25. November 2021

Winterzeit ist Technikzeit

Training im Hallenbad (Fotos: Robin Hetzel, TV Heiligenhaus)

Es gibt keinen Grund, im Winter das Paddel aus der Hand zu legen. Wobei Regen, Kälte und Dunkelheit definitiv ein Argument sein können, die wassersportlichen Aktivitäten zumindest in eine wärmere Umgebungstemperatur zu verlagern.

Paddeln in Südafrika, Bolivien, Brasilien, Madagaskar oder Australien also? Immer gerne! Etwas konkreter (realistischer) ist die Option Schwimmbad. Viele Vereine verlagern im Winter ihr übliches Training in ein Hallenbad und konzentrieren in diesen sicheren Rahmenbedingungen die Ausbildungsinhalte auf die Verbesserung wichtiger Paddel- und Rettungstechniken. Denn der Wassersport macht (egal zu welcher Jahreszeit) wesentlich mehr Spaß, wenn man in ungeplanten Situationen durch intensives Training und Wiederholen die passende Reaktion automatisiert abrufen kann.
 

Hallentraining tut dem Vereinsleben gut

Neben dem ernsten Thema Sicherheit ist das Wintertraining in der Halle eine Möglichkeit für die Vereine auch im Winter das Training mit unverminderten Intensität fortzusetzen. Thomas Lawin, stellvertretender Leiter der Abteilung Kanu beim TV Heiligenhaus, hat auch im Winter als Übungsleiter gut zu tun. Beinahe mehr als im Sommer, denn der Verein hat im Winter die Mitglieder eines Essener Kanuvereins als Gäste, die selber keine Schwimmhalle nutzen können. „Über das Schwimmbad können wir auch im Winter ein wassersportliches Training anbieten“, sagt Thomas Lawin. „Viele unserer Paddler kommen auch in den kalten Monaten wöchentlich zusammen, was natürlich auch unserem Vereinsleben guttut.“ Der TV Heiligenhaus bietet im Winter außerdem Kurse speziell für Anfänger an. Gerade junge und unerfahrene Paddler machen so ihre ersten Schläge in einer besonders sicheren Umgebung.


Auf Unwerwartetes souverän reagieren

Außerdem betont er, wie wichtig es ist, seine Paddel- und Rettungstechniken regelmäßig aufzufrischen. „Viele Paddler sind sehr erfahren, egal ob als Wander-, Wildwasser- oder auch als Leistungssportlicher Fahrer. Nichtsdestotrotz sind Gefahrensituationen nicht alltäglich und kommen meistens unerwartet. Es schadet niemanden, in einer sicheren Umgebung das richtige Rettungsverhalten durch Wiederholungen zu vertiefen und zu verbessen. Man kann im Ernstfall souveräner reagieren.“ Ähnlich verhält es sich mit den Paddeltechniken. „Niemand fährt mit einem überdimensionalen Spiegel an seinem Boot über den See“, so der Übungsleiter pragmatisch. Sprich, man kann sich selbst und seine Technik nicht während der Fahrt beobachten. Wenn also beim Hallentraining ein anderer Kanute die eigenen Bemühungen analysieren und bewerten kann, kann das der Startschuss dafür sein, der eigenen Technik den letzten Schliff zu verleihen.

Jeder, der schon länger im Kanu sitzt, weiß, dass Kanufahren ohne die richtige Technik mehr schlecht, als recht funktioniert. Denn: Paddeln lernt man am besten beim Paddeln. Üben, üben und noch mal üben ist hier das Motto. Am besten natürlich unter fachkundiger Anleitung eines ausgebildeten Übungsleiters. Auf der Internetseite des Deutschen Kanu-Verbandes findet man in der Termindatenbank eine Vielzahl an Sicherheits- und Paddeltechnikkursen. Winterzeit ist eben die ideale Technikzeit.

 


Diesen Artikel sowie weitere Touren, Beiträge und Themen findest du im KANU-SPORT 12/2016:

KANU-SPORT 12/2016
Weitere Infos zum Heft
und Online-Bestellung



Letzte News