15. Februar 2024

Wie reinige und pflege ich...

Mit unseren Tipps rund um Pflege und Reinigung könnt ihr die Lebensdauer eures Kanus nachhaltig erhöhen. (Foto: Pixabay)

Was kann man also tun, um die Lebensdauer seines Kanus zu erhöhen? Das gelingt nicht nur durch sorgfältige Auswahl besonders widerstandsfähiger und für den jeweiligen Einsatzzweck optimierter Materialien, sondern auch durch deren sorgfältige Pflege. Wir geben einen Überblick über das Reinigungsprogramm bei unterschiedlichen Materialien.

Festrumpfboote richtig Pflegen 


Reinigen:

Bevor das Boot eingelagert wird, ist eine grünliche Reinigung innen und außen Pflicht. Dreck, Sand, Schmutzpartikel und Salzwasser müssen zuerst mit klarem Wasser abgespült werden. Putze dann Boot bei Verschmutzungen mit dem Zusatz eines milden Reinigungsmittels und einem weichen Schwamm. Auf starke Lösungsmittel und Chemikalien sollte verzichtet werden, um das Boot nicht zu beschädigen. Lettmann empfiehlt ein biologisch abbaubares Reinigungsmittel.
Nach dem Befahren von Salzwasser solltest du unbedingt die Metallteile des Bootes mit Süßwasser ausspülen, damit die Salzkristalle dort keinen Schaden anrichten können. Reinige anschließend auch das komplette Boot vom Salzwasser.

Abtrocknen:
Trockne dein Kanu danach mit einem Leder oder einem Mikrofasertuch, damit es keine Wasserflecken bekommt. Entferne außerdem Restfeuchtigkeit vom Lukendeckel oder der Ablassschraube. Kajaks sind zwar fürs Wasser gemacht, müssen aber gut abgetrocknet gelagert werden. Das Wasser würde die Oberfläche des Kajaks abnutzen. Deshalb auch darauf achten, dass keine Feuchtigkeit im Innenraum oder den Luken ist. Wenn das Kanu innen gelagert werden kann, öffne bei die Stauraumdeckel, damit sich keine Feuchtigkeit im Boot festsetzen kann. Außerdem kann sich so die Verschlussmechanik erholen.

Pflegen:
Bei laminierten Booten kannst du die Oberfläche des Bootes auch polieren. Nutze hierzu eine Politur aus dem Bootsbereich. Laminierte Boote können auch maschinell aufpoliert werden.
Sprühe die Gummideckel deines Bootes regelmäßig mit Silikonöl oder Cockpitspray ein. Gehe anschließend mit einem Putzlappen nach. Dadurch lassen sich die Deckel leichter schließen und sehen immer gut aus.

Kontrolle:
Die Schrauben der Deckfittinge, die die Sicherheitsleinen und Gepäcknetze halten, sollten in regelmäßigen Abständen nachgezogen werden. Wenigstens einmal im Jahr.
Löse ab und zu den Verschluss des Steuer- oder Stemmbocks und säubere die Aufnahme oder Mittelschiene und die Auflagefläche des Steuer- bzw. Stemmbocks, damit dieser immer einwandfrei funktioniert.
Halte die Steueranlage sauber und achte darauf, dass immer alle Seile in einwandfreiem Zustand sind.


Kurz und knapp: Reinigung und Pflege von PE-Booten


PE-Bootsschalen sind sehr robust und widerstandsfähig. Eine Behandlung mit Lacken, Wachsen oder anderen Pflegemitteln ist nicht erforderlich. Diese würden sich in der Oberfläche abzeichnen und unschöne Verfärbungen hervorrufen. Mit einem Staubsauger zuerst den groben Dreck aus dem Inneren des Kajaks entfernen. Dann mit einem Schwamm, Wasser und einem Schuss (wenn möglich) biologisch abbaubarem Spülmittel innen und außen abschrubben. Kleinere Kratzspuren kann man mit einer Ziehklinge glätten.
 

 

 

Reinigung und Pflege eines Packrafts


Packrafts zeichnen sich insgesamt durch ihre sehr leichte Reinigung und Pflege aus. Denn dem Boot selbst schadet Feuchtigkeit nicht. Gerade für den kurzzeitigen Transport kann es daher problemlos nass zusammengepackt werden.

Vor einer längeren Lagerung empfiehlt es sich jedoch, dass Boot mit klarem Wasser zu reinigen und zu trocknen, um einer Geruch- und Schimmelbildung vorzubeugen. Das Packraft kann anschließend locker gerollt oder gefaltet werden. Die Lagerung selbst erfolgt dann an einem trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und unter Vermeidung von Wärmequellen oder Lösungsmitteln in der Nähe des Bootes. Die Ventile sollten von Schmutz und Sand ferngehalten und mit geöffneten Ventilkappen gelagert werden. Zur Reinigung können alte Lappen oder auch (Zahn-)bürsten hilfreich sein.

