Kai Schröer: Das kommt wie so oft darauf an... Am besten stellt man sich folgende Fragen vorab: Wo und wie lange bin ich unterwegs? Welche Bedingungen liegen vor: Wasser- und Lufttemperatur, Schwierigkeitsgrad, nahegelegende Infrastruktur. Das klärt viele Fragen vorab. Was allerdings nie zur Debatte stehen sollte ist die Frage, ob eine Schwimmweste wirklich getragen werden sollte. Da sollten die Erwachsenen auch mit gutem Beispiel vorangehen.
Kai Schröer: Wie groß und schwer sind die Kinder, wie gut können sie schwimmen und wo ist man unterwegs? Die drei Fragen entscheiden darüber, für welchen „Westen-Typ“ man sich entscheidet. Wenn die Kinder nicht schwimmen können, kommen nur ohnmachtsichere Rettungswesten in Frage. Sie sind mit einem Kragen ausgestattet, der den Kopf über Wasser hält. Können die Kinder schon schwimmen, so sind Schwimmhilfen ohne Kragen oft die bessere Alternative. Der Kragen kann nicht nur beim Schwimmen behindern, der stört natürlich auch während des Paddelns im Boot. Außerdem kann man wegen der ohnmachtsicheren Konstruktion der Westen nur auf dem Rücken schwimmen. Egal worauf die Wahl fällt: Die Weste muss exakt sitzen und genau auf das Körpergewicht des kleinen Paddlers abgestimmt sein, zu groß ist ansonsten die Gefahr, dass das Kind im Ernstfall aus der Weste rutscht. Daher sollte man den Nachwuchs zum Probetragen mitnehmen.
Kai Schröer: Kinderkörper kühlen sehr schnell aus. Daher ist Kälteschutz noch deutlich wichtiger als bei Erwachsenen! Das bedeutet auch, dass man darauf achtet, dass die Kleidung passt und trotz Wachstum immer passend (notfalls gebraucht) gekauft wird, weil sonst die Wirkung deutlich verschlechtert wird. Grundsätzlich soll Bekleidung dem Bootstyp und Gewässer entsprechend angepasst ausgewählt werden. Bei kalter Witterung sind Handschuhe oder Paddelpfötchen empfehlenswert. Für den Sommer gibt es inzwischen tolle Sonnenschutzbekleidung für Kinder, die vor schädlicher UV-Strahlung schützt. Gleiches gilt für Kopfbedeckungen wie Hüte.
KANU-SPORT 5/2018 |