08. Juni 2022

Kanu, Gepäck und Paddler im Gleichgewicht

Trimmen (Foto: Sabine Maus)

Wer seine Ladung, sich selbst und eventuelle Mitpaddler sorgfältig im Canadier oder Kajak verstaut, spart während der Paddeltour Kraft und vermeidet auch ein unfreiwilliges Bad im kühlen Nass. Denn eine optimale Verteilung des Ballastes lässt das Kanu „gerade“ zur Wasserlinie im Wasser liegen, was dessen Steuerbarkeit und die Laufeigenschaften verbessert. 

Auch, wenn gemeinsam paddelnde Paare gerne den Ehepartner für den Verursacher der Steuerungsprobleme verantwortlich machen - oft ist es eine falsche Beladung von Gepäck und Passagieren im Kanu. Dabei reicht schon die Berücksichtigung weniger Tipps aus, dass das Boot (und auch die Stimmung der Paddler) wieder auf Kurs kommen.
 

1.     Schweres nach unten, Leichtes nach oben

 

Wer den Schwerpunkt des Bootes nach unten setzt, bringt auch Stabilität in das Kanu, indem die „Kippligkeit“ verringert wird. Die leichten Gepäckstücke können natürlich weiter nach oben gesetzt werden. Was aber über den Süllrand hinausschaut wirkt bei Seitenwind wie ein Segel und stört den Trimm. Wenn sich dies nicht vermeiden lässt, weil eine mehrwöchige Tour mit viel Proviant und Gepäck ansteht, dann die Beladung möglichst gleichmäßig in der Mitte zentriert über stehen lassen. Mit einer Plane vermeidet man, dass sich der Wind in einzelnen Stücken verfängt. 

   

 

2.     Schweres in die Mitte, Leichtes zu Bug und Heck

 

Die schwersten Tonnen und Packsäcke immer zum Gewichtsschwerpunkt des Bootes lagern. Das Verbessert die Steuerbarkeit bei Wind oder möglichem Wellengang. Leichtere Gegenstände können im Bug und im Heck des Kanus verstaut werden.

   

 

3.     Richtig getrimmt?

 

Wenn alle Ausrüstungsgegenstände wie auch die Paddler an Bord sind, sollte das Kanu gerade im Wasser liegen. Sprich, die Wasserlinie am Kanu verläuft parallel zum Süllrand. Außerdem sollte die Gewichtsverteilung der linken wie rechten Seite ausgeglichen sein, sprich es ist nicht links- oder rechtslastig. Dann ist das Kanu im Ergebnis richtig getrimmt bzw. ausbalanciert. Da es für den Paddler schwierig zu sehen ist, ob sein Boot gerade ist, wenn er selber darin sitzt, hilft es, wenn weitere Paddler die Bootslage von außen beurteilen können. 

   

 

4.     Alles an seinem Platz

Gerade, wenn bei einer kurzen Tour nur wenig Gepäck im Kanu gelagert wird, kann es Sinn machen - zum Beispiel bei Wellengang beim Seekajakfahren -, darauf zu achten, dass sich die Ladung im im Bug- oder Heckraum bzw. auf der offenen Ladefläche nicht verschiebt. Hier gibt es aufblasbare Beutel, welche die Hohlräume füllen.  
Bei offenen Canadiern stellt sich die Frage, ob die Ladung festgebunden werden soll. Im Falle einer Kenterung ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Bergung des Boots ohne festgezurrte Packtonnen usw. wesentlich leichter ist. Im Gegenzug verhindert natürlich ein Gepäcknetz, dass die Ladung auf einem Fluss davontreibt und sich später nicht mehr auffinden lässt. 

 

5.     Beschädigungssichere Beladung

Allgemein nachvollziehbar: Harte Gegenständ sind so zu platzieren, dass bei einer Grundberührung das Unterwasserschiff nachgeben kann.

 


 

 

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