Bernd Bolder ist Trainer der Kanuten Emscher Lippe in Datteln und bei TOW Wind und Wassersport auf Rügen. Er ist Inhaber der Trainer C- und B-Lizenz Drachenboot sowie der DOSB-Kompetenzlizenz. Im Ehrenamt führt er Trainings für Drachenbootmannschaften durch und organisiert Wochenendlehrgänge und Sport-Freizeiten. Beruflich ist er dem Wassersport ebenfalls eng verbunden.
KANU-SPORT: Was sind deine Aufgaben als Trainer und was machst du sonst noch im Ehrenamt?
Bernd Bolder: Ich trainiere unterschiedliche Gruppen im Verein wie Jugendliche, Breitensportler, Anfänger und Betriebssportgruppen. Vor einiger Zeit habe ich in Mecklenburg-Vorpommern ein Jugendcamp mit der LKV-Kanujugend veranstaltet und wir haben eine Wasserführung unternommen. Dabei ging es nicht nur um das Paddeln selber, sondern auch um das „Erlebnis Wasser“ mit all seinen Pflanzen und Tieren.
Einen Großteil meiner Trainertätigkeit nehmen die Pink Paddler in Anspruch. Hier geht es vor allem darum, Vertrauen zwischen Betroffenen und Trainer aufzubauen. Ich muss aber auch darauf achten, dass sich keiner der Teilnehmenden überanstrengt und sich dadurch schadet.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass man als Trainer auch Kritik einstecken können muss, seitens der Sportler und auch von Außenstehenden.
KANU-SPORT: Erledigst du all diese Aufgaben alleine oder hast du Hilfe dabei?
Bernd Bolder: Meine Frau hilft mir bei allem. Sie ist gleichzeitig mein größter Kritiker, aber auch bester Freund. Außerdem gibt es bei den KEL Datteln noch viele andere ehrenamtlich Tätige und auch meine Mannschaft hilft mit.
KANU-SPORT: Könntest du noch mehr ehrenamtliche Unterstützung gebrauchen?
Bernd Bolder: Mehr geht immer. Gerade die rechtlichen Vorschriften sind oft undurchsichtig und hinderlich. Kaum willst Du etwas Gutes tun, kommt die Bürokratie und Du stehst mit einem Bein im Gefängnis.
KANU-SPORT: Wie finde ihr neue Ehrenamtler?
Bernd Bolder: Die KEL sind ein toller Verein und jeder packt mit an. Wir hatten daher noch nie Probleme, Helfer zu finden. Allerdings weiß ich, dass das in anderen Vereinen manchmal ganz anders aussieht.
KANU-SPORT: Welche Hilfe durch andere Stellen wünscht du dir?
Bernd Bolder: Der DKV sollte mehr auf seine Vorteile hinweisen, z.B. das Lizenzsystem und die Fortbildungsmöglichkeiten. Das würde nicht nur dem DKV helfen, sondern auch den LKV und den Vereinen. Wer weiß denn schon, wofür der EPP im Ausland gut ist oder die Teilnahme an einer Sicherheits- oder Ökoschulung? Vielen Leuten sind diese Vorteile gar nicht bewusst.
Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat eine Broschüre veröffentlicht zum Thema Vereinsgründung, Mitgliedschaft im LSB und übergeordneten Sportverbänden, Zugang zu Fördertöpfen usw. Es wäre wünschenswert, wenn andere Bundesländer bei der Bewältigung der Hürden durch die Behörden auch Hilfestellungen geben würden. So ein Leitfaden, an dem man sich entlang hangeln kann, ist eine einfache und gute Idee.
KANU-SPORT: Was musst Du tun, um für Deine Aufgaben immer auf dem neuesten Stand zu sein?
Bernd Bolder: Ich nehme regelmäßig an Fortbildungen teil. Allerdings mache ich das nicht nur, um meine Lizenzen zu erhalten, sondern auch außer der Reihe, wenn mich ein Thema interessiert und weil es einfach Spaß macht. Der DKV bietet viele gute Fortbildungen an, wobei ich sagen muss, dass man einige Angebote interessanter präsentieren könnte.
Zusätzlich tausche ich mich ständig mit anderen Trainern und Sportlern aus, z.B. über neueste Sicherheitserkenntnisse, Material und Trainingstechniken.
KANU-SPORT: Wie bist Du zu Deinem Ehrenamt gekommen, welchen Anreiz gibt es für Dich, sich ehrenamtlich zu engagieren?
Bernd Bolder: Ich komme aus einer Kanu-Familie und eines Tages habe ich bei den KEL ein Drachenboottraining gesehen, da habe ich Feuer gefangen und wollte dabei sein. Dabei habe ich dann recht schnell gemerkt, dass es einfach sehr viel Spaß macht, sich zu engagieren und das hat sich auch nach vielen Jahren nicht geändert.
KANU-SPORT: Wie vereinbarst Du das Ehrenamt mit Deiner Familie?
Bernd Bolder: Meine Frau ist immer dabei. Sie war außerdem Mitglied im Lehrteam des Verbandes deutscher Wassersport Schulen und ist damit natürlich Expertin auf meinem Tätigkeitsgebiet. Zusätzlich habe ich den Vorteil, dass sich das Ehrenamt auch gut mit meinem Geschäft ergänzt.
KANU-SPORT: Warum hast Du so viel Spaß an Deinem Ehrenamt?
Bernd Bolder: Es ist einfach toll, Leute von einer Sache zu begeistern.
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