Exkurs zum TiZip Gepäckreißverschluss
Bestimmte Ausstattungsmerkmale können teilweise eine speziellere Pflege erfordern. Insbesondere beim TiZip Gepäckreißverschluss (wie er beispielsweise beim ISS (Internal Storage System) verbaut ist), sollten die spezifischen Pflegehinweise beachtet werden. Um Undichtigkeiten zu vermeiden, gehört dazu den Reißverschluss stets nach Gebrauch gut zu trocknen, ihn von Sand und Schmutz fern zu halten bzw. zu reinigen und ihn regelmäßig mit Gleitfett zu behandeln. Die Lagerung erfolgt im geschlossenen Zustand. Werden diese Hinweise eingehalten, erfreut sich das System einer langen Lebensdauer.

 

 

 

Reinigung und Pflege eines Stand Up Boards


Aufblasbare SUP Boards haben bei sachgemäßem Gebrauch und Pflege eine lange Lebensdauer. Dabei wird ein qualitativ gutes Board aus hochwertigem Dropstitch-Material länger für Freude sorgen, da es unter Belastung und nach langfristigem Gebrauch die Form behält.
Aufblasbare SUP Boards sind grundsätzlich recht unkompliziert und robust. Kontakt zu Steinen oder Gundberührung können sie in der Regel aushalten, Kontakt zu spitzem, schroffem Fels, scharfen Kieselsteinchen oder spitzen Dornen ist zu vermeiden. Bei Transport und Lagerung können ein paar Tipps die Freude am Boards verlängern:

Falten für den Transport in der Tasche
Das Board sollte nicht eng eingerollt werden. Idealerweise faltet man es auf die Breite, die die Finbox vorgibt. Ist alle Luft heraus, schlägt man zuerst das hintere Ende ein, an dem sich die Finnbox befindet und faltet das Board dann in dieser Breite weiter. Falze unmittelbar an der Verklebung zur Finbox oder direkt am Ventil vermeiden. Bei fest verklebten Minifinnen ebenfalls darauf achten, dass diese nicht unmittelbar unter Spannung druch Falze stehen.

Trocken einpacken
Bevor man das Board wieder einpackt, sollte man es abtrocknen lassen. Die Griffe aus Textil und das EVA Deckpad benötigen dabei immer am meisten Zeit, bis sie trocken sind. Wenn diese beim Einpacken noch nicht komplett trocken sind, muss das Board zu Hause unbedingt nochmals ausgerollt werden, wenn die nächste SUP-Tour erst in ein paar Tagen wieder ansteht. Sonst bildet sich unangenehmer Geruch und Stockflecken. Ungünstig ist es, ein nasses Board im Sommer eingepackt über längere Zeit im heißen Innenraum eines Autos zu lagern.

Nicht mit vollem Druck lagern
Inflatable SUP Boards sollten nur während des Einsatzes auf dem Wasser bei vollem Druck genutzt werden. Gute Boards sind bereits bei 15 bis 16 PSI steif. Ein höherer Druck ist nicht erforderlich. Bei heißen Temperaturen sollte nach dem Paddeln am See der Druck leicht abgelassen werden. Denn bei aufblasbaren Boards steigt bei Wärme der Luftdruck weiter an und das Material dehnt sich aus. Das ist zum einen eine Belastung der Verklebungen und zum andern können Boards unter hohem Druck auch platzen – was sehr gefährlich ist! Die Lagerung unterwegs, zuhause oder am Vereinsgelände besten mit rund 7 PSI, so dass das Board die Form hat, aber nicht unter hohem Druck steht. Es sollte ebenfalls nicht in der Sonne lagern, da die UV-Einstrahlung auch für Material und Farben schädlich ist.  Falten

Reinigung
Nach Nutzung auf Salzwasser und vor der Lagerung zuhause einfach mit klarem Wasser spülen. Um Grasflecken, Fussabdrücke auf dem Pad oder Spuren vom Paddel zu entfernen reicht ein Schwammtuch mit Spülmittel und warmem Wasser. In härteren Fällen hilft ein  Schlauchbootreiniger. Der Ventileinsatz ist bei den meisten Boards hineingeschraubt und nicht geklebt. In einer Saison kann sich dieser dieser Einsatz lockern. Ventileinsatz nachziehen: Staubschutzkappe des Ventils abnehmen und setze den Ventilschlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung an (bei den meisten Boards im Repair-Kit enthalten). Dann den Schlüssel vorsichtig im Uhrzeigersinn drehen.

 

 


 

 

 


Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 2/2021:

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