Ein modernes Wildwasserkajak zeichnet sich durch eine stabile Außenhülle, stabile und versenkte Griffe an Bug und Heck und ggf. weitere Griffe hinter dem Cockpit aus. Ältere Wildwasserkajaks haben meist noch ein „Keyhole“- Cockpit. Bei den neueren Kajaks ist meistens ein „Bighole“-Cockpit zu finden, das größer ist und daher einen schnelleren und leichteren Ausstieg ermöglicht. Ein Mittelkeil im Fußraum erhöht die Stabilität des Bootskörpers. Eine Fußstütze mit Prallplatte, eine Schenkelstütze und eine bequeme und passende Sitzanlage runden das Bild ab.
Befestigungsmöglichkeit für Getränkeflaschen und Wurfsack sind sinnvoll. Wichtiger sind allerdings aufgeblasene Auftriebskörper in der Spitze und im Heck. Die Auftriebsköper sollten passend zum Bootstyp sein und möglichst viel vom Innenraum füllen.
Wichtiger Tipp: Immer Adresse mit Namen und Mobilnummer ins Kajak schreiben. Sollte das Boot bei einer Kenterung abtreiben, können Finder bzw. Rettungskräfte den Besitzer kontaktieren und einen aufwendigen und teuren Rettungseinsatz verhindern.
Ein WW-Paddel sollte stabil und griffig sein. Bei rutschigen Glasfaserschäften kann man den Grip durch das Auftragen von Wachs (Surfshop) erhöhen. Mindestens ein Ersatzpaddel pro Gruppe sollte mitgeführt werden.
Die Schwimmhilfe (umgangssprachlich „Schwimmweste“) ist ein wichtiger Bestandteil der Wildwasserausrüstung. Im Wildwasser müssen unbedingt Feststoff-Schwimmhilfen, die nach DIN EN ISO 12402-5 zertifiziert sind, getragen werden. Sie sollten über umlaufende Schultergurte verfügen und fest am Körper sitzen, damit die Schwimmhilfe bei einer Rettung nicht vom Körper gezogen werden kann. Taschen erlauben die Mitnahme weiterer Sicherheitsausrüstung (s.u.). Bei der Verwendung eines CowTails muss die Schwimmhilfe mit einer Notauslösung versehen sein. Die Verschlaufung der Notauslösung sollte überprüft und die Auslösung vorab getestet werden.
“Dress for Water not for Air” - Ein entsprechender Kälteschutz (Neopren, Paddeljacke, Trockenanzug) ist Pflicht. Im kalten Wasser verliert der Körper schnell Wärme. Je nach Wassertemperatur kann bereits nach wenigen Minuten ein lebensbedrohlicher Zustand erreicht werden. Der Kälteschutz funktioniert nur, wenn er auch passt!
Schuhe sollten stabil sein und über eine griffige Sohle verfügen. Dünne Neopren-Schuhe halten zwar warm sind aber für schnelle Rettungseinsätze und lange Umtragungen oder Scouting nicht geeignet.
Auch Ellenbogenschoner können im verblockten Wildwasser eine gute Idee sein.
Beim Wildwasserfahren ist ein Helm obligatorisch. Der Kinnriemen sollte so fest angezogen sein, dass man den Helm nicht mehr vom Kopf ziehen kann. Helme mit festem Sonnenschutz können bei einer Kenterung im Wuchtwasser sehr unangenehm sein, da die Strömung am Sonnenschutz Wiederstand findet und den Helm vom Kopf ziehen kann.
Auch unerlässlich ist die Spritzdecke. Diese muss passend zur Luke und zum Paddler sein. Eine BigHole-Decke auf einem Keyhole-Süllrand und andersrum geht nicht.
Weitere wichtige Sicherheitsausrüstung müssen wir entweder am Körper dabeihaben bzw. im Boot mitnehmen. Alles was wir in einem Notfall schnell und unbedingt benötigen müssen wir am Körper mitführen.
Sicherheitsausrüstung am Körper | Sicherheitsausrüstung im Boot (wasserdicht verpackt) |
Handy wasserdicht | Wurfsack |
Messer | Trinkwasser |
Pfeife | Erste Hilfe Kit (Verbandmaterial + Wundnahtstreifen) |
Uhr | Schmerzmittel Ibuprofen |
Wurfsack | Octenisept, Desinfektionsmittel |
2x Bandschlinge | Alu Schiene |
2x HMS Karabiner | Beatmungsmaske |
Seilrolle | Säge |
2x Prussik-Schlinge | Duck Tape (am Paddel) |
Bergeschlaufe (Snake Sling, Rescue Tape) | Werkzeug Tool |
Müsliriegel | Feuerzeug / Anzünder |
Sonnencreme SF 50 | Seilklemme (Korrosionsschutz) |
Paddelwachs | |
pro Gruppe: Shelter/ Schutzzelt, Ersatzpaddel |
WILDWASSER BUYERS GUIDE 2024 |