23. Mai 2024

SUP – ein Erlebnis für die ganze Familie

(Nicht nur) für Kinder sollte das Tragen einer Schwimmweste selbstverständlich sein. (Foto: Olivia Sartori)

Ein Bilderbuchsommer in Deutschland, Südseefeeling. Überall auf See und Flüssen sieht man Sportler, die sich stehend mit Paddel fortbewegen. Das Gefühl, in der Natur und auf dem Wasser zu sein, ist ein faszinierendes Erlebnis und begeistert auch immer mehr Familien.

Von Ludger Nückel

Bei 8500 Quadratkilometer Wasserfläche in Deutschland ist dies keine Überraschung: überall schnell erreichbar, der Zugang meist kostenlos, den ganzen Sommer „geöffnet“. SUP ist der ideale Familiensport und bietet einen großen Spaßfaktor. Wasser hat für Kinder eh eine große Faszination, das wacklige SUP-Board weckt zudem Spieltrieb und Abenteuerlust.
Die ersten Versuche auf dem SUP-Board sollten Eltern, Kinder und die sportlichen Großeltern unter Anleitung erfahrener Trainer machen, viele Kanuvereine und SUP-Stationen bieten Einsteigerkurse für Familien an. Allein geht es zwar auch, aber die entscheidenden Tipps zum Boardhandling und zur Paddeltechnik erleichtern die ersten wackligen Versuche. Ein Riesenspaß ist schon die Boardgewöhnung, viele Erfahrungen, die beim späteren Paddeln benötigt werden, lassen sich spielerisch vorwegnehmen. Dabei sind die Kleinen ihren großen Eltern oft überlegen, das Gleiten und Ausbalancieren wird als neue, spannende Herausforderung gesehen. Während die Großen vorsichtig an die Übungen heran gehen, ist SUP für die Kinder vor allem eins: Wassersport, und zu Wassersport gehört, dass man reinfällt und nass wird.
Die Paddelschläge beherrschen alle schon nach kurzer Zeit. Mit einseitigen Bogen- und Stoppschlägen gelingt es schon am Anfang die Boards zu drehen. Die schnellen Richtungswechsel katapultiert die ganze Familie dann in die Liga der Aufsteiger und Fortgeschrittenen: der sichere Cross-Bow-Turn für die Eltern, der spektakuläre Kick-Turn für die Kinder. Ein Spiel mit dem Gleichgewicht. Spannend, ob es klappt oder ein Sturz folgt. Jeder beobachtet lachend und scherzend die Versuche der anderen Familienmitglieder.
Motivation auf dem Wasser ist also kein Problem, vor allem wenn das gemeinsame Erlebnis und der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen. Sind die ersten Grundlagen gelegt, die Familie vom SUP-Fieber erfasst, bieten sich für Familien viele spannende Möglichkeiten.
 

 

  • Kleine Seeexpeditionen
    Von einem Startpunkt aus zu einem unbekannten Ziel aufzubrechen, weckt besonders bei Jüngeren den Forscher- und Entdeckergeist. Wenn hinterher am neuen Piratenstrand der Bärenhunger aller gestillt wird, kommen die Kräfte für die Rundfahrt schnell zurück.
     
  • Gruppenerlebnis auf einem XXL-Board
    Die großen SUP-Boards für 6-12 Personen stellen eine besondere Herausforderung dar. Mit der ganzen Familie, vom Kleinsten bis zur Oma und Tante, einen gemeinsamen Schlagrhythmus mit Geradeausfahrt hinzubekommen, wird im Nachhinein bei jedem Familienfest für Gesprächsstoff sorgen.
     
  • Flusstouren
    Ein besonderes Erlebnis stellt die Befahrung eines leicht fließenden Flusses dar. Die Erfahrung von Strömung, die neuen Perspektiven, das Durchfahren einer Schleuse fördern die Bewegungsvielfalt und die Abenteuerlust.
     
  • Freestyle
    Sprünge auf das Board und Tricks  (Rückwärtspaddeln, Boardtausch, Kopfstand,…) auf dem Board sprechen die Experimentierfreude und Kreativität an. Und können bei jedem SUP-Trip eingebaut werden.
     
  • Erste Rennen
    Sich vergleichen ist für Kinder eine wichtige Erfahrung. Als junge Sportart gibt es auf Stadtmeisterschaften und bei einer Vielzahl von Amateurrennen die Möglichkeit für Familien teilzunehmen.  

 

Ausrüstung und Sicherheit

Ganz wichtig bei allen spannenden Aktionen ist die Sicherheit und Ausrüstung. Das fängt bei der richtigen Bekleidung an: Kinder kühlen im Wasser schnell aus. Bei SUP-Touren sollte immer angepasste Kälteschutzbekleidung getragen werden (Neopren-Shortys bis Trockenanzüge gibt es auch in Kindergrößen). Sonnenschutzbekleidung,   Sonnencreme, Sonnenbrille, und Cap ergänzen die Ausstattung. Zwingende Voraussetzung für alle Wassersportaktivitäten ist die Schwimmfähigkeit, und sobald es aus dem knietiefen Wasser rausgeht das Tragen einer Schwimm- oder Rettungsweste. Kleine Kindern sollten nur in Begleitung Erwachsener aufs Wasser gehen, die immer in unmittelbarer Nähe bleiben.
Bevor Familien sich für eigenes Material entscheiden, macht es Sinn, viele verschiedene Boards zu testen. Kanuvereine und SUP-Stationen bieten dazu vielfältige Möglichkeiten: Flatrate-Tarife bis gemeinsam genutztes Vereinsmaterial entlasten dabei die Familienkasse. Hat der Familienrat sich für den Kauf eigener Ausrüstung entschieden, sind aufblasbare SUPs (inflatable SUPs/iSUPs) die erste Wahl: sie benötigen in Rucksackgröße wenig Platz und sind mit zerlegbaren Paddeln schnell im Kofferraum verstaut. Durch austauschbare Finnen kann die Drehfreudigkeit verändert werden.
Bei den Paddeln machen für die Kleineren leichte, verstellbare Kinderpaddel Sinn. Mit ihnen brauchen die Youngsters weniger Kraft und die  Paddeltechnik wird effektiver. 

 


 

 

 


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