Das ist unsere Struktur:
Unseren Verein haben wir kurz vor Ende des letzten Jahrtausends im Oktober 1999 gegründet. Zu Beginn war das hauptsächliche Ziel des Vereins, einen Rahmen für die Durchführung von Kanucamps in Südfrankreich zu schaffen. Durch unser Engagement in der Lehrerfortbildung (Bereich Kanu- und Erlebnissport) in Rheinland-Pfalz haben sich uns schnell neue Mitglieder angeschlossen, so dass wir auch immer mehr Angebote für unsere Vereinsmitglieder anbieten konnten.
Der Kanusport stand zwar immer im Mittelpunkt der Aktivitäten, aber er wurde auch immer von anderen Natursportarten ergänzt.
Als Verein ohne Vereinsheim oder Bootshaus haben wir sicher eine andere Struktur als viele andere Kanuvereine. Dazu kommt, dass es niemals Wettkampfsport bei uns gab, sondern immer das gemeinsame Erleben und Bewegen im Mittelpunkt unserer Vereinsarbeit stand.
Das sind unsere Mitglieder
Aus den 12 Gründungsmitgliedern sind mittlerweile fast 200 DVA‘ler*innen im Alter von wenigen Monaten bis 80 Jahre geworden. Die Zahl der Männer und Frauen ist nahezu ausgeglichen und wir freuen uns, dass es über 40 Familienmitgliedschaften gibt.
Gezielte Werbemaßnahmen haben wir nie durchgeführt, aber da unsere Kurse und Fahrten immer auch für Nichtmitglieder offen waren und sind, haben über diesen Weg viele zu uns gefunden.
Das ist unser Paddelrevier
Unser Vereinssitz ist Pirmasens. Eine kleine Stadt direkt am Pfälzerwald, aber leider ohne ein fahrbares Gewässer. Ein Bootshaus am Fluss haben wir deshalb nicht.
Um ehrlich zu sein, ist unsere zweite Vereinsheimat die Tarnschlucht in Südfrankreich, wo wir unsere eigenen zwei Kanucamps jedes Jahr aufbauen, um dort Schulfahrten, Jugendreisen und Familienfreizeiten anzubieten. Daneben freuen wir uns über die Kleinflüsse der Pfalz (Wieslauter, Schwarzbach und Glan), die immer wieder Ziel für unsere jährlichen Treffen sind. Ostern und im Herbst geht‘s aber meist zum Paddeln in den Süden, oft ins Ardèchegebiet oder auch mal in andere Reviere. Als Verein dessen Paddler*innen eher auf Wildwasser unterwegs sein wollen, muss man immer auch zu längeren Fahrten bereit sein.
Das macht uns besonders
Das besondere an unserem Verein ist sicherlich, dass es die typischen Strukturen eines Kanuvereins nicht gibt. Zwar haben wir seit letztem Jahr endlich ein kleines Grundstück mit Schuppen als Bootslager, aber einen Ort für regelmäßige Treffen gibt es nicht. So kommen die aktiven Vereinsmitglieder immer nur zu Fahrten und Aktionen zusammen und diese haben nicht immer etwas mit Kanusport zu tun. Sehr beliebt sind auch unsere jährliche Rennradwoche in Südfrankreich „Fahrt in den Frühling“ oder die herbstliche „Leberknödelwanderung“ im Pfälzerwald.
Wir freuen uns besonders, dass sich uns in den letzten Jahren mehr und mehr Familien angeschlossen haben und die Vereinsjugend sehr aktiv ist. Trekkingtouren im Pfälzerwald, Kajakkurse für Kids und natürlich die Familienfreizeiten sind nur einige der Highlights.
Wir wollen auch weiterhin attraktive Angebote für Jugend und Familien anbieten.Ansonsten beschäftigen wir einen Hauptamtlichen, der sich um die Belegungen in unseren Kanucamps kümmert und Kurse organisiert. Und wir wollen nicht, dass unsere Übungsleiter*innen ohne entsprechende Vergütung für unseren Verein aktiv werden. Es sind keine hohen Summen, die gezahlt werden, aber für die Arbeit und das Engagement sollen die überwiegend jungen Menschen nicht nur mit einem Händedruck und einem Dankeschön entlohnt werden.
