Sicht

Für die Absolvierung der insgesamt 6 Lerneinheiten à 45 Minuten ist ein Zeitraum von drei Monaten vorgesehen. Die Teilnehmer:innen können bei freier Zeiteinteilung die Lernmaterialien individuell und ortsunabhängig durcharbeiten und den Abschlusstest absolvieren. Die eigenständige Durchführung einer Ausfahrt im Kanu wird durch die Praxisarbeit dokumentiert.

 

Weitere Informationen

•    Fachliche Betreuung: DKV-Ressortleiterin Umwelt und Gewässer, Petra Schellhorn
•    Anmeldung und Verwaltung: DKV-Akademie des Kanusports
•    Teilnahme: zwischen März und Oktober jederzeit möglich
•    Anmeldebeginn: ab 01.03.2021, spätester Anmeldeschluss: 01.10.2021
•    Information und Anmeldung: www.kanu.de
•    E-Mail: akademie@kanu.de
 


 

Teilnehmer der Ökoschulung im Kurzinterview

 

Klaus Häcker

KANU-SPORT: Was war Deine Motivation, an der Online-Ökoschulung teilzunehmen?
Klaus Häcker: Nachdem ich schon seit meiner Jugend Miglied beim NABU bin und wir als Familie unser Hobby Paddeln nicht als reinen Sport betrachten, sondern auch als Erleben der Natur, beschlossen wir, nun endlich an einer DKV-Ökoschulung teilzunehmen. Meine Frau und ich waren beim nahegelgenen Kanuclub für einen Wochenendtermin angemeldet, als die Pandemie den Lockdown forderte. Bei meiner Suche nach Alternativen stieß ich auf der Seite des DKV schließlich auf das Online-Angebot.
KANU-SPORT: Was hat Dir an der digitalen Ökoschulung besonders gut gefallen?
Klaus Häcker: Ich fand die Ausarbeitung ausgesprochen gelungen. Selbst das Tempo bestimmen zu können, zu vertiefen, wo ich Themen besonders interessant fand, alle Themenbereiche zu bearbeiten, angefangen von Still- und Fließgewässern bis hin zum Ökosystem Meer, die Tier und Pflanzenwelt, die Auswirkungen des Paddelsports darauf und einige weiterführende Links, entsprachen meinen Vorstellungen. Außerdem motivierte mich die Aufgabenstellung für die Praxisarbeit besonders. Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, wie man eine Praxisarbeit in einem Online-Kurs umsetzen will. Diese Praxisarbeit und die Inhalte des theoretischen Teils im Hinterkopf  ließen mich mehrfach ans Hausgewässer "wandern", um die Theorie in der Praxis zu erkunden. Der krönenede Abschluss war dann eine bewusst erlebte Paddeltour auf dem Hausgewässer mit meinem Sohn.
KANU-SPORT: Welches Gewässer hast Du in der Praxisarbeit beschrieben, und warum gerade dieses?
Klaus Häcker: In meiner Praxisarbeit habe ich mich für das Gewässer entschieden, welches direkt vor der Haustür liegt- den Neckar. Auch in der Nähe gibt es viel zu entdecken, diesem Gedanken wollte ich in meiner Praxisarbeit Rechnung tragen. Ausschlaggebend war, dass ich ohne großen Aufwand und ohne lange Strecken mit dem PKW zurücklegen zu müssen, während des Lehrgangs immer wieder dorthin gehen, beobachten, fotografieren und paddeln konnte.
KANU-SPORT: Gib uns Dein persönliches Fazit über die digitale Form der Ökoschulung.
Klaus Häcker: Die digitale Form der Ökoschulung ist eine der wenigen positiven Seiten der Pandemie. Man fragt sich, warum wir solche Ideen nicht schon früher umgesetzt haben. Für mich gehört meine Teilnahme an der Ökoschulung zu den „Paddelhighlights“ des Jahres 2020. Danke, dass ihr diese Idee umgesetzt habt - gerne mehr davon.

 


Grit Hagemann

KANU-SPORT: Was war Deine Motivation, an der Online-Ökoschulung teilzunehmen?
Grit Hagemann: Motiviert hat mich meine eigene Tätigkeit bei der Durchführung des Ökokurses vom Sächsischen Kanuverband. Wir wollten unser Wissen und das Profil des Kurses abgleichen, um eventuell Nachbesserungen vornehmen zu können.
KANU-SPORT: Was hat Dir an der digitalen Ökoschulung besonders gut gefallen?
Grit Hagemann: Die Schulung ist gut aufgebaut und auch anspruchsvoll. Man kann die verschiedenen Teile nach Wunschreihenfolge und Zeitbudget abarbeiten. Man hat Ruhe, die Beiträge zu lesen und kann sich noch weiterführend informieren, wenn man Interesse hat. Es muss auch nicht in einem Zug abgearbeitet werden, man hat Zeit für mehrere Anläufe, und auch bei der Prüfung hat man drei Versuche.
KANU-SPORT: Welches Gewässer hast Du in der Praxisarbeit beschrieben, und warum gerade dieses?
Grit Hagemann: Ich habe mich für den Floßgraben Markkleeberg entschieden. Das Thema des Ökokurses ist ja das Spannungsfeld zwischen Natur- und Gewässerschutz und dem immer stärkeren Nutzungsdruck durch Paddler. Die Leipziger und ihre Gäste regen sich gerne auf über die vermeintliche Posse um den Eisvogel, auch sind die "richtigen Paddler" not amused über den manchmal extremen Bootsverkehr durch Verleihboote und Gelegenheitspaddler. Hier ist gut zu beobachten, wie die Bewerbung von Hobbys und Freizeitmöglichkeiten aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus ganz schnell die Basis zerstören kann, von der die Branche eigentlich leben will.  
KANU-SPORT: Gib uns Dein persönliches Fazit über die digitale Form der Ökoschulung.
Grit Hagemann: Es bleibt nicht nur das Zertifikat, sondern auch ein nicht zu verachtender Wissenszuwachs, den man zudem als Download auf seinem Computer bunkern kann. Mancher lernt sowieso lieber auf diese Weise. Die Vor-Ort-Veranstaltung ist halt die geselligere Variante und die Möglichkeit zum inhaltlichen Austausch nicht zu verachten.

