Unter die Top Ten der größten Gewässer Deutschlands hat es der 30 Quadratkilometer große See mit seinen 27 Inseln auf jeden Fall geschafft. Wer Glück hat, erblickt hoch oben am Himmel den gleitenden Seeadler und fühlt sich an die Seen Schwedens versetzt. Kulturell ist einiges geboten – Plön mit seinem Schloss und der historischen Altstadt oder die Prinzeninsel, Lieblingsplatz der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria.

Von Björn Nerhoff von Holderberg
 

Kaiserliche Stadtrundfahrt  am Plöner See, ca. 8,5 km

Ein guter Startplatz ist der Wasserwanderrastplatz, der sich direkt am Bahnhof von Plön befindet und ein eigenes kleines Hafenbecken formt. Je nachdem wie hoch der Wasserstand ist, kann mit dem Board über die Umtragestelle am Wehr kurz das Brett überheben und in Richtung Schwanensee paddeln - in der kurzen Fließverbindung lauern einige Steine- oder wenn das Wasser dafür nicht ausreicht sein Board einfach 100 Meter durch die Innenstadt am Fluss entlang tragen und dann direkt in den Schwanensee einsetzen.

Den hübschen kleinen See mit Schlossblick verlässt man schon nach ein paar Paddelschlägen wieder indem man links neben der Brücke einem Wasserlauf durch einen verwunschenen, grünen Tunnel folgt, um vorbei an einem Bürstenwehr gleich darauf im Stadtsee zu landen, der von aparten Seegrundstücke gesäumt wird. Nach der Querung des kleinen Sees folgt eine weitere kurze Durchfahrt und der Stehpaddler erreicht den Kleinen Plöner See.  Anders als sein Name vermuten lässt, hat er eine beachtliche Größe. Bei Wind könnte man Schutz am östlichen Ufer finden. Wir steuern vorbei an einer bewaldeten Miniinsel die gegenüber dem Wohnmobilstellplatz Plön liegt. Hier könnte man auch gratis parken und alternativ einsetzen. Dem Ufer weiter folgend entdeckt man bald eine enge, aber deutliche Durchfahrt. Dem Kanal durch da Schilf folgend landet man erneut in einem Kleinod von See, nur um gleich darauf einem kurzen Stück stromauf folgend unter einer Eisenbahnbrücke hindurch in den ebenso schönen Mühlensee zu gelangen. An der Schwimmsteganlage passieren wir die SUP und Kanuvermietung Plön. Über einen Steg kann die nun folgende Sohlgleite leicht mit ein paar Schritten umtragen werden. Hernach landen wir in der Rohrdommelbucht, einem Ausläufer des Großen Plöner Sees. Wir halten uns hier in Seemitte, denn in den Flachbereichen der Ufer ziehen Haubentaucher, Blesshühner und viele Entenarten ihre Jungen groß und das Befahren der Schilfbereiche ist eh verboten.
Geradeaus, am Ende der Bucht, träfe man im Schilf auf einen romantischen, engen und etwa 80 Meter langen Kanal, der die Prinzeninsel vom Land trennt und quasi als Abkürzung genutzt werden könnte. Dann würde man allerdings die faszinierende Umrundung der Prinzeninsel verpassen, für die man am Campingplatz Spitzenort vorbei auf die offene Seefläche des Ascheberger Teils des Plöner Sees  paddeln muss. Hier wie auf dem gesamten Plöner See muss man immer mit aufkommendem Wind rechnen.

Entlang der bewaldeten Ufer kann man besonders an sonnigen Frühlingstagen mit klarem Wasser karibische Paddelmomente erleben den Blick auf Wasserpflanzen und Schwärme kleiner Fische über dem sandigen Boden genießen. Wer Baden möchte, kann dies an der schönen Badestelle die als 100 Meter langer Strand bald am Ufer auftaucht. Anschließend umpaddelt man die Inselspitze.

An diesem exponierten Platz befindet sich ein kleiner Pavillon, der einst Lieblingsplatz der Kaiserin Auguste Viktoria gewesen sein soll. Namensgebend für die Insel war sicherlich, dass auf ihr die Söhne des letzten deutschen Kaisers in der Landwirtschaft unterwiesen wurden.  Ein Abstecher in die vor uns liegende Inselwelt des Naturschutzgebietes „ Inseln im Großen Plöner See und Halbinsel Störland“ ist in der Routenwahl starken Beschränkungen unterworfen. Auf den Inseln brüten unter anderem Seeadler, Schell- und Tafelenten. Frei zwischen den Inseln umherzupaddeln ist verboten, auch wenn für die Ausflugsschifffahrt eine Ausnahmeregelung gilt. Im Zuge der Umrundung lernen wir jetzt die andere Seite der adeligen Insel die nicht minder schön ist. Das prachtvolle weiße Plöner Schloss ist bald nicht mehr zu übersehen, wie es auf einem Hügel über der Stadt thront. Bevor man es erreicht passiert man das kleine Eilands Sterin  auf dessen Bäumen meist große Ansammlungen von Kormoranen sitzen. Schloss und Kirche links liegen lassend erreicht man bald den Ausgangs¬punkt der Tour, der sich etwas versteckt hinter Bahnbrücke befindet unter der man hindurchpaddeln kann.

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Buchtipps:

Wer mehr über das Revier wissen möchte, kann dies im „SUP Guide Holstein und Ostsee“ nachlesen,
der im Thomas Kettler Verlag  erschienen ist.
 

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