Von Ludger Nückel
Bei 8500 Quadratkilometer Wasserfläche in Deutschland ist dies keine Überraschung: überall schnell erreichbar, der Zugang meist kostenlos, den ganzen Sommer „geöffnet“. SUP ist der ideale Familiensport und bietet einen großen Spaßfaktor. Wasser hat für Kinder eh eine große Faszination, das wacklige SUP-Board weckt zudem Spieltrieb und Abenteuerlust.
Die ersten Versuche auf dem SUP-Board sollten Eltern, Kinder und die sportlichen Großeltern unter Anleitung erfahrener Trainer machen, viele Kanuvereine und SUP-Stationen bieten Einsteigerkurse für Familien an. Allein geht es zwar auch, aber die entscheidenden Tipps zum Boardhandling und zur Paddeltechnik erleichtern die ersten wackligen Versuche. Ein Riesenspaß ist schon die Boardgewöhnung, viele Erfahrungen, die beim späteren Paddeln benötigt werden, lassen sich spielerisch vorwegnehmen. Dabei sind die Kleinen ihren großen Eltern oft überlegen, das Gleiten und Ausbalancieren wird als neue, spannende Herausforderung gesehen. Während die Großen vorsichtig an die Übungen heran gehen, ist SUP für die Kinder vor allem eins: Wassersport, und zu Wassersport gehört, dass man reinfällt und nass wird.
Die Paddelschläge beherrschen alle schon nach kurzer Zeit. Mit einseitigen Bogen- und Stoppschlägen gelingt es schon am Anfang die Boards zu drehen. Die schnellen Richtungswechsel katapultiert die ganze Familie dann in die Liga der Aufsteiger und Fortgeschrittenen: der sichere Cross-Bow-Turn für die Eltern, der spektakuläre Kick-Turn für die Kinder. Ein Spiel mit dem Gleichgewicht. Spannend, ob es klappt oder ein Sturz folgt. Jeder beobachtet lachend und scherzend die Versuche der anderen Familienmitglieder.
Motivation auf dem Wasser ist also kein Problem, vor allem wenn das gemeinsame Erlebnis und der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen. Sind die ersten Grundlagen gelegt, die Familie vom SUP-Fieber erfasst, bieten sich für Familien viele spannende Möglichkeiten.
Ganz wichtig bei allen spannenden Aktionen ist die Sicherheit und Ausrüstung. Das fängt bei der richtigen Bekleidung an: Kinder kühlen im Wasser schnell aus. Bei SUP-Touren sollte immer angepasste Kälteschutzbekleidung getragen werden (Neopren-Shortys bis Trockenanzüge gibt es auch in Kindergrößen). Sonnenschutzbekleidung, Sonnencreme, Sonnenbrille, und Cap ergänzen die Ausstattung. Zwingende Voraussetzung für alle Wassersportaktivitäten ist die Schwimmfähigkeit, und sobald es aus dem knietiefen Wasser rausgeht das Tragen einer Schwimm- oder Rettungsweste. Kleine Kindern sollten nur in Begleitung Erwachsener aufs Wasser gehen, die immer in unmittelbarer Nähe bleiben.
Bevor Familien sich für eigenes Material entscheiden, macht es Sinn, viele verschiedene Boards zu testen. Kanuvereine und SUP-Stationen bieten dazu vielfältige Möglichkeiten: Flatrate-Tarife bis gemeinsam genutztes Vereinsmaterial entlasten dabei die Familienkasse. Hat der Familienrat sich für den Kauf eigener Ausrüstung entschieden, sind aufblasbare SUPs (inflatable SUPs/iSUPs) die erste Wahl: sie benötigen in Rucksackgröße wenig Platz und sind mit zerlegbaren Paddeln schnell im Kofferraum verstaut. Durch austauschbare Finnen kann die Drehfreudigkeit verändert werden.
Bei den Paddeln machen für die Kleineren leichte, verstellbare Kinderpaddel Sinn. Mit ihnen brauchen die Youngsters weniger Kraft und die Paddeltechnik wird effektiver.
SUP SPORT 2017 |