Das sind unsere Schwerpunkte und Erfolge
Bei einem Verein, der an keinerlei Wettkämpfen teilnimmt, sind sportliche Erfolge nicht nachweisbar, dennoch haben wir uns gefreut, dass die Vereinsjugend mehrfach im Rahmen der Wanderfahrer-Wettbewerbe unseres Landesverbandes ausgezeichnet wurde. Das ist umso erfreulicher, da die gezählten Kilomter fast ausschließlich im Wildwasser gepaddelt wurden, ohne Streckenfahrten auf typischen Kanuwander-Gewässern.
Aber diese Auszeichnungen sind uns nicht so wichtig, im Mittelpunkt steht der gemeinsame Spaß und das Erleben von Natur. Und dies geschieht natürlich auch jenseits des Kanusports bei Höhlentouren, Begehungen von Klettersteigen oder sonstigen Outdoor-Aktivitäten.
Das beschäftigt uns gerade
Leider muss hier, wie bei vielen anderen Vereinen sicher auch über die Probleme, die die aktuelle Pandemie allen stellt berichtet werden. Uns trifft es insofern hart, als neben den Angeboten für unsere Mitglieder auch alle geplanten Kurse, Lehrerfortbildungen und die Fahrten in unsere Kanucamps abgesagt werden mussten. Da wir unsere Vereinsarbeit nur über diese Einnahmen finanzieren, stehen wir aktuell vor dem Problem, dass wir Kosten reduzieren mussten und alle verbliebenen Kosten aus den Rücklagen finanzieren müssen, die für anderes eingeplant waren (z.B. Neuanschaffung eines Vereinsbusses).
Aber wir versuchen dennoch optimistisch in die Zukunft zu blicken uns freuen uns auf Treffen nach der Krise und hoffen, dass 2021 alles wieder seinen gewohnten Gang gehen wird.
Unsere Beste Idee der letzten Jahre war…
… die Durchführung der ersten Familienfreizeit in unserem Kanucamp in der Tarnschlucht, die auch für Nichtmitlgieder offen war. Alle Teilnehmenden, von jung bis alt, waren so begeistert, dass es sofort neue Mitgliedschaften gab und der Zusammenhalt im Verein enorm gewachsen ist. Wir haben deshalb beschlossen eines unserer beiden Kanucamps zumindest jedes zweite Jahr für unsere eigene Familienfreizeit zu reservieren..
Da wollen wir hin
Die Zukunft unseres Vereins ist ungewiss, was die Fortführung der Kanucamps am Tarn anbelangt. Ob nach dem Ausscheiden unseres Hauptamtlichen ein Ersatz gefunden werden kann, ist höchst fraglich. Aber es ist erfreulich, dass sich so viele junge Menschen im DVA wohl fühlen und so braucht man sich um die Zukunft des eigentlichen Vereins keine Sorgen zu machen, wenn es gelingt diese jungen Menschen mehr und mehr in die Verantwortung zu nehmen.
Wenn wir etwas zu sagen hätten, dann…
Es gibt immer Wünsche an den Verband oder die Politik. Ein kleiner Wunsch eines Breitensportvereins ist natürlich immer die Förderung des Gesundheit- und Breitensports. Das Gewicht des Wettkampf- und Leistungssports in unserer Gesellschaft erscheint uns als zu hoch. Verbände sollten sich Werten wie Gesundheit und Naturschutz mehr verpflichtet fühlen, als dem Leistungsdenken, des Schneller, Weiter, Besser …, einem Denken, das auch in der Gesellschaft zu massiven Problemen führt.
Als Natursportverein ist es uns daher besonders wichtig, dass wir uns gemeinsam um Änderungen hin zu einer umweltverträglichen Lebensführung bemühen. Aktuell sind wir dabei unsere eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu verspielen. Dies fällt Natursportler*innen ganz besonders auf, denn sie haben das (durchaus auch egoistische) Interesse, dass die Natur geschützt wird.
Hier ist die Politik gefragt und es ist an den Verbänden ihren ganzen Einfluss geltend zu machen, um auf Änderungen hinzuwirken. Leider haben wir seit Jahren an der Spitze der Politik Menschen, die über Umweltschutz sprechen, diesen Worten dann aber aus vielerlei Gründen keine hinreichend wirkungsvollen Taten folgen lassen. Wir freuen uns deshalb, wenn wir als Verein kleine Beiträge zur Änderung leisten können und lesen mit Freude von Maßnahmen, wie beispielsweise dem Konzept „Nachhaltiger Kanusport“ des DKV.
Es wäre an der Zeit, dass wir uns alle als „Sportler for future“ den Protesten der Jugend anschließen und gemeinsame für eine lebenswerte Zukunft kämpfen.
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