Text und Fotos: Maren Harder
Durch Hamburgs industriell geprägten Osten geht es auf der unteren Bille bis zur Autobahn A1 und zurück, vorbei an Industrie- und Gewerbeanlagen sowie Kleingarten-Kolonien.
"Entlang unterschiedlicher Gewerbebaustile." |
Die Tour startet am Osterbrookplatz in Hamburg-Hamm. Am Ende der Sackgasse befinden sich dort einige Parkplätze, wo das Auto bis zum Tourende verbleiben kann. Auf der Wiese kann man rechterhand bis zur Einstiegsstelle rollern. Von hier paddelt man unter der „Braunen Brücke“ hinweg in östlicher Richtung die (strömungslose) Bille hinauf (Achtung, nicht nach links in den Rückerskanal abbiegen!). Das Ufer wird zunächst beiderseits gesäumt von den zahlreichen Kleingärten. Rechts befindet sich die Billerhuder Insel, ein grünes Kleinod mitten in der Stadt, das ausschließlich aus Schrebergärten besteht. Auf der Insel befindet sich auch das Bootshaus des KV Schwalbe Hamburg, das sich als alternativer Ausgangspunkt der Tour anbietet. Nach ca. einem Kilometer zweigt rechts der Bullenhuser Kanal ab, wir halten uns aber halb links und fahren unter der Eisenbahnbrücke hindurch. Von rechts mündet kurz dahinter der Tiefstack-Kanal, der über die Tiefstack-Schleuse nach 1,4 km in die Niederelbe führt. Wir halten uns aber halb links und paddeln zunächst weiter an Kleingärten vorbei, bis hinter der nächsten Straßenbrücke beidseitig Industriebauten folgen.
Nach einem guten halben Kilometer weicht die Bebauung auf der linken Seite einer baumbestandenen Uferböschung, dahinter verläuft jedoch parallel zum Fluss – deutlich vernehmbar – die Bundesstraße 5. Die Gegend wechselt nach und nach in den ländlichen Bereich, die Boberger Dünen. Nach ca. 7 km Gesamtstrecke erreichen wir die Autobahnbrücke der A1, vor der wir den Rückweg antreten. Hier befindet sich am Billwerder Billdeich eine gute Möglichkeit zur Rast. In der Nähe befindet sich das deutsche Maler- und Lackierer-Museum, Billwerder Billdeich 72. Anschließend geht es die gleiche Strecke zurück.
Wohnen auf dem Wasser |
Als Tourenerweiterung bietet sich die Fortsetzung durch Industriekanäle und an alten Gewerbebauten vorbei an. Vor der Billerhuder Insel hält man sich links in den Bullenhuser Kanal, folgt dann weiter links dem Verlauf der Bille, um nach einer Straßen- und einer Eisenbahn-Brücke rechts in das Hochwasserbassin abzubiegen. Nach einem Blick auf den Berliner Bogen geht es an moderner Hausbootarchitektur rechts hinein in den Südkanal. Auch dort sind die unterschiedlichen Gewerbebaustile zu bewundern, wie die alte Schokoladenfabrik an der S-Bahn-Brücke. In ihr befindet sich heute eine Medienwerkstatt und Wohnungen. Der Südkanal führt uns nach einem zwei Kilometern über den Rückerskanal zurück zur Einsatzstelle. Ausstiegsmöglichkeiten gibt es auf diesem Steckenabschnitt keine. Es sind viele kleine Motorbootanleger an Vereinen oder Gärten vorhanden. Alternativ kann der Rückweg auch über den Mittelkanal absolviert werden.
Sehenswert:
Jahreszeit:
Man kann die Strecke zu jeder Jahreszeit fahren, sie sind tidenunabhängig. Abstecher in die Speicherstadt sollten nur mit Großgewässererfahrung unternommen werden.
Streckenlänge:
Buchtipps und Karten:
In den Tourenberichten stellen wir unabhängig von einem aktuellen Bezug besonders schöne oder abwechslungsreiche Paddelstrecken aus Deutschland vor. Die dort beschreibenenen Bedingungen, Befahrungsregeln, Zugangsmöglichkeiten etc. können unter Umständen nicht mehr den aktuellen Bedingungen vor Ort entsprechen!
Bitte plant jede Tour Gewässer vor Fahrtantritt sorgfältig!
Zunächst wird dabei das Paddelrevier ausgewählt. Dort muss es für alle Mitfahrer Gewässer und Abschnitte geben, die in ihrem Können entsprechen. Bei der näheren Planung wählt man dann ein bestimmtes Gewässer und dort einen genauen Abschnitt aus, sucht sich die passenden Ein- und Ausstiegspunkte und informiert sich über aktuelle Befahrungsregelungen, das Wetter, die Pegelstände (z.B.: Wildwasser), die Gezeitenverläufe (z.B.: Nordsee) und eventuelle Gefahren (z.B.: Wehre).
Wichtig ist es dann vor Ort vorm eigentlichen Fahrtbeginn zu überprüfen, ob die Planungen im Vorfeld mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen und eine Fahrt problemlos begonnen werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein müssen eventuell noch Änderungen vorgenommen werden oder sogar die Fahrt abgesagt werden. Bei der Planung sollten unbedingt auch Fragen der Nachhaltigkeit geklärt werden.
Online-Übersicht der Befahrungsregelungen:
In allen Bundensländern gelten an einigen Flüssen, Bächen und Seen sowie an der Küste bestimmte Einschränkungen (BV = Befahrungsverbot, UV = Uferbetretungsverbot) für Paddler. Sie sollen das Gewässer sowie die Pflanzen und Tiere in ihnen oder in der Umgebung schützen. Befahrungsregeln dienen bei größeren Wasserstraßen auch zur Erhöhung der Sicherheit aller Wassersportler.
KANU SPORT 3/20217 |