 


Peter Leidinger

KANU-SPORT: Was war Deine Motivation, an der Online-Ökoschulung teilzunehmen?
Peter Leidinger: Als begeisterter Wildwasserpaddler und gleichzeitiger Sportlehrer kommt bei mir dem Themenfeld Ökologische Bildung eine besondere Bedeutung zu. Beim Paddeln können wir sehr leicht und gut Ökologisches Handeln lehren und vorleben.
KANU-SPORT: Was hat Dir an der digitalen Ökoschulung besonders gut gefallen?
Peter Leidinger: Das Arbeiten in digitaler Form bot sich hier sehr gut an. Gerade theoretische Inhalte können ganz prima von zu Hause aus studiert werden.
KANU-SPORT: Welches Gewässer hast Du in der Praxisarbeit beschrieben, und warum gerade dieses?
Peter Leidinger: Ich habe mich dazu entschieden, die Wieslauter im Bereich „Dahner Felsenland“ zu beschreiben. Man kann auch nirgendwo das Spannungsfeld „Naturnutz vs Naturschutz“ so gut beleuchten wie hier. Speziell geht es darum, ob Gewässersprerrungen der einzig richtige Weg ist, um die Natur zu schützen oder ob es auch andere mögliche Wege gibt. Paddler und Angler schreiten hier als Vorbild voran, arbeiten zusammen und engagieren sich gemeinsam für das Wohl des Gewässers. Am jährlichen Putztag sammeln PaddlerInnen den Müll aus der Flussmitte, während die Angler die Ufer bereinigen – ein echter generationenübergreifender Ökotag.
KANU-SPORT: Gib uns Dein persönliches Fazit über die digitale Form der Ökoschulung.
Peter Leidinger: Insgesamt fand ich die digitale Ökoschulung sehr gelungen. Hier wurde die große didaktische Herausforderung unserer Zeit gemeistert: Themenvielfalt und Praxisbezug – trotz Abstand und Theoriedichte. Bitte macht so weiter!

 


Axel Jüngling

KANU-SPORT: Was war Deine Motivation, an der Online-Ökoschulung teilzunehmen?
Axel Jüngling: Da ich in unserem Verein (Schleißheimer Paddelclub) die SUP-Sparte vertrete und auch voranbringen möchte, hatte ich mich entschlossen mich in Richtung SUP weiterzubilden. Gerade im SUP-Sport, als stetig wachsender Bereich im Paddelsport, besteht immer stärker die Notwendigkeit die Sportler in ökologischer Hinsicht besser auszubilden und Verständnis für ökologische Aspekte zu wecken.
KANU-SPORT: Was hat Dir an der digitalen Ökoschulung besonders gut gefallen?
Axel Jüngling: Die Schulung ist sehr gut konzipiert und strukturiert aufgebaut. Man hat immer einen „roten Faden“ zum jeweiligen Thema, an dem man sich sehr gut orientieren kann. Auch kann man die Themen beliebig oft betrachten und so einige Themen gesondert vertiefen. Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Punkt ist auch die Tatsache, dass die Onlinenutzung es ermöglicht von jedem beliebigen Ort aus zu jeder beliebigen Zeit an der Schulung teilzunehmen. Dies erhöht die Teilnahmemotivation erheblich.
KANU-SPORT: Welches Gewässer hast Du in der Praxisarbeit beschrieben, und warum gerade dieses?
Axel Jüngling: Es handelt sich um die Olympiaregattaanlage in Oberschleißheim. Die Anlage ist das Heimatgewässer unseres Paddelclubs. Hier kommen mehrere attraktive Bedingungen zusammen, die dieses Gewässer mindestens in der Bundesrepublik einzigartig machen. Bei der Anlage handelt es sich um eine künstlich angelegte Sportstätte in einem natürlichen Umfeld. Die geometrischen Formen des ca. 2,5 km langen, rechteckigen Troges fügen sich harmonisch in die Landschaft des Dachauer Mooses ein, bleiben aber von der Umgebung deutlich abgesetzt.
KANU-SPORT: Gib uns Dein persönliches Fazit über die digitale Form der Ökoschulung.
Axel Jüngling: Bei dieser Form der Informationsvermittlung handelt es sich aus meiner Sicht um ein leicht zugängliches Medium, das geänderten Medien- und Informationsverhalten Rechnung trägt. Umso mehr muss man auch darauf achten den Inhalt regelmäßig auf Aktualität zu überprüfen. Ich würde mir mehr solcher Formate wünschen.

 


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KANU-SPORT 03/2021
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