09. Februar 2023

Surfski - Der Flow auf dem Wasser

Foto: Stellar / Lite Venture

Surfski sind Kajaks für das Surfen auf der Welle unter Downwind-Bedingungen. Die Leidenschaft für diese Boote bricht in der Welle aus, wenn der Schub von hinten das ohnehin schon schnelle Gefährt nahezu spielerisch auf den Wellen vorwärts trägt. Mit ansteigender Welle heißt es Vollgas paddeln um den richtigen Moment zu erwischen: Der Schub von hinten lässt den Paddler ungeahnte Kräfte spüren und das Spiel mit den Wellen beginnt!

Material-Ratgeber mit Anne van Roode


 

Geschäftsführerin Lite Venture,
Shop für SUP, Kajak & Surfski

"Uns begeistert das große Potential von Surfski durch ihr breites Einsatzspektrum. Insbesondere ihre Leichtigkeit ist fantastisch! "
Anne van Roode


Weitere Infos zu den Surfski-Kajaks von Stellar unter: www.liteventure.de

 

   

 

Damit das Spiel mit der Welle beginnen kann, sind drei wichtige Anforderungen an Meer, Material und Mensch gestellt.

  1. Meer: Es braucht Wellen, die durch einen Wind erzeugt werden, der idealerweise parallel zur Küste bläst. 
  2. Material: Der Surfski benötigt eine gewisse Länge und Breite, um auf eine Geschwindigkeit zu kommen, die es ermöglicht den Surfski spielerisch in der Welle zu halten.
  3. Der Mensch muss sich ein sehr gutes Gefühl für die Balance und für die entsprechende Paddeltechnik erarbeiten.
Surfski im Flachwasser. (Foto: LiteVenture)

Einsatz von Surfski in Deutschland

An den Küsten in Südafrika, Amerika und Australien herrschen die idealen Bedingungen für diesen Sport. Dort sind diese Kajaks schon lange ein Begriff. Doch auch in unseren Gefilden gelangen die schnellen Boote zu einer wachsenden Fangemeinde. Auch an unseren Küsten finden sich die notwendigen Bedingungen.
Von diesem originären Einsatzzweck abgesehen bietet das Paddeln mit Surfskis eine Leichtigkeit, die auch auf Flüssen und Seen begeistert. So eignen sie sich ideal für Training, Kanu-Marathons aber je nach Modell durchaus auch für Mehrtagestouren.
Ein wesentlicher Unterschied zum herkömmlichen Kajak ist auf Anhieb sichtbar: das offene Deck. Dadurch sind die Beine frei im Boot, was eine sehr angenehme Sitzposition ermöglicht. Gesteuert wird der Surfski alternativ mit einem Understern- oder Heckruder.
Ein großer Vorteil unter Sicherheitsaspekten ist die offene Luke für den Wiedereinstieg. Dieser ist mit etwas Übung vergleichsweise einfach möglich. Das Wasser aus der Sitzschale ist schnell und einfach entleert – schwieriges Lenzen entfällt.
Das Wasser, das während dem Paddeln in die Sitzschale kommt, wird über einen sogenannten Bailer automatisch abgesaugt. Das ist durch den Venturi-Effekt möglich. Durch einen sich verjüngenden Kanal entsteht eine Sogwirkung sobald der Surfski in Fahrt ist.


Sitzposition

Das offene Sitzen im Surfski ermöglicht eine flexiblere Einstellung der Sitzposition. Für schnelles Paddeln und höhere Kraftübertragung ist eine Sitzposition mit angewinkelten Knien optimal. Die Füße können mit Klettbändern an der Steuerplatte fixiert werden.


Gewicht

Überraschend leicht sind Surfskis, die es je nach Layup auf ein Gewicht von 11 bis 17 kg bringen. Dadurch lassen sie sich mühelos auch mit nur einer Hand ans Wasser tragen. Auch das Verladen aufs Autodach ist alleine kein Problem.
 

Schneller Start in die Brandung.
(Foto: LiteVenture)

Große Einsatzbreite

Durch die große Bandbreite an verfügbaren Längen / Breiten, ist für jeden Einsatzzweck und Könnensstufe etwas dabei. Dabei ist der Übergang vom sportlichen Sit-on-Top zum schnellen Trainings- und Wettkampf Surfski fließend. So beginnt es beispielsweise beim Hersteller Stellar mit dem S14S. Dieser hat eine Breite von 63 cm und 4,36 Meter Länge. Damit ist es auch für Anfänger sehr leicht zu handhaben. Ausgestattet mit Gepäckluken kann es auch für Touren mit leichtem Gepäck eingesetzt werden.  
Für den Einsatz als schnelleren Trainingssurfski und auch unter Downwind-Bedingungen erfordert es ein längeres und schmaleres Modell. Hier geht es mit dem S18S mit einer Länge von 5,50 Meter und einer Breite von 51 cm los.
Für erfahrene Racer geht es dann zu Surfskis mit Breiten im Bereich von 42 cm und Längen rund um 6 Meter. Hier sei beispielhaft der Stellar SEA mit 6,20 Meter Länge und 41,4 cm Breite genannt. Damit gewann der Südafrikaner Ian Black den zuletzt ausgetragenen Bodensee-Marathon.


Für wen eignet sich ein Surfski

Einsteiger Surfskis eignen sich für alle, die ein leichtes und sicheres Boot suchen, das durch die offene Sitzschale eine angenehme Sitzposition ermöglicht und durch den leichten Aus- und Wiedereinstieg ein sehr viel Sicherheit bietet. Ein Vorteil ist die Sitzposition auch für Paddler, die in herkömmlichen Kajaks durch die gegrätschte Beinhaltung Hüft- und / oder Knieprobleme bekommen.
Für fortgeschrittene Paddler bringt das leichte Gewicht und die Schnelligkeit der Surfskis ein völlig neues Paddelgefühl. Damit ist es ein ideales Trainingskajak, das auch für den Einsatz bei Kanu-Marathons immer beliebter wird.
Und nicht zuletzt ist es natürlich das ideale Boot, für das Abenteuer Downwind-Surfen auf dem Meer, dem Ursprung dieses Bootstyps.
   

 


 


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