Am Samstag war Touring/Kajak das Thema des Sicherheitstrainings mit Schwerpunkt auf Binnenschifffahrtsstraßen, während der Sonntag ganz im Zeichen der (Groß-)Kanadier mit gleichem Schwerpunkt stand. Diese Veranstaltung, die als Sicherheitslehrgang im Ausbildungsprogramm des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) bundesweit ausgeschrieben und anerkannt ist, stellt ein besonderes Highlight für die Kanutinnen und Kanuten in der Region, aber auch für den Kanu-Verband Baden-Württemberg (KV BW) dar.
Der Sicherheitslehrgang startete am Samstag um 9:00 Uhr mit einer Begrüßung und Einführung durch Günter Werner, den Vorsitzenden des Kanu-Sportkreises Bruchsal. Die sehr gut besuchte Veranstaltung richtete sich an fortgeschrittene Paddlerinnen und Paddler ab 14 Jahren und begann mit theoretischen Inhalten. Themen wie Fahrtenplanung und -leitung, Regeln auf Binnenschifffahrtsstraßen, Besonderheiten der Großschifffahrt, Notfälle und Kenterungen, Transport- und Ladungssicherung sowie das Verhalten von Paddlern auf dem Rhein wurden umfassend behandelt.
Am Nachmittag folgte die praktische Umsetzung. Paddeln auf dem Rhein, Buhnen, Einfahrten/Ausfahrten, Fahrrinne und Berücksichtigung der Großschifffahrt das alles bei ordentlichem Wasserstand und beeindruckender Strömungsgeschwindigkeit. Als besonderes Highlight wurde auch die T-Lenzung und die Heel-Hook-Rettung vorgestellt und im Wasser geübt. Diese Methode, gekenterten Kanuten im offenen Gewässer wieder ins Boot zu helfen, ist besonders effektiv, da sie die Kraft der Beine statt des Oberkörpers nutzt, um die Gekenterten wieder ins Kajak zu bringen.
Am Sonntag lag der Schwerpunkt auf dem Führen und Steuern eines (Groß-)Kanadiers. Auch hier standen theoretische Inhalte im Vordergrund, gefolgt von praktischen Übungen. Die Teilnehmer lernten unter anderem die verschiedenen Steuer- und Paddeltechniken wie Steuerschlag, Konterschlag, Ziehschlag und J-Schlag kennen. Außerdem erklärte der Referent die Bauarten von Kanadiern und die richtige Positionierung der Besatzung, um eine optimale Balance und Steuerung zu gewährleisten. Inhaltlich besonders wichtig waren auch die Gefahrensituationen für Mannschaftskanadier auf Fließgewässern wie dem Rhein, insbesondere wenn Anfänger an Bord sind und bei starkem Schiffsverkehr. Die Teilnehmenden wurden auch in der Fahrtenplanung geschult, wobei Kriterien wie die Eignung des Gewässers, die Erfahrung der Paddlerinnen und Paddler sowie der Steuer- und Schlagleute berücksichtigt wurden. Auch die verschiedenen Wetterbedingungen und die Sicherheitsausrüstung im Großkanadier, wie z. B. Heck- und Frontschotten, Ersatzpaddel, Schöpfmittel und passende Schwimmwesten, wurden ausführlich besprochen.